Die Geschichte des Untergangs der RMS Titanic. Группа авторов

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Die Geschichte des Untergangs der RMS Titanic - Группа авторов Mensch, Maschine, Abenteuer

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in folgenden Booten: Vierzehn große Rettungsboote, zwei kleinere und vier Faltboote.

      Rettungswesten waren ausreichend und leicht zugänglich vorhanden.

      Die wahrscheinliche Anzahl der Menschen an Bord betrug auf der Katastrophenfahrt:

      Erste Klasse: 330; Zweite Klasse: 320; Dritte Klasse: 750. Passagiere insgesamt: 1400. Offiziere und Besatzung: 940 – insgesamt an Bord: 2.340

      Durch die Carpathia konnten gerettet werden:

      Erste Klasse: 210; Zweite Klasse: 125; Dritte Klasse: 200; Offiziere: 4; Seemänner: 39; Stewards: 96; Heizer: 71 – Besatzung insgesamt: 210.

      Die 745 Geretteten stellten nur 80% der möglichen Rettungsboot-Kapazität dar.

       Die Rettung der Überlebenden

      NUR 745 DER 2.340 SEELEN AN BORD DES VERDAMMTEN LUXUSLINERS GERETTET – NUR LEICHTER STOSS BEIM AUFPRALL DER TITANIC AUF DEN EISBERG ZU VERSPÜREN

      Mit Leid, Trauer, Grauen und Tod beladen, brachte die Carpathia nur wenigen ein freudiges Wiedersehen und den meisten das Ende jedweder Hoffnung, als sie vier Tage nach dem Desaster zu der in Entsetzen erstarrten Nation zurückkehrte. Sie wurde von Tausenden empfangen, die nur flüsternd miteinander sprachen.

      Die Geschichten, die sie mitbrachte, können einem das Herz brechen, sie erzählen aber auch von Mut und Besonnenheit im Anblick höchster Gefahr und Tod.

      Während das Schiff sank spielte die Kapelle – sofern man denen glauben schenken darf, die als letzte das Schiff verließen.

      1.595 TOTE

      Als die Carpathia den Hafen erreichte, wurden 1.601 Tote gezählt. An Bord der Titanic waren 2.340 Personen, von denen 745 gerettet werden konnten. Sechs von ihnen verstarben noch an Bord der Carpathia.

      Die Titanic fuhr mit Volldampf, mit allem was die Maschinen an Leistung hergeben konnten, ihrem Untergang entgegen. Dies war aber auch der Befehl des Schiffs-Eigners. Mr. J. H. Moody – Quartiermeister auf der Titanic und in dieser Nacht der Rudergänger auf der Brücke – bestätigte dies und berichtete, das Schiff sei mit rund 21 Knoten (etwa 40 Kilometer die Stunde) unterwegs gewesen und die Offiziere wollten den Geschwindigkeitsrekord brechen*.

      »Es war kurz vor Mitternacht,« sagte Moody, »und ich stand zusammen mit dem Zweiten Offizier auf der Brücke, der das Kommando hatte. Auf einmal brüllte er: ›Ruder hart backbord!‹, was ich dann auch befolgte, aber es war zu spät. Wir rammten den Eisberges.«

      KAUM EIN AUFPRALL zu SPÜREN

      Fast alle überlebenden Passagiere sagen aus, dass die Titanic plötzlich nicht mehr unter Vollgas lief – wie ansonsten die ganze Fahrt über –, sondern durch die Wellen glitt und sich schließlich ein paar Fuß aus dem Wasser hob.* Kaum eine Erschütterung sei zu verspüren gewesen. Sie schwankte leicht und sackte dann wieder zurück. Der leise Aufprall lockte einige Nachtschwärmer aus dem Vergnügungsräumen an Deck. Offiziere und Unteroffiziere rannten herum. Man konnte keinen Schaden erkenn – zumindest die Passagiere konnten dies nicht.

      Es gab keine Panik. Alles schien in Ordnung und selbst diejenigen, die ein wenig Angst verspürt hatten – wohl da sie weniger Erfahrung hatten als andere Reisende, die öfters zu dieser Jahreszeit den Ozean überquerten und sich mit Zwischenfällen auskannten – beruhigten sich schnell wieder.

      Niemand auf der Titanic – das trifft natürlich nicht für die Mannschaft zu, die tief unten im Rumpf arbeitete – wusste um den wahren Schaden. Viele der Passagiere nahmen sich sogar die Zeit, sich anzukleiden, so sicher waren sie sich, dass keine Gefahr bestünde. Sie gingen auf Deck, verschafften sich einen Überblick über die Situation und konnten keine Anzeichen dafür entdecken, dass die Titanic unter der Wasserlinie aufgerissen worden war.

