Die Geschichte des Untergangs der RMS Titanic. Группа авторов

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Die Geschichte des Untergangs der RMS Titanic - Группа авторов Mensch, Maschine, Abenteuer

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vollsten Überzeugen waren, es drohe keine Gefahr. Einige von ihnen begannen, ins Meer zu springen, andere folgten ihrem Beispiel, und in kürzester Zeit wimmelte es im Wasser von Manschen. Fast alle trugen Rettungswesten.

      Einer, der zunächst einen Hund über Bord warf und dann hinterher sprang, schlug auf ein Wrackteil auf und verletzte sich schwer. Er kam aber wieder zu sich und schwamm zu einem der Rettungsboote, das ihn schließlich aufnehmen konnte. Viele, die sich später an Bord der Carpathia* wieder trafen – abgesehen vielleicht von den Crewmitgliedern, die die Rettungsboote bemannten – sprangen ins Wasser, als die Titanic versank.

      Auf Befehl der Offiziere und anderen Weisungsbefugten, ruderte man die Rettungsboote in einen sicheren Abstand zum sinkenden Schiff, um einem möglichen Sog aus dem Weg zu gehen.

      Es gab genügend Zeit, alle Boote zu Wasser zu lassen, bevor die Titanic schließlich versank. Alles in allem blieb sie zwei Stunden zwanzig Minuten über Wasser. So sicher war man sich, dass keine Todesgefahr besteht, dass man nicht vor 00:15 Uhr – oder 35 Minuten nach dem Rammen des Eisbergs – die Boote fierte*.

      Hunderte der Besatzung und der Großteil der Offiziere, darunter auch Captain Smith, blieben bis zum letzten Augenblick auf dem Schiff. Nach einigen Explosionen – sicherlich waren dies die explodierenden Heizkessel – war klar, dass ihm nur noch wenige Minuten blieb.

      SIE SINKT NUR LANGSAM

      Der Untergang ging weit weniger spektakulär von statten als es die Beobachter in den Booten erwartet hätten. Sie waren noch nahe genug, um die grauenhaften Details klar und deutlich erkennen zu können. Alle stimmten darin überein, dass der Dampfer so leise und ruhig versank, dass es schon an ein Wunder grenzte.

      Einige der Geretteten waren nur spärlich bekleidet und litten sehr unter der Kälte, doch der Großteil hatte sich auf die Notsituation vorbereitet. In der Dunkelheit außerhalb des Schiffs, so kurz nach der Kollision, war es den Menschen in den Rettungsbooten unmöglich, auch nur einen der über Bord gesprungenen zu erkennen. Man musste davon ausgehen, dass alle Passagiere, die nicht noch direkt nach dem Zuwasserlassen der Boote ins Meer gesprungen sind, zusammen mit den Offizieren und der Besatzung untergegangen waren.

      ZEIT GENUG ZUM ANKLEIDEN

      Einige der Stewards, die einen Teil der Rettungsbootbesatzung formten, berichteten, dass viele Passagiere nach der Kollision mit dem Eisberg in ihre Kabinen zurückgekehrt seien und man diese anschließend nur unter Mühen überzeugen konnte, diese auch wieder zu verlassen oder in einigen Fällen sogar mit Gewalt zwingen musste, die Rettungswesten überzuziehen.

      Alle sagten aus, dass die Maschinen direkt nach dem Ausweichmanöver gestoppt worden sind.

      Die Besatzung der Rettungsboote setzte sich aus Stewards, Heizern und gewöhnlichen Seemännern zusammen. Man sagt, die Davits seien zwar mit modernen Winden ausgestattet, aber zu kompliziert zu bedienen gewesen. Und die Crew sei ungeübt in der Bedienung gewesen, so dass es viele Probleme gab.

      Überlebende in einem Rettungsboot der Titanic. Fotografiert von der Carpathia aus, am Morgen nach der Katastrophe.

       Die ergreifende Geschichte des Untergangs

      ERZÄHLT VON L. BEASLEY, M.A., CAMBRIDGE UNIVERSITY, ENGLAND

      »Die Reise ab Queenstown war ziemlich unspektakulär. Man hatte gutes Wetter erwartet und die See war ruhig. Wir hatten die ganze Zeit über West-bis Südwestwind, es war ziemlich kalt, vor allen Dingen am letzten Tag. Tatsächlich konnte man nach dem Dinner am Sonntagabend vor Kälte kaum noch an Deck gehen.

