Bon - Der letzte Highway. Jesse Fink

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Bon - Der letzte Highway - Jesse Fink страница 25

Bon - Der letzte Highway - Jesse Fink Musiker-Biographie

Скачать книгу

Er weist darauf hin, dass zwischen den Youngs und Bon ein Riesenunterschied besteht. „Ich kann den Glasgow-Scheiß nicht ernst nehmen. Das tue ich zum Teil, weil Glasgower voller Komplexe sind. Ich meine ja nur, fuck me, es gibt einen Unterschied – und zwar einen gewaltigen – zwischen Schotten von der Ost- und Westküste, wie man etwa an Bon und den Youngs erkennen kann. Bon verkörpert genau das, was man von jemandem, der in Forfar geboren ist und von Leuten aus Kirrie aufgezogen wurde, erwartet: locker drauf, nicht zu sehr auf das bedacht, was die Leute von ihm halten, selbstsicher. Es ist typisch, dass seine Eltern das neue Land als eine Möglichkeit für ein besseres Leben ansahen, ohne dabei zu anmaßend zu sein. Bei den Youngs finden sich einige Aspekte der Glasgow-Mentalität. Aber die haben auch so ein Rad ab. Jemand aus einer ländlichen schottischen Gemeinde könnte jemandem aus der Großstadt in puncto ‚angepisst sein‘ immer noch eine Lektion erteilen. Tun wir aber nicht. Aber, wie Bon zeigte, haben wir das sehr wohl drauf – wenn es uns ‚angemessen‘ erscheint. Aber eben nicht die ganze verdammte Zeit.“

      Am 30. April 2016 wurde in Kirriemuir eine Statue von Bon errichtet. Sie wurde zur Gänze von Fans finanziert. Die Inschrift bezeichnet ihn als „Jungen aus Kirriemuir“.

      Teil II

      1978

      8

      What’s Next To The Moon

      Ich hatte keine Lust mehr auf weitere wiedergekäute, dramatisch aufgebauschte Erzählungen über Bon. Während ich dieses Buch schrieb, wollte ich die Menschen treffen, die eine andere Seite dieses Mannes kannten und nicht davor zurückscheuten, den Mitgliedern von AC/DC oder Bons Familie auf den Schlips zu treten, oder irgendetwas zu verbergen hatten oder jemandes Ruf schützen mussten. Von ihnen gibt es nur wenige und sie sind schwer zu fassen. Um an sie heranzukommen, musste ich in eine Stadt am Rande der Karibik reisen, weit entfernt von Sydney, Melbourne, Perth, Los Angeles, New York und London. Es war ein Ort, der Bon höchstwahrscheinlich einen Einblick in eine Zukunft bescherte, die er sich immer gewünscht hatte mitsamt einer attraktiven Frau, mit der er glücklich werden könnte, in einem Land, das ihm neue Chancen eröffnete. Es gibt nur eine Handvoll Menschen, die ihn kannten und sich noch nicht öffentlich zu ihm geäußert haben. Sie ausfindig zu machen, stellt eine Herausforderung dar; diejenigen zu finden, die auch sprechen wollen, eine andere.

      Aber ich bin mir ebenso sicher, dass Bon, also der echte Bon, sich mit denselben Fragen wie wir alle beschäftigen musste. Was erwarte ich mir vom Leben? Mit wem will ich meinen Lebensabend verbringen? Wie lange will ich überhaupt leben? Wann weiß ich, ob ich genug dafür getan habe, wirklich glücklich zu sein? Die schreckliche Wahrheit ist, dass Bon erbärmlich abgekratzt ist und nicht als Hero abtrat. Für einen Mann, der so viele Menschen inspirierte, stellte die Art seines Abgangs eine große Enttäuschung dar.

      Mit dem Zug zu reisen, war den Aufwand wert. Alleine die Sterne über South Carolina und der Sonnenaufgang in Georgia machten ihn wieder wett. Ab unserem Halt in Jacksonville, Florida, verändert sich die Landschaft erneut: Wohnwagensiedlungen und Palmen. Mit jeder weiteren Meile wirkt es so, als würde ich mich in der Zeit rückwärts bewegen. Der Himmel wirkt blauer und scheint weiter zu sein.

      Orlando. Fort Lauderdale. West Palm Beach. Hollywood. Miami. In ihrem 1987 erschienenen Buch über die Stadt beschrieb Joan Didion Miami als „gar keine wirkliche Stadt, sondern eine Geschichte, eine Tropenromanze, eine Art Wachtraum, in dem jegliche Möglichkeit Platz hat und haben wird“.

      Obwohl mein Zug bereits zwei Stunden Verspätung aufweist, wartet am Bahnhof in Miami eine Frau in einem schwarz-grün-weißen Kleid auf mich. Es handelt sich um „American Thighs“.

      * * *

      Als ich mich von New York aus mit Holly X am Telefon unterhielt und vorschlug, sie in Miami zu treffen, stellte sie eine unausweichliche Bedingung: Anonymität. Dafür gab es zwei zentrale Gründe. Der erste Grund war ihr prestigeträchtiger Job, der zweite ihre Mitgliedschaft bei den Anonymen Alkoholikern.

      „Die

Скачать книгу