Historische Pfade Schwäbische Alb. Lars Freudenthal
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Freimühle Kleinkastell und Rückweg Oberhalb vom Parkplatz Rotenbachtal bietet sich ein Abstecher zur
Rekonstruierter Wachturm nahe dem Kloster
Altar für die Vierwegegöttinnen
Das Kloster Lorch
Die Benediktinerabtei Lorch wurde um 1102 durch Friedrich I. und seiner Frau Agnes von Waiblingen als Hauskloster und Grablege der Staufer gegründet. Deutlich wird die hohe Bedeutung des romanischen Klosters bereits durch seine Lage auf einem Berg hoch über der Rems. Die ursprünglich zwei Kirchtürme an der Westfassade erkannten die einfachen Menschen als klares Zeichen der Macht. Neben wenigen Besitzgütern im Umfeld Lorchs und um den Hohenstaufen stattete das Kaisergeschlecht das Kloster mit Fernbesitzen bei Harburg und auf dem Albuch bei Bolheim aus. Nach Fertigstellung der Kirche und der Klausurgebäude wurden ab 1139 die verstorbenen Staufer in die neue Klosterkirche überführt. Als berühmteste und ranghöchste Stauferin wurde in Lorch Irene Maria von Byzanz, die Tochter des byzantinischen Kaisers Isaak II. Angelos bestattet. Bereits im jugendlichen Alter wurde sie 1193 dem normannischen Mitkönig Roger III. von Sizilien zur Frau gegeben. Nachdem dieser noch im selben Jahr verstarb, heiratete sie den späteren König Philipp von Schwaben, den jüngsten Sohn Kaiser Barbarossas. Nach dessen Ermordung in Bamberg im Juni 1208 zog sie sich auf die Burg Hohenstaufen zurück, wo sie zwei Monate später bei einer Fehlgeburt ums Leben kam. Ein bei Abrissarbeiten in den 1830er Jahren gefundener Goldring mit Emailleeinlegearbeiten wurde ihr zugeschrieben. Das als Irenenring bekannte Schmuckstück ging jedoch im 20. Jahrhundert bereits wieder verloren.
Oberhalb von Lorch bildet das Kloster heute eines der Wahrzeichen der Stadt.
Die erste Blütezeit des Klosters endete mit dem Zusammenbruch der Stauferdynastie Mitte des 13. Jahrhunderts. Einzelne Ministerialen, die ihre alten Rechte zurückforderten, konnten zwar mit Zahlungen zufriedengestellt werden. In der Folgezeit wurde das Kloster jedoch immer stärker in den Konflikt der Württemberger mit den Habsburgern hineingezogen. Mit Beginn des 14. Jahrhunderts wurde ihr Gebiet während der ständigen Kriegszüge verwüstet und die Benediktiner waren gezwungen, Besitzgüter zu verkaufen. Im Spätmittelalter erlebte das Kloster nochmals einen Aufschwung. Aus dieser Zeit stammen das spätgotische Rippengewölbe, mehrere prächtige Altäre und die neue Einwölbung des Kreuzgangs. Im Zuge der Reformation endete das Klosterleben. Heute zählt die ehemalige Benediktinerabtei zu den am besten erhaltenen Gedenkstätten der Staufer.
4 Im Zentrum der Macht
Auf der Staufer-Runde
Die als Löwenpfad ausgewiesene Staufer-Runde führt uns vom Wäscherschloss über Maitis auf den Hohenstaufen. Wo heute nur spärliche Reste von der gleichnamigen Burg zeugen, befand sich einst das Machtzentrum eines Reiches, das sich von der Nordsee bis nach Sizilien erstreckte.
Tourencharakter
Die Staufer-Runde nutzt ein ganzes Sammelsurium an unterschiedlichen Wegen und Pfaden, die jedoch im Aufstieg zur Hohenstaufen Trittsicherheit sowie Kondition am Berg erfordern.
Ausgangspunkt/Endpunkt
Wanderparkplatz Wäscherschloss, 420 m
Höchster Punkt
Burgruine Hohenstaufen, 684 m
Anfahrt
GPS 48.7673, 9.7079
Auto: Über die B 297 Göppingen–Lorch bei Wäschenbeuren auf die Bruckstraße abbiegen, außerhalb vom Ort links zum Wäscherhof abbiegen, der Straße bis zum Wanderparkplatz folgen.
Bus & Bahn: Ab Schwäbisch Gmünd und Göppingen bestehen Busverbindungen zur Haltestelle Maitis Stauferweg. Der Einstieg in die Runde erfolgt dann in Maitis.
Einkehr
Berggaststätte Himmel und Erde; Do–Sa ab 12, So ab 10 Uhr, in den Ferien zusätzlich Di und Mi ab 12 Uhr, www.berg-hohenstaufen.de
Informationen
i-Punkt Göppingen, Tel. 07161/650 44 44, www.goeppingen.de
Auf dem Löwenpfad Als Startpunkt haben wir den