Einfach Shakespeare. William Shakespeare

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Einfach Shakespeare - William Shakespeare Literatur (Leinen)

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sind in Schwüren stark, doch in der Liebe schwach.

      (II, 4)

      VIELLEICHT SIND BEIDE FALSCH

      Wahnwitzige, Poeten und Verliebte Bestehn aus Einbildung.

      The lunatic, the lover, and the poet Are of imagination all compact.

      (Ein Sommernachtstraum, V, 1)

       Die Grillen deiner Eifersucht

      In dem Stück Ein Sommernachtstraum wirft Titania Oberon vor, dass er nicht ihr zuliebe in den Wald in der Umgebung Athens gekommen ist, sondern nur, weil Hippolyta, seine ehemalige Geliebte, Theseus, den Herrscher von Athen, heiraten wird. Da Oberon und Titania König und Königin der Elfen sind, wirkt sich ihr Streit auf die Natur aus: Missernten und durcheinander geratene Jahreszeiten sind die Folge.

      OBERON

      Vermessne, halt! Bin ich nicht dein Gemahl?

      TITANIA

      So muß ich wohl dein Weib sein; doch ich weiß

      Die Zeit, daß du dich aus dem Feenland

      Geschlichen, Tage lang als Corydon

      Gesessen, spielend auf dem Haberrohr,

      Und Minne der verliebten Phyllida

      Gesungen hast. – Und warum kommst du jetzt

      Von Indiens entferntestem Gebirg,

      Als weil – ei denk doch! – weil die Amazone,

      Die strotzende hochaufgeschürzte Dame,

      Dein Heldenliebchen, sich vermählen will?

      Da kommst du denn, um ihrem Bette Heil

      Und Segen zu verleihn.

      OBERON

      Titania,

      Wie kannst du dich vermessen, anzuspielen

      Auf mein Verständnis mit Hippolyta,

      Da du doch weißt, ich kenne deine Liebe

      Zum Theseus? Locktest du im Dämmerlichte

      Der Nacht ihn nicht von Perigunen weg,

      Die er vorher geraubt? Warst du nicht Schuld,

      Daß er der schönen Ägle Treue brach,

      Der Ariadne und Antiopa?

      TITANIA

      Das sind die Grillen deiner Eifersucht!

      Und nie seit jenem Sommer trafen wir

      Auf Hügel noch im Tal, im Wald noch Wiese,

      Am Kieselbrunnen, am beschilften Bach,

      Noch an des Meeres Klippenstrand uns an,

      Und tanzten Ringel nach des Windes Pfeifen,

      Daß dein Gezänk uns nicht die Luft verdarb.

      Drum sog der Wind, der uns vergeblich pfiff,

      Als wie zur Rache, böse Nebel auf

      Vom Grund des Meeres; die fielen auf das Land [...]

      Und diese ganze Brut von Plagen kommt

      Von unserm Streit, von unserm Zwiespalt her;

      Wir sind davon die Stifter und Erzeuger.

      (II, 1)

       So treu wie Troilus

      Mitten im trojanischen Krieg verliebt sich der junge Trojaner Troilus in Kressida. Eigentlich stünde der Liebe der beiden nichts im Wege, denn Kressida ist ebenfalls Trojanerin. Doch ihr Vater, der Seher Calchas, ist zu den Griechen übergelaufen. Er veranlasst, dass seine Tochter gegen einen trojanischen Kriegsgefangenen ausgetauscht wird, sodass sie ihm ins Lager der Griechen nachfolgen kann. Der Austausch findet unmittelbar nach der ersten und einzigen Liebesnacht zwischen Troilus und Kressida statt. Troilus ist nicht nur extrem eifersüchtig auf den Griechen Diomedes, der Kressida überführt, sondern ist auch sehr überzeugt davon, dass sie ihm untreu werden wird – so sehr, dass man sich fragt, wie viel Anteil sein Misstrauen daran hat, dass Kressida ihm später tatsächlich untreu wird. Troilus ist schon vor der ersten Liebesnacht mit Kressida sehr mit der zukünftigen Entwicklung, mit seinen Erwartungen und wie sie sich wohl in der Realität erfüllen, beschäftigt.

      TROILUS

      Mir schwindelt; rings im Kreis dreht mich Erwartung.

      Die Wonn’ in meiner Ahndung ist so süß,

      Daß sie den Sinn verzückt. Wie wird mir sein,

      Wenn nun der durst’ge Gaumen wirklich schmeckt

      Der Liebe lautern Nektar? Tod, so fürcht’ ich,

      Vernichtung, Ohnmacht, oder Lust zu sein,

      Zu tief eindringend, zu entzückend süß

      Für meinen gröb’ren Sinn Empfänglichkeit.

      Dies fürcht’ ich sehr, und fürchte außerdem,

      Daß im Genuß mir Unterscheidung schwindet,

      Wie in der Schlacht, wenn Scharen, wild sich drängend,

      Den fliehnden Feind bestürmen. [...]

      TROILUS

      Die Furcht macht Teufel aus Engeln; sie sieht nie richtig. [...] Das ist das Ungeheure in der Liebe, meine Teure, daß der Wille unendlich ist, und die Ausführung beschränkt; daß das Verlangen grenzenlos ist, und die Tat ein Sklav’ der Beschränkung.

      KRESSIDA

      Man sagt, jeder Liebehaber schwöre mehr zu vollbringen, als ihm möglich ist, und behalte dennoch Kräfte, die er nie in Anwendung bringt; er gelobe mehr als Zehn auszuführen, und bringe kaum den zehnten Teil von dem, was Einer vermöchte, zu Stande. Wer die Stimme eines Löwen, und das Tun eines Hasen hat, ist der nicht ein Ungeheuer?

      TROILUS

      Gibt es solche? Wir sind nicht von dieser Art. Lobt uns nach bestandener Prüfung und schätzt uns nach Taten: unser Haupt müsse unbedeckt bleiben, bis Ruhm es krönt. Keine Vollkommenheit, die noch erst erreicht werden soll, werde in der Gegenwart gepriesen: wir wollen das Verdienst nicht vor seiner Geburt taufen. Und ist es geboren, so soll

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