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wobei kaltes Blau und Grau vorherrschten.

      „Hilf mir, Gorian, und ich werde dir helfen! Sieh all den Hass, der in mir ist! Den Hass des geschundenen Meisters Domrich, der sich erst entfalten konnte, nachdem dein Vater mich zerschlug, denn dadurch befreite er mich von Morygors Bann ...“

      „Wer garantiert mir, dass du Morygor nicht erneut dienen würdest? Wer sagt mir, dass du nicht als Erstes deinen Mordauftrag zu Ende bringst, den du vor sechs Jahren nicht ausführen konntest?“, dachte Gorian.

      Zunächst schien ihm Ar-Dons Geist die Antwort auf diese Fragen schuldig zu bleiben. Dann erreichte ein Gedanke von ungewöhnlich hoher Intensität und Überzeugungskraft Gorian. Ein Gedanke, der ihn zumindest für einen Moment jeglichen Zweifel vergessen ließ.

      „Meister Domrich schwört dir bei seiner Ehre als Ordensmeister Beistand!“

      Beliak wurde plötzlich von Unruhe ergriffen. Er kniete nieder, legte eines seiner großen Ohren auf den Boden und meinte dann plötzlich: „Leichte Bodenerschütterungen ... Das könnten Schritte von Eiskriegern sein!“

      Entweder hatte Beliaks Aufmerksamkeit in den letzten Stunden nachgelassen, oder die Eiskrieger hatten all das vermieden, woran ein Adh sie auch über größere Entfernungen hin auszumachen vermochte – jedenfalls waren am Waldrand auf einmal Geräusche zu hören.

      Gorian und Beliak liefen zum anderen Ende des Dorfes, wo sich die alte Straße nach Segantia in Richtung Südosten fortsetzte, doch Beliak stutzte plötzlich, und einen kurzen Augenblick später erkannte Gorian auch, weshalb.

      Zwischen den Sträuchern kamen mehrere Frostkrieger hervor, allesamt untote Orxanier. Brüllend und ihre Waffen schwingend stürzten sie sofort auf Gorian und Beliak zu.

      Der Erste griff Gorian mit wuchtigen Schwertschlägen an. Er führte sein gespaltenes Schwert beidhändig, und gleich die erste Attacke verfehlte den zurückweichenden Gorian nur um Haaresbreite. Eine dichte Folge von Hieben drängte Gorian weiter zurück, während Beliak bereits mit zwei, drei anderen Gegnern in einem Kampf verwickelt war.

      Sie wurden umzingelt, und die rauen Rufe der Frostkrieger schallten durch das von den Eiskrähen so furchtbar heimgesuchte Dorf. Gorian wich einem weiteren Hieb aus, der allerdings noch sein Wams in Brusthöhe ritzte. Er taumelte und kam zu Fall, weil sich etwas schlangengleich um seinen Fuß schlang. Es war eine lange Lederpeitsche, wie man sie in Eisrigge und dem Norden Orxaniens zur Bändigung der großen Schlittenwölfe benutzt hatte.

      Gorian lag am Boden, von hinten stürzte ein orxanischer Frostkrieger herbei und ließ eine langstielige Doppelklingenaxt herniedersausen, gegen die jedes Scharfrichterbeil im Heiligen Reich wie ein Spielzeug gewirkt hätte. Gorian drehte sich zur Seite, und das Axtblatt grub sich mit ungeheurer Wucht in das Erdreich, das inzwischen wieder auftaute.

      Gorian riss den Dolch aus dem Gürtel, dem er den Namen Rächer gegeben hatte. Anscheinend schien es keine Rolle mehr zu spielen, auf welche Weise er umgebracht wurde. Frogyrr hatte offenbar die Devise ausgegeben, Meister Nhorichs Sohn nun endlich um jeden Preis zu töten, nachdem der dafür vorgesehene und genau vorausberechnete Moment ungenutzt verstrichen war. Es ging für Frogyrr nur noch darum, größeren Schaden zu verhindern. Anders war das Verhalten der Frostkrieger nicht zu erklären – denn dass sie ohne Erlaubnis ihrer Mordlust freien Lauf ließen, war nicht anzunehmen.

      Gorian schleuderte den Rächer, wie er es gelernt hatte. Seine Augen wurden vollkommen schwarz, er sammelte alles an magischer Kraft, was in ihm war. Noch bevor der Krieger mit dem gespaltenen Schwert erneut auf ihn einschlagen konnte, wurde er von dem Dolch mit solcher Wucht in den Hals getroffen, dass er schwankend einen Schritt zurücktaumelte. Im selben Moment rollte Gorian um die eigene Achse und streckte beide Hände aus.

