Sammelband 5 eisenharte Western Juni 2019. Pete Hackett

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sammelband 5 eisenharte Western Juni 2019 - Pete Hackett страница 12

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
Sammelband 5 eisenharte Western Juni 2019 - Pete Hackett

Скачать книгу

auch, dass seine Geschichte stimmen könnte, Calhoun?“

      „Nein. Ben ist ein intelligenter Bursche. Er hätte etwas merken müssen, wenn er wirklich drei Tage mit den Banditen geritten ist. Verbrecher pflegen immer wieder das gleiche zu reden. Ich wüsste auch nicht, warum Nat Leet ihn getäuscht haben sollte. Warthon hat versucht, uns einen Bären aufzubinden. Und ich weiß auch warum. Weil niemand sagen kann, wie die Banditenmitglieder hießen und wie sie aussahen. Damit kommt er bei mir nicht an.“

      Weaver schien nicht ganz Tom Calhouns Meinung zu sein. Etwas bekümmert zuckte er die Schultern und wandte sich ab. Tom ging zu dem Bett des Spielers, bückte sich und rüttelte ihn an der Schulter.

      „Cory, es ist Zeit!“, sagte er scharf.

      Cory zuckte zusammen. Dann riss er die Augen auf und richtete sich auf.

      „Verdammt“, sagte er mürrisch. „Das ist wirklich nicht mein Fall, mitten in der Nacht geweckt zu werden.“

      „Das können Sie nächste Nacht besser haben“, entgegnete Tom. „Sie brauchen sich nur dazu zu entschließen, hier auf die nächste Kutsche zu warten. Sie haben noch etwa vier Stunden Zeit, sich die Sache zu überlegen.“

      Cory griff nach der Schulterhalfter, die unter der Decke lag. Ehe er aufstand, legte er sie um. Dann nahm er die schwarze Jacke vom Stuhl, zog sie über und stülpte leise fluchend den flachen Hut auf den Kopf. Tom folgend, verließ er den Raum. Als er in die klare Nachtluft trat, zog er fröstelnd die Schultern in die Höhe.

      Tom ging auf Harper zu, der gerade von der Laufplanke kletterte.

      „Es ist alles ruhig, Calhoun“, sagte er. „Ich glaube auch nicht, dass noch jemand kommt. Jeder muss sofort erkennen, dass diese Station eine Festung ist. Die Indianer haben sich hier schon vergebliche Mühe gegeben. Kein einziger hat es geschafft, über den Zaun zu kommen.“

      „Ich bin nicht so zuversichtlich. Aber ich würde mich freuen, wenn Sie recht behalten. Schlafen Sie gut.“

      Simon Harper ging zum Haus. Tom blickte ihm nach, bis die Tür hinter ihm zufiel. Sein Blick wanderte weiter, zur anderen Seite des Zaunes. Er sah den Spieler, der seine Springfield zwischen zwei spitze Zacken der Palisade gelehnt hatte. Tom wandte sich um und blickte in die Nacht hinaus. Durch das bleiche Mondlicht hatte er noch immer einen weiten Blick über das Land.

      Plötzlich stand er stocksteif. Drüben bei den Büschen am Fuße des Hügels hatte er etwas aufblitzen gesehen. Fast gleichzeitig dröhnte das Krachen eines Schusses über das Land. Unter Tom fraß sich die Kugel mit einem dumpfen Pochen in den starken Zaun. Mit einem Satz sprang Tom nach rechts und bückte sich.

      Ein zweites Mündungsfeuer blitzte auf. Diesmal sirrte die Kugel mit einem giftigen Misston über ihn hinweg und verlor sich in der Dunkelheit.

      Tom Calhoun riss seine Waffe hoch und drückte ab. Beißender Pulverdampf wehte ihm ins Gesicht und brannte ihm in der Nase. Er blickte über die Schulter und sah. dass sich der Spieler unter die Zaunkronen duckte.

      Weaver kam aus dem Haus gerannt. In der Linken hatte er die Tasche mit dem Geld. Seine Rechte schloss sich fest um den Kolben des Gewehrs. Als er am Zaun angekommen war, warf er die Tasche mit einem kraftvollen Schwung auf die Planke und sprang dann neben Tom.

