G.F. Barner Staffel 7 – Western. G.F. Barner

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G.F. Barner Staffel 7 – Western - G.F. Barner G.F. Barner

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Zurückrennen begreift Brendan, warum der Mann umgekehrt ist. Der Boden ist zu sumpfig.

      »Das genau ist es!« sagt sich Brendan. »Hier kann sich zu schlecht ein Angriff entwickeln, jedenfalls keiner zu Pferd.«

      Sein Argwohn ist jetzt geweckt. Er betrachtet darum jene Scheuerstelle unter dem Busch am Ende des Wasserlaufes noch einmal. Dabei entdeckt er, daß es zwei Stellen gibt, an denen Bast abgerieben worden ist. Und er sieht nun auch trotz des schlechten Lichts, daß eine andere Fährte nach halblinks verschwindet und mitten im brackigen, seichten Wasser einige Flecken schillern. Hier haben Stiefel den Untergrund aufgewühlt.

      »Noch ein Kerl, aber der war vorsichtiger als der andere«, stößt Brendan erschrocken heraus. »Verdammt, die hätte man in zwei Stunden nicht mehr gesehen. Der Bursche muß höllisch schlau sein.«

      Im Laufschritt hastet Brendan zu seinem Pferd, schwingt sich in den Sattel und treibt es den Bach entlang. Es dauert nicht lange, dann findet er die Stelle, an der die beiden Reiter den Bach verlassen haben. Ohne zu zaudern folgt Brendan der schmalen Fährte. Sie führt zu einem Karrenpfad, auf dem sie verschwindet. Im Hintergrund des Geländes gibt es ein Gehölz. Und wenn die Fährte auch auf dem Pfad restlos gelöscht worden ist, Brendan ist sicher, daß sie am Gehölz enden wird. Das Gewehr in der Faust, reitet er auf die Bäume zu. Tief nach vorn gebeugt streicht Brendan langsam am Rand des Gehölzes entlang. Augenblicke später hält er, er hat die Fährte wieder.

      »Der ist sehr geschickt!« knurrt Brendan gereizt. »Zum erstenmal reitet der nicht durch diese Gegend. Hier sind sie hinein und… Hölle!«

      Nach diesem Ausruf bleibt Brendan einige Sekunden wie erstarrt stehen. Er ist keine zehn Schritte tief in das Unterholz zwischen den Bäumen eingedrungen und sieht es nun. Hier kreuzen sich ein volles Dutzend Spuren. Dann führt eine schlangenliniengleiche Fährte zu einem kleinen, kaum zehn Schritte im Quadrat messenden Platz unter den dichtesten Bäumen. Und hier sind Pferdespuren in Massen zu finden.

      Brendan sucht keine zwei Minuten, dann richtet er sich auf und preßt die Lippen zusammen.

      Es gibt keinen Zweifel mehr, hier sind Männer geritten, die vorsichtig genug waren, ihre Fährte so zu löschen, daß sie zwei Stunden nach Tagesanbruch unsichtbar werden muß.

      Zurück, denkt Brendan. Sie sind nach Norden auf den Wald zu geritten. Und genau dort müssen wir durch. Runter mit der Kolonne vom Weg, sonst packen sie uns.

      Er rennt zu seinem Pferd, schwingt sich in den Sattel und jagt los.

      Im gleichen Augenblick bewegt sich in seinem Rücken der dicke Ast eines Baumes, und der kleine Mann sagt zwischen zusammengebissenen Zähnen heiser:

      »Siehst du, Second, das war er. Ich habe es gerochen, und er riecht es jetzt auch. Einmal kann man ihn bluffen, noch einmal schafft das niemand, auch ich nicht. Jetzt denkt er, wir stecken drüben im Wald. Hol die Leute her, schnell, wir müssen sie von hinten packen. Er wird nach links auf festeres Gelände ausweichen und nicht auf dem Weg bleiben mit seiner Kolonne. Dies ist die einzige Chance, sie zu erwischen, eine andere gibt es nicht mehr.«

      Jeff Taylor blickt den kleinen Matt Jackson an.

      Er ahnt, was Brendan jetzt tun wird, und Jackson hat auch das vorausgesehen.

      Brendan wird vor der Kolonne herjagen und den nächsten Wald untersuchen. Spätestens in einer Stunde wird er dann wissen, daß jene anderthalb Dutzend Rebellen gar nicht bis in den Wald geritten sind.

      Der Überfall muß vorher erfolgen, oder er glückt nie mehr.

