G.F. Barner Staffel 7 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 7 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Sie«, sagt Brendan mit seiner tiefen Stimme knapp. »Nun, melden Sie dem Captain, Corporal.«

      Brendan trägt Lieutenantsuniform. Man hat ihn wegen seiner Verdienste zum Offizier gemacht, obwohl er nie darauf wartete und es auch nicht wollte. Aber die Armee hat ihre eigenen Regeln.

      Der Corporal salutiert vor dem Mann auf dem Bock und sagt laut und scharf: »Corporal Miller, Sir, Hauptquartier. Meldung an die Kolonne vom Nachmittag, Sir: Vermutlich Rebellen hinter unseren Linien. Seit heute früh sind ein Sergeant und ein Chickasaw-Späher am Bayou Bodcau verschwunden. Suche ergebnislos bis jetzt. Das Hauptquartier hat Patrouillen ausgeschickt. Jede Kolonne hat mit Flankensicherung zu reiten. Verstärkte Aufmerksamkeit an Waldstücken und Buschgelände, Sir. Befehl vom Hauptquartier!«

      Der Captain steht auf, blickt zu Brendan und zuckt die Achseln.

      »Brendan, ist das so wichtig?«

      »Könnte sein, Captain«, erwidert Brendan knapp. »Weiter im Süden hat es mehr Überfälle als irgendwo anders gegeben. Warum nicht auch hier?«

      »Wieviel Rebellen sollen denn in der Gegend sein, Corporal?«

      »Man schätzt sie auf nicht ganz zwei Dutzend, Sir.«

      »Was, und da regt man sich auf? Wir haben über zwanzig Mann, Brendan. Mit ein paar Rebellen wird man doch wohl fertig werden?«

      »Sicher, Sir, wenn man sie rechtzeitig entdeckt«, antwortet Brendan kurz. »Flankensicherung ab sofort, je sechs Mann an den Flanken. Gewehre schußbereit halten. Captain, es sind kaum fünfzehn Meilen bis zum Bayou.«

      »Nun und?« erkundigt sich Captain Dweller mürrisch. »Brendan, wir haben hier nur Gewehre geladen. Darauf machen die Rebellen in den letzten Monaten Jagd, hörte ich. Dennoch, was gehen uns ein paar Rebellen an?«

      Brendan sieht seine Leute auseinander und tiefer in den Wald reiten.

      »Ich nehme an, wir sind der einzige Transport heute«, murmelt Brendan nachdenklich. »Manchmal treiben sich Rebellen wochenlang hier herum. Sie schnappen irgendwann zu, wenn niemand mehr an sie denkt. Diese Burschen verstehen es, unentdeckt zu bleiben und immer dann aufzutauchen, wenn kein Mensch es erwartet. Vielleicht warten sie diesmal nicht wochenlang. Captain, ich muß meine Leute einteilen.«

      »Tun Sie das, aber sehen Sie zu, daß wir vorankommen!« knurrt Dweller unwirsch. »Ich muß ins Hauptquartier – man wartet auf mich, Brendan!«

      Brendan gibt keine Antwort, zieht das Pferd herum, reitet voraus, redet mit seinen Männern und läßt vorn zwei Doppelposten gestaffelt sichern. Nicht anders macht er es auch hinter der Kolonne.

      Wenig später entfernen sich die beiden Kurierreiter. Brendan läßt die Kolonne anfahren, reitet zu First Sergeant Bowley nach vorn und sagt knapp: »Dick, ich sehe mich mal etwas um. Eine Meile vor uns beginnt Buschgelände.«

      »Cal, meinst du etwa, sie könnten dort auf uns warten?«

      Brendan zuckt die Achseln.

      »Wenn es uns gilt, hätten sie drei Punkte, an denen sie es versuchen könnten«, antwortet er. »Der erste wäre das Buschgelände nicht gewesen, der war hier im Wald. Sie müssen die ganze Nacht zum Verschwinden haben. Ich denke, im offenen Gelände hinter dem Wald versuchen sie nichts. Ich fange euch vor dem Buschstreifen ab. Also, bis nachher.«

      Brendan hat über die für einen Überfall günstigsten Plätze nachgedacht. Nun zieht er sein Pferd herum und reitet an. Er verschwindet vor den Doppelposten der Kolonnenspitze um die Biegung des Waldweges und prescht in das offene Gelände.