      Nachdem die Passagiere sich beruhigt hatten und die meisten in ihre Quartiere oder zum Kartenspiel zurückgekehrt waren, machte sich in der ersten Klasse das Gerücht breit – niemand wusste genau, von wem es stammte –, dass die Titanic sinken würde. Wie diese Information nach außen gelang, ist unklar. Die Mannschaft begann aber sofort mit dem Vorbereiten der Rettungsboote. Dann zitterte der mächtige Dampfer und rutschte von dem Eismassiv herunter, auf das er aufgefahren war. Sein Bug sackte jetzt tief ins Wasser.* »Wir sind verloren, wir sind verloren!«, schrieen Hunderte Kehlen, »das Schiff sinkt! Wir werden ersaufen wie Ratten.«

      Frauen in Abendkleidern und mit Juwelen behangen, knieten auf den überfüllten Decks vor den Rettungsbooten und bettelten um Hilfe. Andere baten die Offiziere, sie in die Boote zu lassen. »Alle Mann in die Boote« lautete der Aufschrei von einem zum anderen Ende der Titanic. »Frauen und Kinder zuerst!«, war die raue Antwort der Mannschaft.

      Ohne Nahrung, nur mit dem am Leib, was man zum Zeitpunkt der Kollision gerade trug, setzte man die Frauen in die Boote. Die Davits schwangen aus, ein paar Männer wurden an die Winden beordert, ein Offizier übernahm das Kommando eines jeden Bootes, und dann hieß es »Lasst die Boote herab!« Die kleinen Schiffchen, mit lebender Fracht an Bord, wurden abgeseilt.

      KEIN UNTERSCHIED ZWISCHEN DEN KLASSEN

      Männer von Rang und Namen auf beiden Hemisphären der Erde wurden von ärmlich bekleideten Slawen und Ungarn aus dem Weg gedrängt. Ehemänner wurden beim Kampf um einen Platz in den Booten von ihren Frauen getrennt. Die Szenen, die sich abspielten, als die mit schluchzenden Frauen beladenen Rettungsboote eines nach dem anderen auf das mit Eis bedeckte Wasser gelassen wurden, waren herzzerreißend.

      Es gab keine Zeit, eine Wahl zu treffen. Die erste Frau, die ein Rettungsboot betrat, behielt ihren Platz, egal ob sie eine Dienstmagd oder die Frau eines ungarischen Bauern war.*

      Viele Frauen hakten sich bei ihren Männern ein und weigerten sich, zu gehen, manche zerrten ihre Männer mit in die Boote. Und so bekam in dem Chaos auch manch ein männlicher Passagier einen Platz.

      Zuvor gab es kaum ein Anzeichen von Panik. Henry B. Harris – ein Theatermanager aus New York –, betrat zum Beispiel zusammen mit seiner Ehefrau ein Rettungsboot, bevor es herabgelassen werden sollte. »Frauen zuerst!«, rief einer der Schiffsoffiziere. Mr. Harris schaute auf und sah, dass man ihn meinte. »Alles klar«, antwortete er trocken.

      »Auf Wiedersehen, meine Liebe«, sagte er, küsste seine Frau, drückte sie einen Moment an seine Brust und kletterte dann wieder auf die Titanic zurück.

      DIE FLOTTE LEGT AB

      Stück für Stück entfernten sich die kleine Rettungsboot-Flotte von den turmhohen Bordwänden des gigantischen Dampfschiffs. »Die Titanic ist verloren!«, raunte man. »Wir werden sinken, bevor Hilfe kommt!«

      Das Wasser strömte in den 270-Meter-Rumpf, dessen Hülle und dessen Nieten aufgerissen worden waren, als bestünden sie aus Käse. Im Maschinenraum warf man die Pumpen an, aber das Meerwasser strömte in so großen Mengen in den Rumpf, dass allen klar war, der Kampf ist hoffnungslos!

      Weit oben kontaktete man per Funk andere Dampfer. Die Rettungsbootflotte hielt sich jetzt in einem ausreichenden Sicherheitsabstand zum Unglücksort auf und die 1.595 Menschen, die ohne Rettungsboote an Bord verblieben waren, warteten auf einen möglichst schnellen Tod, der dem Drama ein Ende setzen sollte.

      FRAUEN ZUERST

      Ein paar Bretter, ein oder zwei

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