Die Geschichte des Untergangs der RMS Titanic. Группа авторов

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Die Geschichte des Untergangs der RMS Titanic - Группа авторов страница 4

Die Geschichte des Untergangs der RMS Titanic - Группа авторов Mensch, Maschine, Abenteuer

Скачать книгу

Grafik offenbart das Verhältnis des Verlustes an menschlichem Leben zwischen den Klassen und Geschlechtern

       Die Geschichte der Titanic

      DIE »UNSINKBARE« TITANIC STREIFT EINEN EISBERG UND SINKT – HUNDERTE MUSSTEN EINEN PLÖTZLICHEN UND SCHRECKLICHEN TOD STERBEN, DA NICHT AUSREICHEND RETTUNGSMÖGLICHKEITEN VORGESEHEN WAREN – DIE FAKTEN ZUM UNTERGANG

      Die mächtige Titanic – der Triumph des Schiffbaus – und glückliche Menschen voller Vertrauen, gespannt auf ihre erste Fahrt und den zu vollbringenden Geschwindigkeitsrekord an Bord* traten ihre Reise über den ruhig und glatt daliegenden Atlantik an. Mitten im vergnüglichen Zeitvertreib oder im angenehmen Traum kam der erste Schreck: das Glitzern eines Eisberges, nur wenige Minuten des Unglaubens … Und dann der unbeschreibliche Horror! Der Titan der Natur und der Titan der Mechanik trafen sich inmitten des Ozeans. Der Eisberg riss die Schiffsseite auf* und entblößte die Kessel dem Eiswasser, brachte sie zur Explosion und stürzte Hunderte von Menschen in nur zwei Stunden in den Tod.

      Dies ist die tragische Geschichte des wunderschönen Ozean–Palasts, der am 10. April 1912 so erhaben seine Jungfernfahrt antrat und nun begraben unter 2.000 Faden Wasser liegt, zusammen mit 1595 unglücklichen Passagieren.

      Wir kennen kein ungeheuerlicheres Unglück, keinen vergleichbare Geschichte über menschliche Aufopferung und Heldentum.

      Die Titanic war das Maximum der Schiffsbaukunst, mit einer unfassbar luxuriösen Ausstattung, wunderschönen Salons, Lesesälen und Lounges, Palmengärten, Türkischen Bädern, privaten Bädern, Sportbereichen, Swimmingpool, Tanz- und Billiardsaal – alles, was man sich vorstellen kann, um eine Riese komfortabel zu gestalten. Man hielt ihre Konstruktion für perfekt, die Passagier glaubten fest an ihre »Unsinkbarkeit«. Sie war fast vollständig ausgebucht, es waren – wie generell erklärt wurde – 2.340 Personen an Bord, inklusive der Crew, aber es gab nur zwanzig Rettungsboote – sechzehn kleinere und vier Faltboote. Platz für gerade einmal ein Drittel der Passagiere. Unter diesen waren einige der wohlhabendsten und prominentesten Menschen auf beiden Seiten des Atlantiks: John Jacob Astor, Major Archibald Butt, Benjamin Guggenheim, Isidor Straus, Charles M. Hays, Arthur Ryerson, Henry B. Harris, William T. Stead, Jaques Futrelle und viele andere, die ihr Leben gemeinsam mit den gewöhnlicheren Passagieren des »Zwischendecks«* lassen mussten.

      Nach dem Sonntagabendkonzert am 14. April lagen die meisten Passagiere bereits zu Bett oder amüsierten sich noch in den Kartenspiel- oder Lesesälen. Einige flanierten auf Deck, um den wunderbaren Abend zu genießen – klar und mild, mit einem vollkommen ruhig daliegenden Meer. Plötzlich gab es einen leichten Ruck, so leicht, dass manch einer ihn erst gar nicht mitbekam. »Wir haben einen Eisberg gestreift, nichts Schlimmes«, war der übliche Kommentar der Männer, die nur kurz ihr Kartenspiel unterbrochen hatten. Das war um 23:40 Uhr. Viele gingen daraufhin zu Bett, ohne einen weiteren Gedanken an den Zwischenfall zu verschwenden. Der Eisberg wurde nur rund fünfhundert Meter voraus gesichtet, viel zu nah, um mit dem Schiff noch ausreichend reagieren zu können. Daher rauschte es ungehindert in die Eismasse, von der nur rund 25 Meter über der Wasseroberfläche ragten, während der Rest gefährlich weit in die Tiefe reichte. Der Aufprall war zu leicht, als dass er die ahnungslosen Passagiere hätte erschrecken können. Aber nichtsdestotrotz war es ein Todesstoß. Denn die Titanic, die von dem gewaltigen Drehmoment ihrer Maschinenkraft mit 21 Knoten* vorangetrieben wurde, touchierte einen messerscharfen Vorsprung und schlitzte sich die Bordwand auf. Dies leitete ihren Untergang ein. Das Eiswasser drang ein und traf auf die unter Hochleistung laufenden Heizkessel und brachte diese schließlich zur Explosion brachte. Innerhalb von anderthalb Stunden nach dem Zusammenstoß mit dem Eisberg sank sie auf den Meeresgrund.*

      Captain Smith befahl direkt nach dem Aufprall, die Maschinen zu stoppen. Dieser plötzliche Geschwindigkeitsabfall und die Vibrationen der stoppenden Maschinen zog mehr Aufmerksamkeit seitens der Passagier auf sich als die Kollision selbst. Man befahl den Passagieren unmittelbar, Rettungswesten anzulegen und machte die Rettungsboote klar. Die meisten glaubten allerdings, es handele sich lediglich um eine übertriebene Vorsichtsmaßnahme.