      *

      Hinter ihnen liegt der Sumpfstreifen mit seinen undurchdringlichen Büschen. Vor ihnen sind nun die ersten leichten Hügelformationen links des vielleicht eine Meile langen Waldstückes.

      »Brendan – Brendan!« kommt von hinten der scharfe Ruf, als Brendan anreiten will, um sich vor die Kolonne zu setzen. »Brendan, zum Captain!«

      Cal Brendan stößt einen leisen Fluch aus. Dann zieht er doch das Pferd herum und sagt kurz zu First Sergeant

      Bowley: »Noch mehr südwestlich halten, Bowley. Ich will so weit wie möglich am Wald vorbei, verstanden?«

      »In Ordnung, Cal!«

      Bowley blickt Brendan mit gefurchter Stirn nach und wirft Corporal Grey einen düsteren Blick zu.

      »Ich möchte nicht auf einem der Wagen sitzen«, sagt er zwischen den Zähnen. »Die Dinger schaukeln bei dem schlechten Gelände von einem Loch ins andere, seitdem Cal Befehl gegeben hat, vom Weg herunterzufahren. Wird Captain Dweller mächtig übel aufstoßen, in seinem Kasten hin und her geworfen zu werden wie ein Bund Flicken, was?«

      »Immer noch besser, als jenem Rudel Südstaatler zu begegnen und in eine Falle zu geraten«, erwidert Grey mürrisch. »Was ist das bloß für ein Gelände hier, Loch an Loch im Boden.«

      Hinter ihnen verschwindet Brendan an den ersten Wagen. Er hält neben dem dritten, auf dessen Bock nun neben dem Fahrer Captain Dweller sitzt.

      »Brendan, zum Teufel«, knurrt Dweller, ein mittelgroßer, breitschultriger Mann, finster. »Vielleicht können Ihre Wagen hier fahren, aber meinem brechen noch die Achsen. Wo, zum Henker, bringen Sie uns hin, Mensch?«

      »Im Bogen um den Wald, Captain«, antwortet Cal knapp. »Es wäre Leichtsinn, auf dem Weg zu bleiben.«

      »So, Leichtsinn?« sagt Dweller wütend. »Kein Rebell würde so verrückt sein, uns auf einem Weg zu überfallen, den alle Stunden eine Patrouille reitet. Brendan, dies ist ein leichter Transportwagen, der kein Gelände wie das hier verträgt. Bricht er zusammen, mache ich Sie dafür verantwortlich, verstanden? Sie fahren auf den Weg zurück, Mann!«

      Sein Ton ist so scharf, daß sich die Fahrer der anderen Wagen und das Sicherungskommando rechts und links bestürzt ansehen. Dweller ist Captain, Brendan nur Lieutenant.

      In diesem Moment fährt der leichte Transportwagen durch ein Karnickelloch. Captain Dweller wird nach links geworfen, schlägt hart an den vorderen Kastenaufbau und tobt los:

      »Brendan, ich habe jetzt genug, zum Henker! Sie fahren augenblicklich zur Nachschubstraße zurück, sonst soll Sie der Teufel holen, Mann! Jede Sekunde können an meinem Wagen die Achsen brechen. Ich bin für die Ladung verantwortlich. Meinen Sie, ich sitze gern auf vier Kisten Sprengstoff für Fort Lynn, die dauernd hin und her geworfen werden? Ich habe keine Lust, in die Luft zu fliegen, nur weil Sie aus Furcht vor einem Überfall die Richtung ändern.«

      »Tut mir leid, Sir«, erwidert Brendan kühl und förmlich. »Das Kommando über diesen Transport habe ich. Auf Befehl des Oberkommandos bin ich auch für Sie und den Wagen verantwortlich. Sie bleiben in der Kolonne, Sir!«

      Dweller scheint zu erstarren.

      »Was ist das, Lieutenant?« fragt er messerscharf. »Jetzt werde ich Ihnen was sagen, Mister Brendan: Gerade dadurch, daß Sie von der Nachschubstraße, auf der im stündlichen Abstand Patrouillen unterwegs sind, heruntergefahren sind, bringen Sie den Transport in Gefahr. Hier kann die Kolonne viel leichter überfallen werden als auf der Straße, verstanden? Wir sind bereits über eine Meile vom Weg entfernt. Greift man uns an, kann uns so schnell keine Patrouille zur Hilfe kommen. Brendan, ich frage Sie noch einmal: Wollen Sie jetzt endlich zur Straße zurückfahren lassen?«

      »Ich denke nicht daran!« kommt Brendans kalte, harte

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