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»Hat sie denn keine Wohnung?« fragte Mona irritiert.
»Sie wird von dem Hausverwalter belästigt, dem wollen wir aus dem Weg gehen.«
»Mick, der edle Ritter«, scherzte Philipp.
»Gut, daß es so was noch gibt«, meinte Mona.
*
Jenna wurde wieder mal in Verwirrung gestürzt, als Mick dann kurzerhand erklärte, daß sie in seinem Hotel ein Zimmer bekommen könne…
»Ihr bringt mich in Verlegenheit«, sagte sie leise.
»Wir sind Freunde, Jenna, und Freunde helfen sich«, erklärte Michelle. »Du mußt endlich zur Ruhe kommen. Du kannst Phil und Mona jetzt zur Wohnung begleiten, aber dann kommst du wieder her. Ich habe mit Mick noch einiges zu besprechen.«
Als ahne sie, was in seinem Kopf vor sich ging, und so müde sie auch war, sie fing gleich mit ihren Überlegungen an.
»Du hast doch gesagt, daß du eine intelligente Sekretärin bräuchtest, Mick, eine, die unabhängig ist und dich auch auf Reisen begleiten würde. Wäre Jenna nicht die Richtige, und sie käme endlich mal weit weg von hier.«
»Wolltest du sie nicht bei dir haben? Und sie würde dich nicht im Stich lassen, Michelle.«
»Das weiß ich, aber es täte ihr bestimmt nicht gut, mein Dilemma zu teilen. Ich muß das alles hinter mich bringen. Ob ich es schaffe, ich weiß es nicht.«
»Du wirst es schaffen, Michelle. Wenn du gesund bist, werde ich Jenna fragen, ob sie bei mir die Stellung annehmen will, aber vorher hat es keinen Zweck. Sie will in deiner Nähe bleiben.«
Michelle schloß die Augen. »Es ist gut zu wissen, daß es Menschen gibt, die mich wirklich gern haben. Ich weiß es zu schätzen, Mick. Man muß lernen, die Spreu vom Weizen zu scheiden. Ich habe es gelernt.«
»Das ist gut, Michelle«, er drückte ihre federleichte Hand an seine Lippen.
»Ich war so töricht, Mick, ich habe mich anstecken lassen von dem oberflächlichen Getue, und dabei ist das doch gar nicht meine Welt.«
»Wenn man jung ist, macht man Fehler, aber es ist gut, wenn man sie in der Jugend macht und nicht erst im Alter, dann hat man noch Zeit, es besser zu machen.«
»Sprichst du aus Erfahrung?«
»Aber sicher, Michelle. Jedoch kann ich sagen, daß ich schon gar nicht mehr an all die Fehler denke, die ich gemacht habe. Man muß den Blick auf das Gute und Schöne richten, das man erlebt und davon kann man zehren.«
»Jenna hat dir aus ihrem Leben erzählt. Es ist schlimm, viel schlimmer, als mein Irrweg. Es wäre schön, wenn du ihr auch helfen würdest.«
Mick beugte sich zu ihr und küßte sie auf die Stirn. »Du bist ein wundervolles Mädchen, Michelle.«
»Ich bin kein Mädchen mehr, Mick, ich würde es gern wieder sein.«
Ich werde sie immer so im Gedächtnis haben, wie sie war, dieses zauberhafte Mädchen mit dem umwerfenden Lachen, dachte er.
Dr. Duforet wußte nun schon mehr über Michelle, und er sollte sich im Gespräch mit Mona am Abend auch ein Bild machen können, wie sie früher war.
Phil hatte sich beruhigt, da Mona ihm versichert hatte, daß kein anderer Mann eine Chance bei ihr hätte, selbst wenn es ein gutaussehender Arzt sei. Er fand Jean Claude nun auch sehr sympathisch. Natürlich war er sehr angetan, daß sich dieser junge Arzt, für den Michelle doch eine völlig Fremde gewesen war, so engagierte und tatsächlich mit seiner Behandlung auch schon einen kleinen Fortschritt erzielt hatte.
