Western Sammelband 4 Romane: Lady in Blei und andere Western. Pete Hackett

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Western Sammelband 4 Romane: Lady in Blei und andere Western - Pete Hackett

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gemünzt war.

      Alle starrten sie an. Dunn wurden die Knie weich. Barn packte die Flasche.

      Doch die Haltung des Mädchens entspannte sich.

      »War nicht persönlich gemeint«, maulte Nathan, dem ihr langer Hals jetzt erst auffiel. Er kippte den Whisky hinunter und stellte das Glas ab.

      Jack ging in dem Raum umher. »Das habt ihr also alles beim Pokern gewonnen?«

      »Habe ich dir doch erzählt«, erwiderte Dunn rau.

      »Passt dir daran was nicht?«, schimpfte Dunn aufgebracht.

      Das Mädchen setzte sich.

      Jack blieb vor ihr stehen. »Waren Sie bei dem großen Pokerspiel um diese Station auch dabei, Mel?«

      »Nein«, hauchte das Mädchen.

      »Sie ist erst drei Wochen hier«, sagte Barn.

      »Denkst du etwa, wir hätten den alten Zion Hunt um die Ecke gebracht, Jack? Mitsamt seiner Frau?«

      »Nein, der ist ja in Dallas noch gesehen worden, als er durch die Stadt nach Osten fuhr.«

      »Hat man dir das erzählt?«

      »Ja.« Truman erreichte den Tresen und lehnte sich dagegen.

      »Wer?«

      »Der Sheriff. Ich war so frei, ihn danach zu fragen.«

      Die beiden ehemaligen Cowboys starrten ihn an.

      »Was soll denn das heißen?«, murmelte Barn schließlich.

      Jack zuckte mit den Schultern. »Der Sheriff stand am Tresen plötzlich neben mir. Und da habe ich die Gelegenheit genutzt, ihn nach Zion Hunt zu fragen. Den Namen hatte ich übrigens von dir, Jed.«

      »Ich weiß. Na und, was hat der Sheriff noch gesagt? Hat Hunt ihm nichts von dem Pokerspiel erzählt?«

      »Der Sheriff wusste auch von dem Pokerspiel. Aber von euch, Zion Hunt soll gar nichts erzählt haben.«

      »Richtig, ich erinnere mich.« Dunn griff sich an den Kopf. »Das erzählte der Sheriff mir auch, als ich das erste Mal nach Dallas kam. Aber der alte Zion Hunt soll schon immer ein wortkarger Mann gewesen sein.«

      »Willst du nicht doch einen Whisky, Jack, alter Freund?« Barn überschlug sich fast vor geheuchelter Freundlichkeit.

      »Nein, wirklich nicht.«

      »Soll Mel dir ein Steak braten?«

      »Wir haben in Dallas ausgiebig gefrühstückt.«

      »Ich trinke noch einen«, sagte Nathan.

      Barn schenkte ihm ein. »Geht alles auf Rechnung des Hauses, Mister.«

      »Beeile dich, Nathan, ich will weiter.« Jack nickte den beiden Kerlen zu und verließ die Station.

      Nathan kam kurz darauf nach. Jack saß bereits auf dem Bock. Er kletterte zu ihm hinauf.

      Jack knallte mit der Peitsche. Der Wagen beschrieb einen Bogen und fuhr quer durch das Hügelland nach Süden.

      »Hast du keine Angst, die Karre könnte im Sand einsinken?«

      »Der Boden ist hier sehr hart; die Wüste ist westlich von hier.« Jack knallte abermals mit der Peitsche.

      »Du siehst richtig sauer aus, Jack. Was ist denn? Eine Laus über die Leber gelaufen?«

      »Lass die dummen Sprüche, verdammt!«

      »Du traust der Geschichte mit dem Pokerspiel nicht, habe ich recht?«

      »So ist es.«

      »Soll ich dir mal was sagen? In diesem Land sind nicht nur mickrige Stationen in der Wildnis über Pokertische gewandert. Stattliche Vermögen wurden verspielt und gewonnen, die Existenzen ganzer Clans vernichtet. Und noch etwas: Das sind zwei hartgesottene Typen, diese Cowboys. Die ziehen einem Mann eiskalt das letzte Hemd aus. Das bereitet denen keine Skrupel.«

      »Du triffst den Nagel auf den Kopf.«

      »Na also.«

      »Meinst du, sie haben den Schuss wirklich nicht gehört?«

      Nathan blickte sich um. »Überall Büsche, Wald und Hügel. Da trägt der Schall nicht sehr weit. Nein, ich glaube nicht, schon gar nicht im Haus.«

      Jack trieb die Pferde an.

      21

      Der Wagen verschwand hinter dem Buschwerk im Westen.

      Dunn drehte sich um und ging in die Station zurück.

      Barn schenkte sich Whisky ein und trank. »Meinst du, er hat was gerochen?«

      »Es ist doch alles in Butter, Ves. Der alte Zion Hunt hat dichtgehalten und nichts gesagt in Dallas.«

      Melanie saß bleich auf ihrem Stuhl. Die kleine Silberfeile lag auf dem Tisch. »Ihr habt gelogen.«

      Barn stellte sein Glas langsam ab als hätte er Angst, es könnte zerbrechen.

      »Ihr habt die Station gekauft. Für bares Geld! Das habt ihr doch selber gesagt.«

      Dunn zeigte die Zähne und hatte die Hand auf dem Coltkolben liegen, ohne sich dessen bewusst zu sein.

      »Ihr habt das Geld gestohlen!«, presste Melanie hervor. Sie stand auf und trat zurück. Dabei stieß sie gegen den Stuhl, der mit Gepolter umkippte.

      »Wir sind ehrliche Leute«, sagte Dunn wenig überzeugend. »Warum sollten wir Geld gestohlen haben?«

      »Vielleicht, um die Station kaufen zu können. Der alte Zion Hunt wollte schon lange verkaufen. Der wollte hier weg. Vor allem wegen der Frau. Der ging die Einsamkeit auf die Nerven.«

      »Woher weißt du denn das alles?«, staunte Barn.

      Melanies Gesicht wurde hart. »Ich bin schon lange in dieser Gegend.«

      »Aha.« Barn kam um den Tisch herum. »Und jetzt hast du vor, zum Sheriff zu

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