      »Grey«, sagt der First Sergeant Dick Bowley mürrisch. »Er hat eine Nase für Ärger. Hoffentlich kommen wir heil durch. Zwar sind noch mehr Kolonnen unterwegs, aber die sind Meilen entfernt. Und keine andere hat Waffen geladen, soviel ich weiß.«

      »Mit Brendan passiert nichts«, antwortet Corporal Grey. »Der riecht eine Falle, wetten? Schließlich war er hier zu Hause.«

      »Was sagst du?« fragt Bowley überrascht. »Hier, aber ich dachte, er stammt aus Nord Virginia.«

      »Seine Mutter, aber nicht sein Vater«, gibt Grey zurück. »Die Brendans haben in Louisiana eine Plantage besessen, wohnten jedoch in Nord Virginia.«

      »Dann – dann ist Brendan ja ein halber Rebell!« sagt Bowley erstaunt, denn Brendans Heimat liegt in einem der Südstaaten. »Darum kennt er sich so gut aus. Na, warten wir ab, was er findet. Vorsichtig ist er nun mal.«

      Irgendwo vor ihnen prescht Cal Brendan auf das Buschgelände zu. Der staubige, unbefestigte Weg zieht sich nun in Windungen an kleinen Buschansammlungen bis zu jenem ausgedehnten Gelände hin, das undurchdringlich auf den ersten Blick erscheint.

      »Der Teufel soll die Rebellen holen«, brummt Brendan vor sich hin. »Sie haben sonst weiter im Süden Transporte überfallen, fängt es jetzt auch in dieser Gegend an? Stecken sie da vorn, dann sehen sie mich bald, wenn ich auf dem Weg reite.«

      Er lenkt sein Pferd vom Weg und treibt es im Bogen nach rechts. Unruhe ist plötzlich in Brendan. Vor ihm ist die dunkle Wand des Buschgeländes. Dort können sich zwei Regimenter verstecken. Eine kleine Südstaateneinheit aber müßte geradezu unsichtbar bleiben.

      Die Wildnis voraus würde sie verschlucken.

      Wo sind die Rebellen geblieben?

      *

      Cal Brendans Lider zucken einmal. Im nächsten Augenblick fliegt er aus dem Sattel, reißt den Revolver heraus und duckt sich tief.

      Brendan steht bis an die Knie im sumpfigen Wasser eines kleines Baches. Rings um ihn beginnen jetzt die Buschgruppen zum verfilzten Unterhalt zusammenzuwachsen. Hier und nirgendwo sonst, hat sich Brendan gesagt, könnte jemand in das Buschgelände eingedrungen sein. Diesen Weg hätte auch Brendan genommen. Er wäre im Bach geritten, um keine Spur zu hinterlassen. Der Bach versickert irgendwo zwischen den Büschen. Er führt nicht quer durch das Gelände bis zum Weg, sondern endet eine Viertelmeile voraus mitten im undurchdringlichen Gewirr der Büsche.

      Bestürzt blickt Brendan auf die zwei, drei geknickten Zweige eines Strauches. Im Mondlicht sieht er deutlich den frisch geplatzten Bast der Rinde und das schimmernde Weiß des Holzes.

      »Alle Teufel!« stößt Brendan erschrocken heraus, er sieht sich um und lauscht, hört aber nichts. Dumpfe, brütende Stille liegt über dem Tiefland. »Ein Pferd, nur ein Pferd, was? Die Zweige sind unter einen Steigbügel gekommen, da sind abgescheuerte Baststellen. Weiter, bloß weiter.«

      Er reitet gleich darauf im Schritt vorwärts, kommt nach fünf Minuten an eine schmatzende, von Gras bestandene Fläche zwischen den Büschen und steigt wieder ab. Sein Blick erfaßt nach kurzem Suchen den nächsten Busch, dessen Zweige über das Wasser ragen. Tief unten entdeckt Brendan einige Schürfstellen an den dicken Zweigen. Und dann sieht er die einzelne Fährte quer über die Grasfläche laufen.

      »Ein Mann ist gegangen und zurückgekommen«, stellt Brendan finster fest. »Wohin, he?«

      Er läßt sein Pferd stehen, rennt los und erreicht wenig später den Rand einer Lichtung. Vor ihm liegt das helle Band des Weges. Und die Einzelfährte endet hier am linken Rand der Büsche.

      Augenblicklich kehrt Brendan um. Die Fährte ist keine halbe Stunde alt. Wer immer hier einen

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