Konsequent überzeugen!. Antje Barmeyer

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Konsequent überzeugen! - Antje Barmeyer

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Menschen angewiesen sind. Wir möchten uns mitteilen, Gedanken mit anderen austauschen und ein Gefühl von Zusammensein haben. Viele Studien und Experimente belegen, dass mangelnde bis gar keine sozialen Kontakte enorme negative Folgen haben. Wir werden krank oder hören schlimmstenfalls auf zu existieren.

      Bestimmt haben Sie sich schon einmal weniger Kommunikation gewünscht, um vielleicht etwas mehr Ruhe zu haben: Am Arbeitsplatz klingelt das Telefon heute – gefühlt – das hundertste Mal und Sie denken: Wer will jetzt schon wieder etwas von mir? Kann ich nicht einmal in Ruhe etwas abarbeiten? Sie möchten zu Hause ausspannen und in einem Buch oder in einer Zeitung lesen. Dauernd werden Sie von der Familie oder Freunden gestört, die Ihnen etwas mitteilen wollen und Sie denken: Warum kann man mich nicht mal fünf Minuten in Ruhe lassen! Es gibt in unserem Alltag viele Situationen, in denen wir nicht kommunizieren möchten. In der Regel ist das jedoch die Ausnahme. Und nach Ruhephasen wollen wir dann doch wieder sozialen Austausch haben.

      Während der Corona-Pandemie waren viele Menschen dazu gezwungen, auf viele soziale Kontakte zu verzichten: Alleinstehende sollten zu Hause bleiben, Menschen in Altenheimen und Krankenhäusern mussten auf den Besuch ihrer Angehörigen verzichten, Kinder konnten ihre Freunde nicht treffen, Berufstätige waren im Homeoffice auf sich gestellt – um nur einige Beispiele zu nennen. Gerade in dieser Zeit des Lockdown haben viele Menschen zum ersten Mal erfahren, was es heißt, auf soziale Kontakte verzichten zu müssen – und was dies mit ihnen macht.

      Für die Kommunikation gibt es Regeln

      Sie können kommunizieren – denken Sie! Und warum erreichen Sie dann manchmal im Gespräch nicht das, was Sie wollen? Warum haben Sie manchmal das Gefühl, dass Ihr Gegenüber Sie nicht versteht, obwohl sie deutlich gesprochen haben? Das liegt daran, dass Kommunikation vielfältigen Aspekten unterliegt. Wir bringen das Gesagte nicht nur durch Worte zum Ausdruck, sondern auch durch die Stimmlage, die Mimik, die Gestik, die Körpersprache. Sie können zum Beispiel schon aus der Körperhaltung einer Person erkennen, in welcher Stimmung sie gerade ist. Kennen Sie den Menschen besonders gut, reichen schon Blickkontakt und Gesten, damit Sie sich klar und deutlich verständigen können. Alles das trägt dazu bei, dass Kommunikation gelingt – oder auch nicht. Denn Kommunikation kann auch mangelhaft und unbefriedigend sein und damit zum Konflikt führen. Missglückt eine Kommunikation, entstehen Kommunikationsprobleme.

      Es gibt Situationen, in denen Sie denken, dass Sie gut vorbereitet sind. Sie wollen bei Ihren Gesprächspartnern ein Ziel erreichen und haben sich Ihre Argumente im Kopf zurechtgelegt. Und im Gespräch stellen Sie fest, dass Sie die Argumentation nicht mehr ‚auf dem Schirm‘ haben. Am Ende des Gesprächs kommt für Sie etwas ganz anderes heraus, als Sie beabsichtigt haben. Wie konnte das nur geschehen?

      Ein wesentlicher Bestandteil der Kommunikation ist die eigene Schlagfertigkeit. Wie oft haben Sie es schon erlebt, dass Sie nach einem Gespräch gedacht haben: „Hätte ich doch so reagiert“, „Hätte ich doch das gesagt“. Leider ist das Gespräch schon zu Ende und die Chance auf Schlagfertigkeit ist verpasst. Fünf Minuten später hatten Sie tolle Antworten – doch leider fünf Minuten zu spät.

      Missverständnisse gehören ebenfalls zum Kommunikations-Alltag. Dazu gehören allerdings immer zwei Parteien: der Sender und die Empfängerin. Der Sender hat sich vielleicht undeutlich ausgedrückt und die Empfängerin hat die erhaltene Botschaft nicht geklärt, sondern ‚geglaubt‘. Beide Parteien gehen nun davon aus, richtig gehandelt zu haben. Dazu eine kleine Übung: Nehmen Sie sich ein Blatt Papier und skizzieren Sie mit wenigen Strichen ein Schloss.

      Nun schauen Sie sich an, was Sie skizziert haben: Ist es ein Schlüsselschloss oder ein Schlossgebäude? Und welches Schloss ist nun richtig? Genau – beides ist richtig, denn das Wort ‚Schloss‘ hat zwei Bedeutungen.

