Die Bad Religion Story. Jim Ruland

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Die Bad Religion Story - Jim Ruland

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      Brett Gurewitz, Gregs Co-Songwriter, kann sich nicht daran erinnern, jemals keine Musik gemacht zu haben: „Meine Großmutter in New York besaß ein kleines Klavier, auf dem ich gerne klimperte. Sie tanzte dann und summte mir etwas vor. Das ist eine meiner frühesten Erinnerungen.“

      In jungen Jahren nahm Brett Akkordeon-Unterricht und lernte, ein paar Lieder darauf zu spielen. Seine erste Schallplatte, „Yellow Submarine“ von den Beatles, die ihm seine Eltern schenkten, begründete seine Leidenschaft, alleine in seinem Zimmer Musik zu hören und sie dann mit der Gitarre zu begleiten. „Ich ging nicht davon aus, irgendwann einmal in einer Band zu spielen, da alle Bands, die ich liebte, so unglaublich gut waren. Die Beatles, Cat Stevens, Joe Cocker, Stevie Wonder, Led Zeppelin, David Bowie – sie schienen alle unerreichbar zu sein.“

      Diese Sichtweise wandelte sich langsam, als er 1977 mit Punk in Berührung kam. „Meine erste Punk-Scheibe war von den Ramones. Als ich ihr Debütalbum hörte, setzte das etwas in Bewegung. Ich liebte es nicht nur aufrichtig, ich sprang sogar auf meinem Bett herum. Aber ich konnte auch sofort die Songs spielen. Ach ja, so geht das … Wow, das ist alles, was man benötigt? Plötzlich erschloss sich mir auch jeder Song aus den Fünfzigerjahren. Der Code des Rock’n’Roll war geknackt. Ich fand es aber leichter, mir selbst Songs einfallen zu lassen, als andere zu lernen. Also fing ich an, Songs zu schreiben.“

      Brett brauchte keine spezielle Begründung dafür, dieser neuen Beschäftigung nachzugehen. Er war ein unersättlicher Leser und ein Mensch, der ständig nach Antworten auf die großen Fragen suchte. Songs zu schreiben war für ihn ein neues Ventil, um seine Ideen zum Ausdruck zu bringen. Als sich die Möglichkeit eröffnete, sich einer Band anzuschließen, war er bereit dafür. „Ich war schon als Junge kreativ. Ich hatte bereits Songs parat, bevor ich mich einer Band anschloss. Zum Beispiel den Quarks. Ich weiß nicht mehr, wie das gelaufen ist, aber ich hatte schon Songs.“

      So wie Brett spielte auch Jay Gitarre, und so wie Gregs Eltern hatten sich auch seine Eltern getrennt, was seine Erfahrung von Südkalifornien noch intensivierte. Nach ihrer Scheidung heirateten beide Elternteile erneut und zogen um. Jay verschlug es somit von Saugus (heute Canyon Country) nach Woodland Hills, wo er fortan mit seiner Mutter und seinem Stiefvater lebte. Sein Vater ließ sich hingegen in Manhattan Beach nieder, wo Jay seine Sommer verbrachte. Das passte Jay gut in den Kram. „Meine Mutter heiratete eine Führungskraft bei Textron – einen Schlipsträger. Wir kamen nie wirklich miteinander aus. Meine Mom tat mir leid. Sie heiratete diesen Typen und brachte mich mit in die Ehe. Das war starker Tobak für so einen Kerl im Anzug.“ Jays Vater war das komplette Gegenteil davon. „Ein kiffender Ex-Marine und Hippie, der am Strand lebte.“

      Jay bekam sein erstes Skateboard mit acht und war hocherfreut darüber, so nahe am Skatepark von Reseda zu wohnen, den man auch im Film Skateboard und in einer Folge von CHiPs bewundern kann. „Ich sah die Dogtown-Jungs dort. Die Skate-Kultur hatte es mir schwer angetan.“

      Er hing nun vermehrt am Strand ab und verbrachte seine Freizeit mit Surfen und Skaten im Kreis seiner Freunde, deren ältere Brüder wiederum die Musikzeitschrift Raw Power ins Leben gerufen hatten. Sie hatten Zugang zu Musik, die Jay nie alleine gefunden hätte. „Sie schleppten mich zu den schrägsten Sachen mit! Als die Heavy-Metal-Combo Quiet Riot an der El Camino Real auftrat, inspirierte Randy Rhoads’ Gitarrenspiel Jay dazu, selbst auch in einer Band spielen zu wollen. Er nervte seine Mutter so lange, bis sie ihn ins Starwood brachte, wo er sein neues Idol Randy Rhoads bestaunen konnte. „Ich wusste, dass er es verdammt noch mal richtig draufhatte und ich niemals so gut sein würde. Es war wie der Traum, Astronaut zu werden, und dann zu begreifen, dass das nicht so einfach ist. Mir wurde zum ersten Mal klar, dass sich eine Idee, die ich mir in den Kopf gesetzt hatte, vermutlich nicht umsetzen ließ.“

