Das Gilgamesch-Epos. Группа авторов

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Das Gilgamesch-Epos - Группа авторов Reclams Universal-Bibliothek

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      blicke ihn an, schau in sein Gesicht!

      Er ist in Männlichkeit schön, hat Würde,

      sein ganzer Körper strahlt Lebenslust aus.

      Er besitzt größere Kraft als du,

      ist rastlos Tag und Nacht.

      Enkidu, steh ab von deinem frevelhaften Plan,240

      denn den Gilgamesch lieben Schamasch und

      Anu, Enlil und Ea haben seinen Sinn geweitet:

      Noch bevor du aus dem Bergland kamst,

      .… hatte Gilgamesch in Uruk wiederholt Träume.«

      Gilgamesch erhob sich; um den Traum zu verstehen, sprach er zu seiner Mutter:

      »O Mutter, in dem Traum, den ich nächtens sah,

      erschienen mir die Sterne des Himmels,

      wie Meteoriten stürzten sie ständig auf mich nieder.

      Ich wollte (einen) heben, da war er mir zu schwer,

      wegrollen wollte ich ihn, da konnte ich ihn nicht bewegen.250

      Uruk, das Land, tritt zu ihm hin,

      das ganze Land ist um ihn versammelt,

      die Menge drängt sich zu ihm hin,

      die jungen Männer umringen ihn,

      küssen seine Füße wie die eines kleinen Kindes.

      Ich liebte ihn wie eine Frau, liebkoste ihn,

      hob ihn hoch und setzte ihn vor dir nieder,

      und du, du stelltest ihn mir gleich.«

      Die Mutter des Gilgamesch, klug, weise und allwissend, spricht zu ihrem Sohn,

      die Wildkuh Ninsun, klug, weise und allwissend, spricht zu Gilgamesch:260

      [19]»Vor dir erschienen die Sterne des Himmels,

      wie ein Meteor fiel (einer) vor dich hin.

      Du wolltest ihn hochheben, da war er dir zu schwer,

      du wolltest ihn wegrollen, da konntest du ihn nicht bewegen,

      du hobst ihn hoch und setztest ihn vor mir nieder,

      und ich stellte ihn dir gleich.

      Du liebtest ihn wie eine Frau, liebkostest ihn.

      Ein starker Genosse wird zu dir kommen, der behütet den Freund,

      im Lande ist er stark, er hat Kraft,

      wie bei einem Meteoriten sind seine Wirkungen gewaltig.270

      Du wirst ihn lieben wie eine Frau, wirst ihn liebkosen,

      er aber wird dich oft aus schlimmer Schlacht erretten.«

      Einen zweiten Traum sah er,

      erhob sich und ging zur Göttin, seiner Mutter.

      Gilgamesch spricht zu ihr, seiner Mutter:

      »Nun, Mutter, habe ich ein zweites Traumgesicht gesehen:

      Auf der Straße von Hürden-Uruk

      lag eine Axt, und um sie herum ist (das Volk) versammelt.

      Ganz Uruk-Land steht bei ihr,

      das Land ist um sie versammelt,280

      es drängt sich das Volk um sie,

      die jungen Männer umringen sie.

      Ich aber hob sie auf und legte sie vor dir nieder.

      Ich liebte sie, liebkoste sie wie eine Frau.

      Du aber stelltest sie mir gleich.«

      Die Mutter des Gilgamesch, klug, weise und allwissend, spricht zu ihrem Sohn,

      [20]die Wildkuh Ninsun, klug, weise und allwissend, spricht zu Gilgamesch:

      »Mein Sohn, die Axt, die du sahst, ist ein Mann.

      Du wirst ihn lieben, ihn liebkosen wie eine Frau,

      und ich werde ihn dir gleichstellen.290

      Ein starker Genosse wird zu dir kommen, der behütet den Freund,

      im Lande ist er stark, er hat Kraft,

      wie bei einem Meteoriten sind seine Wirkungen gewaltig.«

      Da spricht Gilgamesch zu ihr, zu seiner Mutter:

      »Mutter, nach dem Befehl des Beraters Enlil soll es eintreffen,

      möchte ich doch einen Freund, einen Berater gewinnen,

      gewinnen möchte ich einen Freund, einen Berater!«

      (So) sah er seine Träume.

      Als Schamchat dem Enkidu Gilgameschs Träume erzählt hatte,

      liebten sich die beiden.300

      [21]Tafel II

      (Enkidu) bleibt bei (Schamchat) sitzen …

       Etwa 27 Zeilen verloren, in denen offenbar Schamchat spricht.

      ».... warum durchstreifst du mit dem wilden Getier die Steppe

      (Enkidu), mit sich selbst beratschlagend ….30

      nach seinem Plan ….

      (nun) klug in seinem Herzen ….

      nimmt er den Rat der Schamchat an.

      Ein Gewand legt sie selbst an,

      und mit einem zweiten Kleid bekleidet sie ihn.

      Sie fasst ihn an, führt ihn an der Hand, wie es Schutzgötter tun,

      zum Lager der Hirten bei den Hürden.

      Die Hirtenschaft ist um ihn versammelt und

      so, wie sie es verstehen, (sprechen sie) zu sich selbst:

      »Der Kerl – wie ist er doch an Gestalt dem Gilgamesch gleich,40

      groß an Wuchs, prächtig wie ein Zinnenkranz.

      Im

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