Liä Dsi. Laotse

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Liä Dsi - Laotse Fernöstliche Klassiker

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falls wir überhaupt noch Zeitangaben machen wollen, ins Jahr 2700 v. Chr. verlegen müssen. Ja noch weiter hinauf wird uns der Blick geöffnet in die graue Vorzeit der Göttersagen, da der schlangenschwänzige Fu Hi, Nü Wa und der göttliche Landmann Schen Nung auf Erden weilten. Da nun die Quellen fehlen, ist es uns versagt, irgend etwas darüber auszumachen, wie hoch die Traditionen hinaufgehen, die Liä Dsï zur Verfügung standen. Eine Äußerung, die er dem Herrn der gelben Erde zuschreibt, steht im Taoteking. Anderes wiederum suchen wir vergeblich. Doch sind wir immerhin in der Lage, uns eine ungefähre Vorstellung davon zu machen, welcher Art das Material war, das Liä Dsï zu Gebote stand. Ein Teil dieser alten Überlieferungen ist in den klassischen Büchern der konfuzianischen Schule, dem Buch der Wandlungen und dem Buch der Urkunden, enthalten. Einen anderen Teil haben wir im Taoteking vor uns. Noch eine andere Spruchsammlung gibt es, die in taoistischen Kreisen überliefert wird und der ein sehr hohes Alter zugeschrieben wird: der Yin Fu Ging, das Buch der geheimen Ergänzungen. Aus welcher Zeit es stammt, läßt sich nicht sagen, doch ist es höchst wahrscheinlich, ja beinahe sicher, daß es dem Verfasser des vorliegenden Werkes zur Verfügung gestanden hat. Es enthält im ganzen 444 Zeichen und ist eine Sammlung von Aphorismen im dunklen Stil des Altertums, wohl noch älter als der Taoteking. Sein Titel will besagen, daß es den Schlüssel gibt zum Verständnis des sichtbaren Weltgeschehens, indem es die verborgenen Ergänzungen aufzeigt, die zur sichtbaren Welt hinzugenommen werden müssen, um ihr den rechten Sinn abzugewinnen. Es sind für jene alten Zeiten zum Teil Gedanken von unerhörter Kühnheit darin enthalten, die es begreiflich machen, wie sowohl ein Liä Dsï als auch ein Yang Dschu ihre Lehren auf diesen Voraussetzungen aufbauen konnten. Die Übersetzung dieser Spruchsammlung nach einem handschriftlichen Exemplar, das in meinem Besitz ist, lautet folgendermaßen:

      1.Des Himmels SINN erschauen,

      Des Himmels Wandel ergreifen

      Ist das Höchste.

      Wer sie erblickt, wird blühen.

      Wer sie wirken läßt im Himmel,

      Bekommt das Weltall in die Hand,

      Und die Natur wird aus dem Ich geboren.

      3.Des Himmels innerstes Wesen ist der Mensch;

      Des Menschen Herz ist das Triebwerk.

      Des Himmels SINN wird festgestellt

      Durch die Bestimmung des Menschen.

      4.Bringt der Himmel das Triebwerk des Tötens in Gang,

      Bewegen sich die Sterne, und die Himmelsbilder wandeln sich;

      Bringt die Erde das Triebwerk des Tötens in Gang,

      Kommen Drachen und Schlangen aufs trockne Land;

      Bringt der Mensch das Triebwerk des Tötens in Gang,

      Wird Himmel und Erde verkehrt und umgestürzt;

      Wirken Himmel und Mensch zusammen,

      werden der ganzen Natur Grundlagen bestimmt.

      5.Das innere Leben hat Klugheit und Torheit,

      Man kann sie ducken und bergen.

      Der neun Körperöffnungen Sünden

      Man kann sie erregen und stillen.

      6.Feuer entsteht im Holz:

      Das Wehe, in Gang gebracht, wird sicher überwältigen.

      Falschheit entsteht im Staat:

      Die Zeit, in Aufruhr gekommen, wird sicher zerstören.

      Wer das erkennt, wer das in Ordnung bringt,

      Der heißt: der Berufene.

      7.Der Himmel belebt, der Himmel tötet:

      Das ist das Gesetz des SINNS.

      8.Himmel und Erde sind Räuber an der Natur,

      Die Natur ist Räuber am Menschen,

      Sind die drei Räuber im rechten Verhältnis,

      Darum heißt es:

      Iß der Zeit entsprechend, so kommt der Leib in Ordnung;

      Bewege das Triebwerk entsprechend, so kommen die

      Wandlungen zur Ruhe.

      9.Der Mensch erkennt seinen Geist als Geist,

      Aber er erkennt nicht, wodurch sein Geist Geist ist.

      10.Sonne und Mond haben ihre Zahl,

      Großes und Kleines hat sein Gesetz.

      Wenn des Berufenen Werk entsteht,

      Tritt die Klarheit der Götter hervor.

      Kann niemand auf Erden erblicken,

      Kann niemand erkennen;

      Trifft es den Edlen, so bleibt er fest im Unglück,

      Trifft es den Gemeinen, so verachtet er das Geschick.

      12.Die Blinden hören gut,

      Die Tauben sehen gut.

      Tu’ ab eine Quelle des Gewinns,

      Und du wirst Helfer finden zehnfach!

      Bringt Helfer zehntausendfach.

      13.Das Bewußtsein wird erzeugt durch die Außenwelt Und

      stirbt mit der Außenwelt; Das Triebwerk ist im Auge.

      14.Der Himmel hat keine Gnade. Eben darin zeigt er die

      größte Gnade. Plötzlicher Donner und Wirbelwind

      15.Höchste Freude: des Wesens Überfluß,

      Höchste Stille: des Wesens Bescheiden.

      Des Himmels Aller-Eigenstes

      Ist in seiner Wirkung das Aller-Allgemeinste;

      Es in die Hand zu bekommen

      Wird ermöglicht durch die Seelenkraft.

      16.Das

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