      „Da drüben — bei den Büschen“, sagte Tom. „Sie scheinen gar nicht angreifen zu wollen. Vermutlich liegt ihnen nur daran, ein paar von uns zu treffen.“

      Wieder dröhnte seine Waffe auf.

      Auch Weaver schoss zu den Büschen hinüber.

      „Verdammt, was ist denn los?“, fragte die Stimme des Kutschers vom Haus her.

      „Nicht der Rede wert, Dreek. Sie können sich wieder hinlegen!“

      Die nächste Stichflamme sprang im Geäst des Busches auf. Die Kugel lag zu tief und riss eine Furche in den Boden. Dreck spritzte in die Höhe.

      „Das scheint nur einer zu sein!“, rief Weaver und drückte wieder ab. „Den müssten wir uns doch holen können.“

      „Das hat keinen Sinn. Es ist möglich, dass sie draußen liegen und nur darauf warten, uns abknallen zu können. Und hier werden sich ein paar die Hände reiben, wenn wir so verrückt sind. Wir bleiben!“

      Plötzlich sah Tom einen Schatten drüben bei den Büschen auftauchen. Fast gleichzeitig schossen die beiden Männer. Bei dem ungewissen Licht konnten sie aber nicht richtig zielen. Ein Reiter jagte hinter den Büschen entlang. Er verschwand in dem Einschnitt zwischen den beiden Hügeln.

      Tom ließ die Hand mit dem rauchenden Gewehr sinken.

      „Cory. Sie können sich wieder aufrichten!“, rief er über den Hof.

      Vorsichtig tauchte der Kopf des Spielers über dem Zaun auf.

      „So ein elender Feigling!“, presste der alte Mann durch die Zähne.

      „Ich finde es durchaus erfreulich, dass er nicht besonders mutig zu sein scheint“, erwiderte Tom Calhoun leise. „Anscheinend kann er sich nur schwer zu dem entschließen, was er sich vorgenommen hat. Das ist für uns ein Vorteil.“

      „Und was ist mit der Frau? Was hat sie Ihrer Meinung nach vor?“

      „Sie will das Geld. Sie will irgend etwas anfangen, das sie in Zukunft ernähren könnte. Viele Möglichkeiten stehen ihr offen. Vielleicht hat sie vor, einen eigenen Saloon zu eröffnen. Mit vielen Mädchen und allem was dazugehört. Ich glaube jedenfalls, dass ihr dieser Gedanke am nächsten liegen dürfte. Aber ganz gleich, was sie vorhat: sie will vorsorgen. Dazu braucht sie das Geld. Achtzehntausend Dollar sind in diesem Land viel Geld.“

      Weaver hatte sein Gewehr frisch geladen und ließ das Messingschloss zuschnappen.

      „Weaver, gehen Sie wieder ins Haus und legen Sie sich hin. Für diese Nacht sind wir die Banditen los. Sie müssen sich erst wieder etwas Neues ausdenken.“

      Weaver nickte und ging zum Stationshaus. Als die Tür hinter ihm ins Schloss gefallen war, kam der Spieler auf Tom Calhoun zu.

      „Vielleicht sind Sie jetzt der Meinung, ich sei ein Feigling, Mr. Calhoun“, sagte der Spieler. „Ich kann Ihnen versichern, dass das ein Irrtum ist.“

      „Das ist für mich ziemlich uninteressant, Cory.“

      „Das nehme ich Ihnen nicht ab. Ich wollte Ihnen erklären, dass es nicht meine Absicht ist, meinen Kopf für Dinge hinzuhalten, die mich nichts angehen und die mir nichts einbringen.“

      „Ist in Ordnung, Cory.“

      „Es ist eben nicht in Ordnung. Sie wissen doch, was ich meine! Wie steht es mit der Belohnung?“

      „Mir ist nichts davon bekannt, dass eine ausgeschrieben ist. Sollte es aber der Fall sein, so wird sie zwischen den Beteiligten aufgeteilt.“

      „Und wer sind diese Beteiligten?“

      „Natürlich alle, die in der Kutsche fahren. Möglicherweise auch alle Stationsvorsteher.“

      Cory stieß ein lautes Lachen

Скачать книгу