Als er den Colt zog: Western Bibliothek 12 Romane. Pete Hackett

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Als er den Colt zog: Western Bibliothek 12 Romane - Pete Hackett

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ist er immer gewesen. Aber jetzt ...“ Sie stockte.

      Chaco half nach. „Jetzt?“

      „Ich fürchte, er gehört zu den Shadows!“

      5

      Chaco war nicht überrascht. Mit einer ähnlichen Eröffnung hatte er gerechnet. Aber er war sich auch im Klaren, dass dieser Hilfeschrei einer verängstigten Mutter noch nichts zu sagen hatte.

      Von Doc Bishop wusste er, dass die Atmosphäre in Gibsonville vergiftet war. Einer misstraute dem anderen. Gerüchte und Verleumdungen kursierten. Das Gespenst der üblen Nachrede machte auch vor Halbwüchsigen nicht halt. Die Kimballs waren vom Schicksal ziemlich gebeutelt worden. Es war kein Wunder, wenn sie schnell hysterisch wurden.

      „Chalk ist schon in Ordnung“, tröstete er. „Wer behauptet, dass er ein Halunke ist, sollte lieber erst mal in seinem eigenen Haus Nachforschungen anstellen.“

      „Es behauptet niemand“, sagte Ella.

      „Aber du sagtest doch ...“

      „Ich! Ich selbst bin zu der Auffassung gekommen, Chaco. Ich habe noch mit keinem darüber gesprochen. Auch mit Randolph nicht. Auch zu dir hätte ich nie etwas gesagt, aber es brach plötzlich aus mir heraus. Ich kann auch nichts dafür. Ich konnte das Schweigen einfach nicht länger ertragen. Ich muss dich um etwas bitten, Chaco. Versprichst du es mir?“

      Es war die erste Bitte, die von den Kimballs an ihn herangetragen wurde. Chaco gab ohne zu zögern sein Versprechen.

      „Vergiss, was ich dir gesagt habe, und sprich mit keinem Menschen darüber!“ Sie sah ihn flehentlich an. Ihre rotgeweinten Augen waren die eines hilflosen Kindes. Chaco gab es einen Stich.

      „Selbstverständlich bleibt das, was du mir anvertraut hast, unter uns, Ella“, meinte Chaco, „aber damit ist dein Problem noch nicht gelöst.“

      „Ich werde schon damit fertig.“

      „Nein, nicht allein. Du machst dich fertig. Ich beobachte dich, seit ich hier bin, und was ich sehe, gefällt mir gar nicht. Du hättest allen Grund, zufrieden zu sein, aber der Kummer frisst dich auf. Wir müssen feststellen, ob deine Befürchtungen grundlos sind, was ich mit Sicherheit annehme. Ich vermute, dass du auch mit Chalk noch kein Gespräch hattest.“

      Die Frau schwieg. Chaco nahm das als Bestätigung. Deshalb fuhr er fort: „Du musst mir jetzt die volle Wahrheit sagen. Ich beanspruche dein volles Vertrauen.“

      „Das hast du, Chaco. Aber er ist immerhin mein Sohn.“

      „Und das soll er bleiben. Wenn du dich irrst, wird er von deinem Verdacht nie etwas erfahren, das verspreche ich dir. Wenn aber deine Angst nicht unbegründet ist, dann ist es höchste Zeit, dass wir etwas unternehmen, bevor es zu spät ist.“

      „Mein Gott!“

      „Vor allem musst du dich jetzt zusammennehmen. Nicht nur Chalk, auch Randolph darf keinen Argwohn schöpfen. Von den Nachbarn ganz abgesehen.“

      Die Frau nickte unter Tränen.

      „Wo war der Junge heute Nacht?“

      Ella Kimball sah ihn fassungslos an.

