Historische Pfade Schwäbische Alb. Lars Freudenthal

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Historische Pfade Schwäbische Alb - Lars Freudenthal

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Am Talboden angekommen, überqueren wir den Rotenbach und da trennen sich die Wege am image Limesknoten. Während der Limesweg geradeaus verläuft, folgen wir dem Bachlauf, vorbei am Grabstein zweier Reitersoldaten, einem Merkurrelief sowie dem Relief eines Ochsenkarrens, bis zum image Altar für die Vierwegegöttinnen. Als Besonderheit trägt der Stein eine Tages- und Konsulatsangabe, was eine exakte Datierung auf den 29. Dezember 230 nach Christus erlaubt. Weiter flussabwärts vermittelt ein wenige Meter langer rekonstruierter Abschnitt des image Rätischen Limes einen Eindruck von der antiken Limesmauer.

      Freimühle Kleinkastell und Rückweg Oberhalb vom Parkplatz Rotenbachtal bietet sich ein Abstecher zur image Freimühle Kleinkastell an. Die Umwallung des Kastells zeichnet sich als leichte Erhebung ab. Dennoch wurde es erst 1901 nach einem Sturm entdeckt, der mehrere Bäume umgeworfen und damit Mauerreste und Scherben zutage gefördert hatte. Nach dem Abstecher geht es durch die Unterführung der Remsbahn zur Marie-Curie-Straße. Dort halten wir uns links, überqueren die Lorcher Straße und nutzen 150 Meter weiter die Fußgängerbrücke über die vierspurige B 29 und die Rems. Auf dem letzten Abschnitt laufen wir schließlich der Rems bis zu unserem Ziel in image Schwäbisch Gmünd entgegen. Alternativ dazu ginge es auf dem Remstalweg zurück nach Lorch; in dem Fall verlängert sich die Runde zu einer 20 Kilometer langen Tageswanderung.

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       Rekonstruierter Wachturm nahe dem Kloster

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       Altar für die Vierwegegöttinnen

      Die Benediktinerabtei Lorch wurde um 1102 durch Friedrich I. und seiner Frau Agnes von Waiblingen als Hauskloster und Grablege der Staufer gegründet. Deutlich wird die hohe Bedeutung des romanischen Klosters bereits durch seine Lage auf einem Berg hoch über der Rems. Die ursprünglich zwei Kirchtürme an der Westfassade erkannten die einfachen Menschen als klares Zeichen der Macht. Neben wenigen Besitzgütern im Umfeld Lorchs und um den Hohenstaufen stattete das Kaisergeschlecht das Kloster mit Fernbesitzen bei Harburg und auf dem Albuch bei Bolheim aus. Nach Fertigstellung der Kirche und der Klausurgebäude wurden ab 1139 die verstorbenen Staufer in die neue Klosterkirche überführt. Als berühmteste und ranghöchste Stauferin wurde in Lorch Irene Maria von Byzanz, die Tochter des byzantinischen Kaisers Isaak II. Angelos bestattet. Bereits im jugendlichen Alter wurde sie 1193 dem normannischen Mitkönig Roger III. von Sizilien zur Frau gegeben. Nachdem dieser noch im selben Jahr verstarb, heiratete sie den späteren König Philipp von Schwaben, den jüngsten Sohn Kaiser Barbarossas. Nach dessen Ermordung in Bamberg im Juni 1208 zog sie sich auf die Burg Hohenstaufen zurück, wo sie zwei Monate später bei einer Fehlgeburt ums Leben kam. Ein bei Abrissarbeiten in den 1830er Jahren gefundener Goldring mit Emailleeinlegearbeiten wurde ihr zugeschrieben. Das als Irenenring bekannte Schmuckstück ging jedoch im 20. Jahrhundert bereits wieder verloren.

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       Oberhalb von Lorch bildet das Kloster heute eines der Wahrzeichen der Stadt.

      Die erste Blütezeit des Klosters endete mit dem Zusammenbruch der Stauferdynastie Mitte des 13. Jahrhunderts. Einzelne Ministerialen, die ihre alten Rechte zurückforderten, konnten zwar mit Zahlungen zufriedengestellt werden. In der Folgezeit wurde das Kloster jedoch immer stärker in den Konflikt der Württemberger mit den Habsburgern hineingezogen. Mit Beginn des 14. Jahrhunderts wurde ihr Gebiet während der ständigen Kriegszüge verwüstet und die Benediktiner waren gezwungen, Besitzgüter zu verkaufen. Im Spätmittelalter erlebte das Kloster nochmals einen Aufschwung. Aus dieser Zeit stammen das spätgotische Rippengewölbe, mehrere prächtige Altäre und die neue Einwölbung des Kreuzgangs. Im Zuge der Reformation endete das Klosterleben. Heute zählt die ehemalige Benediktinerabtei zu den am besten erhaltenen Gedenkstätten der Staufer.

      4 Im Zentrum der Macht

      Auf der Staufer-Runde

      Die als Löwenpfad ausgewiesene Staufer-Runde führt uns vom Wäscherschloss über Maitis auf den Hohenstaufen. Wo heute nur spärliche Reste von der gleichnamigen Burg zeugen, befand sich einst das Machtzentrum eines Reiches, das sich von der Nordsee bis nach Sizilien erstreckte.

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       Tourencharakter

      Die Staufer-Runde nutzt ein ganzes Sammelsurium an unterschiedlichen Wegen und Pfaden, die jedoch im Aufstieg zur Hohenstaufen Trittsicherheit sowie Kondition am Berg erfordern.

       Ausgangspunkt/Endpunkt

      Wanderparkplatz Wäscherschloss, 420 m

       Höchster Punkt

      Burgruine Hohenstaufen, 684 m

       Anfahrt

      GPS 48.7673, 9.7079

      Auto: Über die B 297 Göppingen–Lorch bei Wäschenbeuren auf die Bruckstraße abbiegen, außerhalb vom Ort links zum Wäscherhof abbiegen, der Straße bis zum Wanderparkplatz folgen.

      Bus & Bahn: Ab Schwäbisch Gmünd und Göppingen bestehen Busverbindungen zur Haltestelle Maitis Stauferweg. Der Einstieg in die Runde erfolgt dann in Maitis.

       Einkehr

      Berggaststätte Himmel und Erde; Do–Sa ab 12, So ab 10 Uhr, in den Ferien zusätzlich Di und Mi ab 12 Uhr, www.berg-hohenstaufen.de

       Informationen

      i-Punkt Göppingen, Tel. 07161/650 44 44, www.goeppingen.de

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      Auf dem Löwenpfad Als Startpunkt haben wir den image Wanderparkplatz Wäscherschloss gewählt. Außerdem laufen wir die Runde im Uhrzeigersinn. Damit folgen wir dem Löwenpfad sowie auf diesem ersten Abschnitt dem Schwäbischen Alb-Oberschwaben-Weg (HW 7) in den südlich angrenzenden Wald. Nachdem wir den Manzentalweg und die Beutentalstraße gekreuzt haben, überqueren wir den image Beutenbach und folgen der Beschilderung zur image Kapelle St. Leonhard und Maria in Maitis. Bis Mitte des 12. Jahrhunderts bildeten lediglich zwei Höfe den Ort »Mateshowe«. Im Zuge der staufischen Ansiedlungspolitik wuchs dieser jedoch rasch zu einem Weiler an.

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