      Im ersten Rettungsboot saßen fast ausschließlich Männer, da sich zu dieser Zeit noch keine Frauen auf Deck befanden. Man befahl den Stewards und Stewardessen, unter Deck alle Passagiere zu informieren, und als diese ins Freie strömten – einige in Nachtgewändern, andere in Abendkleidern – gehorchten sie zwar den Anweisungen, wähnten sich aber nicht in Gefahr. Die Regel »Frauen zuerst« wurde als oberstes Gebot ausgerufen. Die Frauen mussten gegen ihren Willen von den Ehemännern getrennt oder von diesen persönlich in die Boote gesetzt werden, versichernd, ihnen in einem anderen Boot zu folgen. Auf diese Weise wurden die Rettungsboote mit Frauen und Kindern, zwar unter Protest, aber dennoch in aller Ruhe belegt. Lediglich drei oder vier Männer waren dabei nötig, um ein Boot zu fieren. Die gesamte Szene machte einen äußerst gesitteten Eindruck, keine Kämpfe um den lebensrettenden Platz im Boot. Die Männer standen dabei im Hintergrund und schickten ihre Frauen fort. Es gab auch hier kaum Zwischenfälle. Man sagte ihnen, dass es für die Männer weitere Rettungsboote auf der anderen Schiffsseite gäbe, in die man ganz einfach ein wenig später gehen könne. Viele gingen zudem davon aus, dass man alle Boote nur wenig später wieder einholen würde, dass es sich nur um einen kleinen »Ausflug« handele. So ließ man die Rettungsboote also zu Wasser.

      Erst als man auf dem Wasser angekommen war, konnte man erkennen, dass wirklich Gefahr bestand. Und dann mussten sie alle dem verzweifelten Todeskampf der Titanic zuschauen.

      Als die Titanic tief genug im Wasser lag, erreichte das Wasser schließlich die Maschinen und eine Explosion zerriss die Decks. Die Situation geriet erst jetzt mehr und mehr zur großen Katastrophe. Die Rettungsboote wurden weiter mit Frauen und Kindern beladen, bis das letzte gerade noch rechtzeitig zu Wasser gehen konnte.

      Der Rest der verschreckten Menge verblieb an Bord, das Schicksal teilend. Einige sprangen ins Meer und klammerten sich an treibende Gegenstände, andere verblieben auf dem sinkenden Schiff, bis auch sie sich schließ im Wasser wiederfanden. Die meisten wurden mit in die Tiefe gerissen, nur wenige entkamen auf wundersame Weise und wurden von den Rettungsbooten aufgenommen oder konnten sich auf treibende Türen oder Möbel retten.

      Als das Schiff um 2:20 am Morgen mit wehenden Fahnen versank, dem Kapitän an seinem Platz auf der Brücke, mit flackernden Lichtern, standen die meisten der unglücklichen Seelen noch immer auf Deck und blickten auf das Meer. Und das Orchester spielte »Näher, Mein Gott, zu Dir«*. In diesem Moment waren sie zum letzten mal mit ihren Geliebten vereint, die sich in der Sicherheit der Rettungsboote befanden und hilflos zusehen mussten, wie die anderen dem Tode entgegen gingen.

      Dann erloschen die Lichter und die schwarze Masse verschwand unter den Todesschreien Hunderter in der stillen Nacht.

      Es ging schnell vorbei. Doch das Leiden in den Rettungsbooten sollte noch Stunden dauern. Durch die Nähe des Eisberges war es bitterkalt, manche Boote waren mit eisigem Wasser voll gelaufen, keiner der Insassen war ausreichend bekleidet. In manchen Booten mussten auch die Frauen zu den Riemen greifen und rudern bis die Hände blutig waren. Diese zerbrechlichen Ladies, trugen ihr Los aber genauso heldenhaft wie ihre Männer. Die Rettungsboote hatten weder Nahrungsmittel noch Wasser, Leuchtmittel oder irgendwelche anderen nützlichen Dingen an Bord. Und als die Carpathia – über Funk herbeigerufen – eintraf, konnte man nur durch das Verbrennen von Papierfetzen oder Streichhölzern auf sich aufmerksam machen.

      Über vier Stunden trieben sie herum, voller Trauer, apathisch durch Kälte und Nässe, bis die gute Carpathia sie schließlich auflesen können. An Bord bekamen sie sofort Nahrung und einfache aber warme Kleidung. Nach ihrer Rettung hielt man eine Messe im Gedenken der Verlorenen ab. Eine der vielleicht herzzerreißendsten Szenen überhaupt.

      So endete die

Скачать книгу