      „Er schießt auf keinen Menschen“, stammelte sie mit erstickter Stimme. „Er ist doch kein Mörder! O Gott, hätte ich doch nur meinen Mund gehalten!“

      „Wo war er?“

      „Im Haus - nehme ich an.“

      „Nein, das nimmst du nicht an, Ella. Im Gegenteil! Du weißt genau, dass er nicht zu Hause war. Zumindest nicht zu der fraglichen Zeit.“

      Wieder brach die Frau in Tränen aus.

      „Was soll ich nur tun?“, jammerte sie. „Er ist unser einziges Kind. Wir haben ihn immer gelehrt, Gott zu fürchten und das Leben zu achten. Warum tut er das? Warum?“

      „Genau das will ich herausfinden.“

      6

      Am Nachmittag suchte Chaco Doc Bishop auf. Der Arzt machte kein zufriedenes Gesicht.

      „Ich habe wenig Hoffnung“, murmelte er. „Der Blutverlust war zu groß, und die Kugel schlug zu dicht neben dem Herzen ein. Ich gäbe was drum, wenn ich die Schufte in meine Hände kriegte.“

      „Ich hoffe, dass Sie nie in die Verlegenheit geraten, Doc“, sagte das Halbblut, „denn bei aller Hochachtung für Ihre Klara, einer Meute von Killern ist sie vermutlich nicht gewachsen.“

      „Auf den Versuch möchte ich es ankommen lassen. In dieser Stadt müssen ja die Greise die Flinte in die Hand nehmen, weil den Jungen die Courage fehlt.“

      „Sie meinen nicht zufällig ein fremdes Halbblut?“

      „Das nehme ich dabei nicht aus. Wenn es um Banditen geht, gibt es keine Zugehörigkeiten zu Städten und Distrikten. Gegen das Verbrechen müssen alle zusammenhalten.“

      Chaco bekam fast einen Schluckauf. Er erinnerte sich genau. Fast die gleichen Worte hatte er gebraucht, als es vor fünf Jahren darum ging, die ängstlichen Bürger von Gibsonville gegen den Schurken Hart Taylor aufzustacheln. Er wusste, dass der Alte diese Worte nicht zufällig gewählt hatte, wenn er jetzt auch ein betont harmloses Gesicht machte.

      „Sie haben recht“, gab er zu, „doch bin ich nach wie vor der Meinung, dass eine Stadt zunächst beweisen muss, dass sie Hilfe verdient.“

      „Ich bin ehrlich genug, dir in diesem Punkt recht zu geben. Andererseits muss man verstehen, dass unsere Männer die Nerven verlieren. Hier geht es nicht um gewöhnliche Revolvermänner. Es handelt sich um ein unheimliches Phantom. Der alte Hardy im Store gegenüber weiß nicht, ob der freundliche Kunde, der seit Jahren seinen Bedarf bei ihm deckt, nicht des Nachts wiederkommt, um ihn auszurauben. Und der Rancher, der seinen Nachbarn am Sonntag besucht, kann nicht sicher sein, ob nicht der Kuchen, mit dem er bewirtet wird, mit gestohlenem Mehl gebacken wurde, an dem das Blut des erstochenen Händlers klebt.“

      „Aber es handelt sich doch um eine Bande. Die Brüder müssen sich schließlich untereinander kennen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass da nicht einmal etwas durchsickert.“

      „Keiner kann sich das vorstellen, und doch ist es so. Seit Monaten, und die Halunken werden mit steigendem Erfolg immer dreister. Gestern haben sie sich noch durch einen unerwartet auftauchenden Fremden vertreiben lassen, morgen knallen sie ihn wahrscheinlich einfach ab, ohne sich aus der Ruhe bringen zu lassen. Das sind Killer ohne eine Spur von Gewissen. Ich muss dir etwas sagen, Chaco.“

      „Nur keine Hemmungen, Doc. Ich bin jetzt Ihre harten Worte gewöhnt.“

      „Ich war heute früh bei York Raines.“

      „Kenne ich nicht.“

      „Er ist unser Bürgermeister. Ein tüchtiger Mann.“

      „Das

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