      Rächer kehrte in Gorians Linke zurück – und mit der anderen Hand zog er das gespaltene Schwert an sich, entriss es mithilfe der Alten Kraft dem am Hals verwundeten Frostkrieger, der für einen Augenblick völlig perplex war.

      Der Untote brüllte laut auf. Das Sternenmetall, aus dem Rächers Klinge geschmiedet war, war für ihn ebenso unerträglich wie für Frogyrr, als ihm Sternenklinge das Auge genommen hatte. Doch dann riss er zwei kleinere Wurfäxte aus dem breiten Gürtel hervor, die allerdings nur im Vergleich zur Körpergröße des Orxaniers klein wirkten.

      Mit einem schnellen Schnitt kappte Gorian die Peitschenschlinge, die um seinem Fuß geschlungen war, und ließ sie mittels der Alten Kraft so zurückschnellen, dass sie sich um den Hals des Angreifers legte, dann sprang er auf die Beine und wich einem Pfeil aus, der statt ihm den Frostkrieger traf, dem er das Schwert abgenommen hatte.

      Gorian stieß einen Kraftschrei aus und ließ die im Verhältnis zu seinen menschlichen Körpermaßen monströs wirkende gespaltene Schwertklinge durch die Luft sausen. Er hielt das Schwert dabei nur mit der rechten Hand, und Muskelkraft allein hätte ihn diese Waffe kaum heben, geschweige denn auf diese Weise führen lassen. Den Rächer hielt er in der Linken.

      Beide Klingen umflorte ein bläuliches Licht, wenn er sie blitzschnell durch die Luft wirbelte. Eine Wurfaxt wehrte er mit dem Schwert ab und ebenso mehrere Speere und Pfeile; Letztere wurden mit Eisrigger Langbögen abgeschossen, und den orxanischen Frostkriegern war anzumerken, dass ihnen der Umgang damit fremd war, doch ihr oberster Kriegsherr hatte ihnen diese Bewaffnung vorgeschrieben.

      Gorian spürte, wie die Alte Kraft durch seinen Körper floss. Sie erlaubte ihm, das schwere Orxanier-Schwert mit einer Leichtigkeit zu führen, wie es ihm nicht einmal bei den Übungen mit seinem Vater möglich gewesen wäre. Die Frostkrieger bildeten einen Kreis um ihn, hielten aber Abstand, denn einige von ihnen waren bereits vom Kampf schwer gezeichnet. Sie umlauerten ihn wie ein Rudel Wölfe, die darauf bauten, dass das Beutetier früher oder später der Erschöpfung anheim fiel.

      Ein Bogen wurde gespannt, ein Pfeil zischte dicht an Gorians Kopf vorbei, der genau im richtigen Moment eine leichte Seitwärtsbewegung gemacht hatte, denn Gorian hatte den Angriff unmittelbar vorausgeahnt und dann blitzschnell reagiert, als er die entsprechende Bewegung in den Augenwinkeln wahrgenommen hatte. Ein ausgebildeter Meister, so wusste er, hätte nicht mal darauf zu achten brauchen. Da gab es noch so einiges, was seine noch verhältnismäßig bescheidenen Fähigkeiten von denen seines Vaters unterschied.

      Oder von denen Meister Domrichs!, echote ein Gedanke in seinem Kopf.

      „Lass mich dir helfen!“, wisperte jene Stimme, die er im nächsten Moment mit einem durchdringenden Kraftschrei zu vertreiben versuchte.

      Gorian schnellte nach vorn, holte mit dem Orxanier-Schwert aus und ließ es wie eine Sense durch die Luft schneiden. Mit dem Dolch wehrte er gleichzeitig einen Speer ab; die Klinge aus Sternenmetall traf so auf das Eisen der Speerspitze, dass bläuliche Funken sprühten und die Wurfwaffe zur Seite gelenkt wurde, sodass sie sich einem Frostkrieger in den Schädel bohrte. Dieser stürzte rücklings zu Boden und brüllte wütend.

      Beliak war eingekreist und wurde von mehreren Frostkriegern so sehr bedrängt, dass es nur noch eine Frage von Augenblicken war, bis der erste Streich eines Schwertes oder einer Axt ihn treffen musste. Schon senste die Klinge einer Axt in Halshöhe auf den gnomenhaften Adh zu.

      Doch auf einmal war er in der Erde verschwunden, tauchte aber wenige Schritte entfernt im Rücken seines Gegners wieder auf, um diesen mit einer raschen Folge von Axthieben niederzustrecken. Hiebe, die den Frostkrieger so furchtbar trafen, dass selbst er nicht mehr kampffähig war.

      Ein anderer seiner Gegner hatte bereits die Orxanier-Klinge gehoben und ließ sie einem Fallbeil gleich herniedersausen. Doch die Klinge traf auf den Boden und sank in den matschigen Untergrund

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