      Deshalb ist es wichtig, dass Sie sich immer wieder klarmachen, dass der Sender etwas anderes ausdrücken wollte, als Sie verstanden haben. Ein Tipp: Vermeiden Sie, Ihr Gegenüber anzugreifen: „Da hast du mich falsch verstanden“ oder: „Du hast mir nicht zugehört“. Besser ist es, Sie beziehen die Situation auf sich: „Da habe ich mich falsch ausgedrückt“ oder: „Das habe ich anders gemeint“. Diese Worte sind konfliktfrei, weil Sie die andere Person nicht angreifen.

      Wir können nicht NICHT kommunizieren

      Der österreichisch-amerikanische Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick hat die Grundregel aufgestellt: Man kann nicht nicht kommunizieren. Das heißt, wann und wo immer sich Menschen begegnen, erfolgt immer eine irgendwie geartete Kommunikation. Dem können wir uns nicht entziehen.

      Vielleicht haben Sie schon folgende Situation erlebt: Sie stehen in einem Fahrstuhl und auf dem Weg nach oben hält der Fahrstuhl in einer Etage an, eine fremde Person betritt den Fahrstuhl und dreht Ihnen sofort den Rücken zu. Sie verlassen in Ihrer Etage wortlos den Fahrstuhl. Niemand hat ein Wort gesagt, und trotzdem hat Kommunikation stattgefunden, und zwar nonverbal. Sie und die fremde Person haben sich körpersprachlich „unterhalten“. Die fremde Person, die den Fahrstuhl nach Ihnen betreten und Ihnen den Rücken zugekehrt hat, hat damit die Botschaft gesendet: Sprich mich nicht an. Und Sie haben darauf reagiert, indem Sie geschwiegen haben. Dadurch, dass Sie ebenfalls wortlos den Fahrstuhl verlassen haben, haben Sie die gleiche nonverbale Botschaft ausgesendet.

      Das nächste Beispiel zeigt Ihnen, wie wir mit unseren Augen kommunizieren. Sie kennen den Satz: Wenn Blicke töten könnten. Folgendes Erlebnis bestätigt die Bedeutung von Blicken: Sie gehen in einer belebten Fußgängerzone spazieren. Ihnen kommen sehr viele Menschen entgegen und der Platz wird immer enger. Trotzdem bahnen Sie sich Ihren Weg durch die Menschenmenge, ohne andere zu berühren. Wie funktioniert das? Sie signalisieren allen Ihnen entgegenkommenden Menschen mit Ihrem Blickkontakt, wo Sie beabsichtigen entlangzugehen. Und die Menschen, die Ihnen begegnen, tun das Gleiche. Auch sie signalisieren durch den Blick die Richtung, in die sie gehen werden. Dadurch erfolgt nonverbal die Verständigung, die dafür sorgt, dass wir uns gut in einer Menschenmenge bewegen können.

      Es geht allerdings auch anders. Es kann sein, dass Ihnen eine Person entgegenkommt, von der Sie annehmen, Sie würden Sie kennen. Also schauen Sie der Person ins Gesicht, um zu sehen, ob dies wirklich so ist. Die andere Person bemerkt dies und schaut Ihnen ebenfalls ins Gesicht, um zu erfahren, warum Sie sie anschauen. Obwohl Sie feststellen, dass Sie die Person doch nicht kennen, führt dieses Verhalten nun dazu, dass Sie voreinander stehen und nicht wissen, wer auf welcher Seite an wem vorbeigeht. Machen Sie den Test und probieren es aus, wenn Sie das nächste Mal fremden Menschen begegnen.

      Auch diese Situation beschreibt, wie viel wir nonverbal kommunizieren und es bestätigt die Aussagen von Paul Watzlawick, dass wir nicht nicht kommunizieren können. Es zeigt auch, wie wichtig es ist, nonverbal empfangene Botschaften verbal zu prüfen, indem wir bestätigen oder hinterfragen, was der andere ausdrücken will.

      Auch dazu ein Beispiel: Im Büro kommt Ihnen auf dem Flur ein Kollege entgegen. Sie sagen freundlich „Hallo“. Der Kollege geht allerdings wortlos an Ihnen vorbei. Nun wundern Sie sich, warum er das tut. Vielleicht fragen Sie sich sogar, ob Sie ihm etwas getan haben und der Kollege vielleicht beleidigt ist. Wenn Sie diese nonverbale Botschaft nicht klären, denken Sie schlimmstenfalls den ganzen Tag darüber nach. Besser ist es, Sie nehmen sich vor, den Kollegen – am besten am nächsten Tag – darauf anzusprechen: „Ist etwas nicht in Ordnung? Wir sind gestern so grußlos aneinander vorbeigegangen.“ Nun haben Sie die Chance, die Situation zu klären und erfahren bestenfalls, dass der Kollege nur gerade in Gedanken war oder Stress hatte und deshalb Ihren Gruß nicht erwidert hat.

      Kommunikation ist immer mehrdeutig

      Wenn wir mit anderen Menschen kommunizieren,

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