      Punk änderte das. Nachdem Jay eine Handvoll Punkrock-Shows besucht hatte, schien der Traum, ein Musiker zu sein, in greifbare Nähe zu rücken. „Ich dachte mir: Ich kann das. Ich kann eine Note richtig schnell spielen!“ Es mag seltsam anmuten, aber Jay begann noch vor Bad Religion mit einem zukünftigen Mitglied der Band zu jammen. „Ich spielte Gitarre mit dem späteren Schlagzeuger von Bad Religion, Davy Goldman. Er lebte in derselben Straße wie ich. Wir spielten „Iron Man“ von Black Sabbath. Wir waren richtig schlecht! Aber er hatte ein Schlagzeug und ich hatte eine Gitarre und einen kleinen Verstärker. Wir fanden heraus, dass man zusätzlich zur Gitarre auch noch ein Mikro an meinen Amp anschließen konnte. Also sangen wir: ‚I am Iron Man!‘ Das war mein Einstieg als Musiker.“

      Jay Ziskrout, der das Quartett komplettierte, wuchs zunächst in North Hollywood auf, doch seine Eltern zogen nach Woodland Hills, wo er schließlich auf Brett traf. An der Hale Junior High freundeten sich die beiden rasch an. Beide gingen gerne wandern, kampierten im Freien und waren Leichtathleten.

      Ziskrouts musikalische Ausbildung begann in der siebten Klasse. „Ich belegte einen Anfängerkurs für Blasinstrumente und Perkussion. Sobald ich den Raum betrat, wollte ich Schlagzeug spielen. Das war eine sehr spontane Entscheidung. Ich fing mit der Marschtrommel an. Als nächstes bekam ich dann ein kleines bräunlich glänzendes, dreiteiliges Jazz-Schlagzeug von Gretsch. Nun konnte ich loslegen.“ Gegen Ende der Junior High fing Ziskrout an, mit Brett in verschiedenen Bands zu spielen.

      Zusammen erschufen die Gründungsmitglieder von Bad Religion etwas Einzigartiges in der Punkrock-Szene. Ob es nun ihr Name, ihre Weltanschauung, ihr Musikstil oder eine Kombination aus all diesen Elementen war, sie machten sich mit einem Eifer daran, in Erfahrung zu bringen, was es ausmachte, eine Band zu sein, der für ihr Alter untypisch war. Alle Mitglieder brachten etwas Eigenes in die Band ein, doch ihre Leidenschaft verlieh der Gruppe noch eine Extraportion Intensität. Obwohl sie ihre genauen Ziele kaum in Worte fassen konnten, war ihre Herangehensweise alles andere als albern. Nach gerade einmal einer Handvoll Proben herrschte bereits ein Übereinkommen darüber, dass es nun kein Zurück mehr gab.

      Als Punk-Band musste man sich 1980 in L.A. mit dem Problem herumschlagen, dass es nur sehr wenige Auftrittsorte gab. Das lag zum Teil an den Vorurteilen. Wenn man sich nicht schon einen Namen gemacht hatte, war es sehr schwierig, ernstgenommen zu werden. So musste Keith Morris Veranstalter und Booker buchstäblich anflehen, seine Band Black Flag auftreten zu lassen. Als nun seine Gruppe endlich eingeladen wurde, im ehrwürdigen Masque zu spielen, wurde die Show abgesagt und das Konzertlokal schloss für immer seine Pforten. Ältere Szenegrößen aus den Siebzigerjahren begegneten den Hardcore-Bands und ihren Fans aufgrund der vermeintlichen Negativität, die sie in die Szene einschleppten, mit großem Misstrauen. Es war ihnen entweder zu brutal und reaktionär, oder sie verstanden es einfach nicht. In ihren Augen verkörperten Bands wie Bad Religion alles, was mit der Punk-Szene falsch lief.

      Hardcore-Bands mussten deshalb kreativ vorgehen. Sie begriffen, dass sie ihre eigene Szene innerhalb der Szene erschaffen und sich gegenseitig unterstützen mussten. Eins ihrer ersten Konzerte gaben Bad Religion zusammen mit einer relativ unbekannten Formation aus Fullerton namens Social Distortion, die Bad Religion eingeladen hatte, mit ihr bei einer Party in Santa Ana zu spielen. „Unsere erste Show fand in einem Lagerhaus statt“, berichtet Brett. „Das war damals nicht unüblich, weil es nicht so viele Auftrittsmöglichkeiten für Hardcore-Punk-Bands gab.“

      Am Tag des Konzerts war Jay so nervös, dass er sich übergab. Steve Soto, der aus Fullerton stammte und Bass für die Adolescents spielte, gab Jay einen gutgemeinten Ratschlag.

      STEVE SOTO: Du bist ja richtig nervös.

      JAY: Ich weiß. Ich bin immer so aufgeregt, bevor wir spielen.

      STEVE SOTO: Bevor du spielst, solltest du immer mindestens ein Sixpack trinken.

      JAY: Okay, das habe ich nicht gewusst.

      Greg

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