Als er den Colt zog: Western Bibliothek 12 Romane. Pete Hackett

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Als er den Colt zog: Western Bibliothek 12 Romane - Pete Hackett страница 7

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
Als er den Colt zog: Western Bibliothek 12 Romane - Pete Hackett

Скачать книгу

sind von allen guten Geistern verlassen. Ich sagte Ihnen doch schon, dass ich nicht daran denke.“

      „Sage das dem Bürgermeister!“

      „Das werde ich.“

      „York Raines ist ein harter Brocken.“

      „Er wird einen härteren kennenlernen.“

      „Unser Marshal kann gar nicht hart genug sein.“

      „Können Sie sich einen Bastard als Marshal vorstellen?“

      „Dieses Wort hast du in unserer Stadt noch nie gehört, Chaco. Du hast kein Recht, uns zu unterstellen, dass wir keine Halbindianer mögen.“

      „Das ist wahr“, gab Chaco zu. „Trotzdem bitte ich Sie, noch einmal zu Mr. Raines zu gehen und ihm zu sagen, dass Sie sich geirrt hätten.“

      Der Doc sperrte den Mund auf; „Du bittest mich?“

      „So sagte ich.“

      „Du hast einen Grund dafür.“

      „Allerdings.“

      „Einen, den du gestern noch nicht kanntest?“

      „Ich habe einen Grund. Das muss genügen.“

      Doc Bishop strich sich über die Augen. Er sah unendlich müde aus.

      „Sie muss dir sehr vertrauen“, sagte er leise.

      „Ich glaube nicht, dass ich Sie verstanden habe.“

      „Du hast sehr gut verstanden. Ich spreche von Ella Kimball und ihrem vergötterten Balg.“

      „Sie fantasieren, Doc.“

      „Tatsächlich? Meinst du, ich habe keine Augen mehr im Kopf? Denkst du, der alte Bishop ist total vertrottelt? Keine Angst, ich teile dieses Geheimnis nur mit Ella, und sie weiß nicht mal was davon. Soll sie auch nicht. Du bist ja kein Klatschweib, hoffe ich. Ich weiß genau, warum sie jeden Tag um einen Monat altert. Die Angst macht sie kaputt. Die Angst vor der Wahrheit.“

      „Und Sie? Was glauben Sie?“

      Der Arzt schwieg lange. Er ging zu seinem Patienten, legte seine Hand auf dessen erhitzte Stirn, fühlte den Puls, schüttelte sorgenvoll den Kopf und kehrte wieder zu dem Halbblut zurück.

      „Ich bin zu alt, um Rätsel zu raten“, sagte er schließlich. „Ich weiß nur, dass ich die Shadows aus tiefster Seele verabscheue. Und wenn dieser Bengel etwas mit denen zu tun hat, dann kann ich nur seine armen Eltern bedauern, die bestimmt etwas Besseres verdient hätten.“

      Chaco sah den Alten ernst an. Die Blicke der Männer kreuzten sich. Sie waren ehrlich und offen.

      „Ich habe mein Versprechen gegeben, meinen Mund zu halten“, meinte der Halbindianer, „aber Ihnen verrate ich ja kein Geheimnis. Ich stehe vor der Entscheidung, entweder einer Stadt oder einem Jungen zu helfen.“

      „Und du hast dich bereits entschieden.“

      „Ja! Ich glaube, dass ein Fünfzehnjähriger meine Hilfe nötiger braucht.“

      7

      „Du hast alles versaut!“ Der Bursche, der Chalk Kimball wütend ansah, sah durchaus manierlich aus. Er war sauber, seine Kleidung hatte er in Ordnung, sein Haar war so gepflegt, wie man es von einem Viehtreiber erwarten konnte, und sein Gesicht war fast sympathisch zu nennen. Lediglich seine grauen Augen wirkten wie Eiszapfen. Sie durchbohrten den Jungen mit einer Kälte, die ihn erschauern ließ.

      „Ich kann nichts dafür, Collin“, beteuerte der Halbwüchsige. „Es war schließlich stockdunkel, und der Kerl hat sich gerade in dem Moment bewegt, als ich abdrückte.“

      „Das sind Ausflüchte. Ich behaupte, du hast absichtlich danebengeschossen, weil du ein Feigling bist!“

      „Aber Collin, du weißt doch, dass ich ...“

      „Ja, ich weiß, dass du in die Hosen machst, wenn du Blut siehst. Aber das hättest du dir früher überlegen müssen. Jetzt ist es zu spät. Du willst doch nicht, dass dein Alter etwas von deinen nächtlichen Ausflügen erfährt?“ Er grinste böse und hinterhältig.

      „Nur das nicht, Collin! Es brächte ihn um. Er darf nicht mal ahnen, dass ich bei euch mitmache.“

      „Das liegt an dir. Wenn du nicht spurst, tut es mir leid. Verräter kann ich nicht gebrauchen.“

      „Verräter?“ Chalk Kimball wiederholte dieses Wort so fragend, als wäre ihm seine Bedeutung völlig fremd. „Wie kommst du nur auf diese Idee?“

      „Du machst es mir ziemlich schwer, an deine Treue zu glauben. Solange du nicht bewiesen hast, dass du wirklich zu uns gehörst, bleibst du ein Risikofaktor.“

      „Ich beweise es dir, Collin. Du brauchst nur zu befehlen.“

      „Das habe ich ja getan, aber du bist den Beweis schuldig geblieben.“

      „Aber es wäre sinnloser Mord gewesen. Sinnlos und völlig unnötig.“

      Collin Brat stieß den Jungen vor die Brust, dass er ein paar Schritte zurücktaumelte.

      „Wer ist hier eigentlich der Boss, du trübe Tasse?“

      „Du natürlich, Collin.“

      „Eben! Und ich entscheide auch, was sinnlos und unnötig ist. Und ich sage, es ist nötig und sehr sinnvoll, dass du einen Mann umlegst. Erst dann gehörst du zu uns. Erst dann darfst du stolz sein, wenn die miesen Typen in der Stadt angstschlotternd von der Schattenbande sprechen. Jeder von uns hat diesen Mitgliedsbeitrag gezahlt. Nur so kann ich sicher sein, dass keiner abspringt und plötzlich das Singen anfängt.“

      „Ich singe bestimmt nicht. Das schwöre ich dir. Lieber lasse ich mir die Zunge herausschneiden.“

      „Wenn du umfällst, hilft mir dein Schwur einen Dreck. Und wenn ich unter dem Ast hänge, dann ist es nicht deine Zunge, die mir aus dem Hals hängt, sondern meine eigene.“

      „Wenn ich hätte singen wollen, hätte ich das schon längst tun können“, versteifte sich Chalk.

      „Natürlich“, gab der andere freundlich zu, „allerdings hättest du dir damit am meisten geschadet. Pass gut auf, mein Kleiner! Ich habe dich absichtlich heute herbestellt, ohne dass die anderen dabei sind. Die sind nämlich viel ungeduldiger als ich. Einer hat schon vor ein paar Tagen gefordert, dich fallenzulassen. Ich sage nicht seinen Namen. Es hätte jeder von den vieren sein können. Ich fühle mich ein bisschen für dich verantwortlich, verstehst du? Ich möchte, dass du ganz groß bei uns rauskommst. Du hast das Zeug, mal mein Vertreter zu werden.“

      „Aber das ist doch Harry.“

      „Ich sagte werden. Außerdem hat Harry nicht genug unter der Gehirnschale. Von dir verspreche ich mir mehr. Es täte mir echt leid, wenn

Скачать книгу