Die Geschichte des Untergangs der RMS Titanic. Группа авторов

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Die Geschichte des Untergangs der RMS Titanic - Группа авторов Mensch, Maschine, Abenteuer

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uns alle auf der Welt birgt sie eine Botschaft, die wir nicht ignorieren können – nämlich, dass man dem Gott der Gier keine Menschenopfer erbringen soll.

      Als die galante Titanic, schön und falsch zu gleich, ihre Jungfernfahrt mit 2.340 Menschen an Bord antrat, da ahnte man wohl kaum, dass man mit ihr der Welt beweisen würde, mit welch krimineller Ignoranz die Schiffsbauer ihre Schöpfungen zwar mit allem Luxus, Komfort und jedem nur erdenklichen Detail ausstatten, nur nicht mit dem wichtigsten: Rettungsbooten.

      Dieser gigantische Luxusliner – die Spitze der Schiffsbaukunst repräsentierend – ging an einem Eisberg zugrunde. Ein Unfall, der sicherlich vermeidbar war, hätte man bei so hoher Reisegeschwindigkeit einfach mehr Vorsicht walten lassen.

      Zwanzig Rettungsbooten fiel die Aufgabe zu, 2.340 Menschen zu aufzunehmen, bis die ersehnte Hilfe kommt … Mit dem Ergebnis, dass lediglich 745 Passagiere dem Untergang entkommen konnten.

      Der wahre Grund dieser Katastrophe ist nicht von der Hand zu weisen, deren Auslöser offensichtlich, die Schreckensberichte der Überlebenden bezeugen immer wieder: Es war der Mangel ausreichender Sicherheitsstandards, der einen grausamen Tribut von 1.595 Menschen an den Grund des Atlantik zollte.

      Unvergleichlich schrecklich ist die Geschichte des Untergangs der Titanic. Die Kollision mit dem Eisberg, das Beladen der Boot, der Abschied von den Lieben, verzweifelte Sprünge ins Meer, die angsterfüllten Stunden im offenen Wasser, bevor die Rettung kam und mit ihr die bittere Erkenntnis um die Verlorenen: Ein Appell an gesetzlich vorzuschreibende Sicherheitsmaßnahmen, um eine Wiederholung dieser Tragödie ein für allemal zu verhindern.

      Hunderte unschuldig Getöteter waren wieder einmal ein sinnloses Opfer an den Gott des Profits. Eines Tages, jetzt steht es geschrieben, werden wir umdenken müssen; wir müssen bessere Vorkehrungen für unsere Leute treffen, auch wenn das ein paar Dollar mehr kostet. Die Zeit ist gekommen.

      Gesetze müssen entworfen und verabschiedet werden. Und in Zukunft können dann Millionen in Schiffen zur See fahren, die mit ausreichenden Rettungsmöglichkeiten ausgestattet sind. Dies ist der Nutzen, den wir aus dem Martyrium der Titanic ziehen können.

       Die Spitze eines Eisbergs reißt den Rumpf der Titanic auf

      GIGANTISCHES SCHIFF BUCHSTÄBLICH AUFGESCHLITZT – KAUM EIN STOSS zu SPÜREN – PASSAGIER GLAUBTEN EINE HALBE STUNDE LANG, ES HANDELE SICH NUR UM EINEN LEICHTER SCHADEN UND BLIEBEN RUHIG – VIELE WAREN IN IHREN KABINEN

      Es war ein unter Wasser liegender Vorsprung eines Eisbergs eigentlich normaler Ausmaße, der den White-Star-Luxusliner Titanic vor Neufundland mehr als drei Kilometer tief auf den Grund des Atlantiks geschickt hat. Der Dampfe fuhr unter der Aufsicht des Ersten Offiziers Murdock* beinahe mit Höchstgeschwindigkeit unter sternenklarem Himmel durch die sanfte See. Murdock übergab das Kommando sofort nach dem Aufprall an Captain Smith, der mit seinem Schiff untergehen sollte.

      Die Rettungsboote, die man zu Wasser ließ, wurden nicht bis zu ihrer maximalen Kapazität besetzt. Die an Bord verbliebenen glaubten, das Schiff würde seine Wunden überleben und auch die bereits in den Rettungsbooten befindlichen Passagiere dachten fast bis zum letzten Augenblick, sie alle hätten gute Chancen zu überleben.

      Der Kapitän und die Offiziere verhielten sich äußerst galant. Beim Zuwasserlassen der Boote herrschten Ordnung und Disziplin, selbst nachdem alle Hoffnung auf Rettung für die an Bord verbliebenen aufgegeben worden war.