»Wenn ich hier nur freie Hand hätte«, sagte Jean Claude, »aber man schaut mir zu sehr auf die Finger, und nur auf Schwester Immaculata kann ich mich verlassen.«
»Machen dir die jüngeren Schwestern das Leben schwer?« scherzte Mona, die ja wußte, wie beliebt er auch schon bei den Kommillitoninnen gewesen war.
»Man tritt leicht ins Fettnäpfchen, wenn man desinteressiert ist«, gab er offen zu, »aber auch der Chefarzt legt mir Steine in den Weg. Ich habe schon zu hören bekommen, daß Michelle hier nicht die einzige Patientin ist. Wenn ich sie anderswo behandeln könnte, wäre es sicher erfolgreicher.«
»Kannst du nicht Urlaub nehmen?« fragte Mona. Er sah sie konsterniert an. »Dann könnte ich mich doch gar nicht um sie kümmern.«
»Ich habe da eine andere Idee und Phil würde sie gutheißen. Die Insel der Hoffnung.«
»Was ist das?«
»Das ist ein Sanatorium, wo auch alternative Medizin praktiziert wird. Dr. Nordens Schwiegervater ist der leitende Arzt. Er ist aufgeschlossen für jede Therapie, wenn sie nur nützt. Und er hätte bestimmt nichts dagegen, wenn du Michelle dort behandeln würdest. Du kennst doch sicher David Delorme, den Pianisten?«
»Natürlich kenne ich ihn. War er auch dort?«
»Ja, vor einigen Jahren, und er ist der Schwiegersohn von Dr. Cornelius geworden. Katja, seine Tochter, war gelähmt, nachdem sie in eine Lawine geraten war. Sie wurde auf der Insel geheilt und hat dann David Delorme, den sie dort kennenlernte, geheiratet.«
»Ich habe sie hier schon gesehen, eine bildschöne Frau«, sagte Jean Claude nachdenklich. »Und vielleicht hat Michelle auch eine Chance. Ich werde Urlaub nehmen. Ich habe schon sehr lange keinen mehr gehabt. Man wird meckern, aber schließlich habe ich auch Rechte.«
»Dann werde ich mich gleich mal mit Daniel Norden in Verbindung setzen«, sagte Mona. »Er kann das am besten mit Johannes Cornelius besprechen. Du wirst ja nicht gleich von heute auf morgen von hier wegkönnen, Jean Claude.«
»Nein, und Michelle auch nicht. Wenigstens eine Woche muß ihr Abwehrsystem noch gestärkt werden, damit ihr ein Transport zuzumuten ist.«
Und was sollte in dieser Woche alles geschehen!
*
Mick hatte Jenna in seinem Hotel untergebracht. Dank seiner guten Beziehungen bekam sie ein schönes Zimmer. Der Name Roux war nicht so selten, daß man sich gleich an diesen Fall erinnerte und Jenna hatte das Flair einer jungen Dame.
Mick konnte seine Geschäftsreise nicht mehr länger aufschieben, und da nun schon Michelles Transport zur Insel der Hoffnung geplant wurde, machte er den Vorschlag, Jenna zur Probe für die fünf Tage mitzunehmen, damit sie entscheiden konnte, ob ihr die Tätigkeit gefallen würde.
Jenna zögerte, aber Michelle war sofort dafür und sie konnte Jenna auch überreden.
Da die Insel der Hoffnung bereits spruchreif geworden war und Dr. Duforet alle Widerstände aus dem Weg räumte, konnte Michelle es kaum noch erwarten, endlich diese Reise antreten zu können.
»Wir werden uns nie mehr aus den Augen verlieren, Jenna«, sagte sie, als die andere Tränen in den Augen hatte beim Abschied.
»Das ist versprochen«, sagte Mick, »und du versprichst uns, daß du