      Ich lag in meinem Bett, seit vielleicht zehn Minuten, als ich gegen 23:40 Uhr einen leichten Stoß spürte. Dieser war aber auch für Ängstliche nicht kräftig genug, um sich zu beunruhigen. Die Maschinen stoppten sofort und ich dachte, ›Die haben eine Schiffsschraube verloren!‹

      Ich ging also im Morgenmantel an Deck und fand dort nur wenige Leute vor, die wie ich nachschauen wollte, warum wir angehalten hatten. Niemand war beunruhigt.

      Durch die Fenster des Rauchsalons sahen wir, dass dort Karten gespielt wurde. Wir gingen hinein, um die Spieler zu fragen, ob sie etwas wüssten. Scheinbar hatten sie von dem Stoß etwas mitbekommen und durch die Fenster auch einen riesigen Eisberg gesehen, der nur knapp am Schiff vorbeizog. Sie gingen davon aus, dass wir den Eisberg gestreift hätten und nun hätte man die Maschinen gestoppt um zu schauen, ob etwas beschädigt sei. Niemand hatte natürlich eine Ahnung davon, dass die Titanic vom unter Wasser liegenden Teil des Eisbergs aufgeschlitzt wurde.

      Man spielte also weiter, ohne an eine Gefahr zu denken, und ich zog mich in meine Kabine zurück, um ein wenig zu lesen und zu warten, bis wir weiterfuhren.

      Ich habe keinen der Kartenspieler oder der Neugierigen auf Deck jemals wieder gesehen. Ein wenig später hörte ich Leute die Treppen nach oben laufen. Ich ging wieder vor die Tür und fand Leute, die auch wissen wollten, warum wir angehalten hätten.

      Ohne Zweifel waren die meisten aufgewacht, da die Vibrationen der Maschinen – an die man sich bereits gewöhnt hatte – plötzlich aufhörten. Bei den starken Maschinen der Titanic waren solche Vibrationen natürlich relativ ausgeprägt. Und das Stoppen der Vibrationen hatte den selben Effekt, wie wenn man Großvaters laut tickende Uhr plötzlich anhält.

      RETTUNGSWESTEN ANLEGEN!

      Als ich wieder auf Deck ging bemerkte ich unzweifelhaft, dass das Schiff zum Bug herab schief lag. Doch bei dem was ich wusste, ging ich davon aus, dass vielleicht eines der Frontabteile voll gelaufen sei und dies das Schiff ein wenig nach unten zog. Ich ging also wieder zurück in die Kabine und holte mir wärmere Kleidung. Dann hörte ich die Rufe: ›Alle Passagiere auf Deck und Rettungswesten anlegen!‹

      Mit den Westen über unserer Kleidung gingen wir langsam an Deck. Wir dachten aber immer noch, es handele sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme, die der Kapitän in seiner Weisheit angeordnet hatte, und dass wir schnell wieder in unsere Betten zurückkehren könnten.

      Es gab überhaupt keine Panik oder Aufregung. Ich denke, das rührte auch von der sehr ruhigen Nacht her und natürlich von der Abwesenheit irgendwelcher sichtbaren Spuren eines Unfalls.

      DIE WAHRE GEFAHR VERKANNT

      Das Schiff lag vollkommen ruhig – abgesehen von der leichten Neigung nach vorne, die aber höchstens einer von zehn zu diesem Zeitpunkt bemerkt hatte. Es gab keinerlei Vorzeichen für die folgende Katastrophe. Die Titanic lag dort, als würde sie nur auf den Befehl warten, weiterzufahren, nachdem irgendeine Kleinigkeit repariert worden wäre. Aber einen Augenblick später sahen wir, dass man die Planen von den Rettungsbooten zog und die Mannschaft begann die Seile abzuwickeln, an denen man die Boote zu Wasser lassen konnte.

      Uns wurde klar, dass die Situation ernster war als vermutet. Zunächst dachte ich darüber nach, zurück in die Kabine zu gehen, um wärmere Kleidung und ein wenig Geld zu holen, aber als ich sah, wie die Leute die Leitern anlegten, dachte ich, es wäre besser, die anderen nicht durch mein Hin- und Herlaufen zu belästigen.

      Dann kam der Befehl: ›Alle Männer treten bitte von den Booten zurück und alle Ladies versammeln sich bitte auf dem unteren Deck«, womit das Deck des Rauchsalons bzw. Deck B gemeint war. Die Männer zogen sich zurück und verharrten in absoluter Stille, lehnten sich gegen die Absperrung auf Deck oder liefen ganz ruhig auf und ab.

      Die

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