      RUHIGE SEE BIRGT DEN TOD

      Der große Dampfer fuhr durch eine verhältnismäßig ruhige See. Auf der Wasseroberfläche befanden sich hier und da recht harmlose Eisschollen. Die Nacht war sternenklar. Der erste Offizier Murdock hielt Wache auf der Brücke.

      Der Eisberg wurde zuerst vom Ausguck im Krähennest entdeckt. Man befand sich aber bereits so nahe am Eisberg, dass eine Kollision praktisch unvermeidbar war.

      Der Erste Offizier tat das, was auch andere erfahrene und aufmerksame Offiziere getan hätten: Er versuchte, an dem Eisberg mittels Vollgas auf der Steuerbord- und Rückwärtslauf auf der Backbordschraube bei gleichzeitigem Herumwerfen des Ruders durch ein schnelle Kehrtwende vorbeizukommen.

      RUMPF AUFGERISSEN

      Das Manöver war nicht erfolgreich. Es vermied zwar, direkt auf den Eisberg zu treffen, aber fast die gesamte Länge des Rumpfes wurde aufgerissen.

      Die Geschwindigkeit der Titanic – wahrscheinlich rund 21 Knoten – war so hoch, dass die messerscharfe Unterwasserkante des Eisbergs sie wie eine Dosenöffner aufschlitzte.*

      Der Aufprall war kaum merklich. Der Erste Offizier realisierte nicht sofort, dass das Schiff tödlich verwundet worden war und auch keiner der Passagiere hegte den leisesten Verdacht, dass mehr als nur ein kleinerer Zwischenfall passiert wäre. Hunderte, die bereits in ihren Kabinen schliefen, wachten nicht einmal auf.

      ZURÜCK ZUM KARTENSPIEL

      Wie gleichgültig die Passagier tatsächlich auf den Aufprall reagierten, zeigt sich an vier Passagieren, die im Rauchsalon Bridge spielten, sich zunächst in aller Ruhe vom Tisch erhoben, auf Deck gingen, kurz über die Reling schauten um dann wieder zum Spiel zurückzukehren. Einer von ihnen hatte seine Zigarre auf dem Spieltisch liegen lassen und während seine Begleiter schon auf das Meer blickten, ging er wieder hinein, um sie zu holen.

      Auch diese drei blieben nur einen kurzen Augenblick auf Deck. Sie führten ihr Kartenspiel in der Gewissheit fort, dass der Kommandierende das Schiff aus irgendeinem Grund gestoppt habe und dass keine Gefahr bestünde. So erging es fast allen an Bord – außer den Männern im Maschinenraum, wo das Wasser bereits hereinströmte. Man machte sich über den leisesten Anflug von Angst sogar lächerlich.

      LANGSAME REALISIERT MAN DIE GEFAHR

      Innerhalb weniger Minuten schickte man die Stewards und andere Crewmitglieder, die Passagiere zu wecken. Einige von ihnen weigerten sich, aufzustehen. Manch eine Kabinentür musste beinahe aufgebrochen werden, um die Schlafenden evakuieren zu können.

      Auch Mr. und Mrs. Astor* befanden sich in ihrer Kabine, als sie die Eiswand vorbeirauschen sahen. Sie hatten keinerlei nennenswerte Erschütterung verspürt und gingen also davon aus, dass nichts schlimmes passiert sei. Sie waren beide noch angekleidet und gingen schließlich ohne böse Gedanken an Deck. So ging es ihnen zumindest bis zu dem Augenblick, indem die Titanic schwere Schlagseite nach Steuerbord bekam und der erste Aufschrei durch die Menge ging.

      DIE BOOTE SICHER ZU WASSER LASSEN

      Die Crew musste nun die Rettungsboote zum Wassern fertig machen. Es gab insgesamt zwanzig Stück, davon vier zusammenfaltbare. Die Boote wurden zunächst auf der Backbordseite heruntergelassen und erreichten das Wasser auch ohne zu kentern. Auf der Steuerbordseite hingegen kippten einige der Boote um, darunter eines der Faltboote, das praktisch in Stücke ging. Aber alle seine Insassen konnten von den anderen Booten gerettet werden.

      Auch nachdem man schon sechzehn Boote problemlos zu Wasser gelassen hatte, ging man davon aus, das alles in bester Ordnung sei. Selbst einige der Offiziere nahmen dies an.

      Die Offiziere, die das Besetzen und Wassern der Boote koordinierten, waren zwar mit Revolvern bewaffnet, da aber zu keinem Zeitpunkt Panik aufkam und kein Mann versuchte, unrechtmäßig einen Platz zu ergattern –man ließ Frauen und Kinder den Vortritt – wurde von ihnen kein Gebrauch gemacht.

      SPRÜNGE INS WASSER

      Als

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