Sommer Krimi Koffer 2021 - 12 Romane. Alfred Bekker

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Sommer Krimi Koffer 2021 - 12 Romane - Alfred Bekker страница 27

Sommer Krimi Koffer 2021 - 12 Romane - Alfred Bekker

Скачать книгу

href="#fb3_img_img_266476ec-a8e7-5d14-b75a-7fb665d6fbfd.png" alt="image"/>

      24

      Um sich im ‘Magic’ umzusehen, wäre es um diese Zeit ohnehin noch zu früh gewesen. Aber wir wollten unbedingt der Schwester von Sebastian Pender einen Besuch abstatten. Und da wir nicht sicher sein konnten, dass Pender auch mit uns reden wollte, begleiteten uns zwei hiesige Kollegen: Havixbeck und Gravenschmidt.

      Wir fuhren mit einem Dienstfahrzeug und erreichten schließlich die Adresse von Roswitha Pender.

      Kommissar Havixbeck parkte den Dienst-SUV am Straßenrand. Wir stiegen aus. Während Rudi und ich zur Haustür gingen, begaben sich Havixbeck und Gravenschmidt auf die andere Seite des Bungalows. Falls sich Sebastian Pender tatsächlich hier befand, sollte er uns auf gar keinen Fall entwischen. Wir legten Kevlar-Westen an und waren außerdem über Headset miteinander verbunden.

      „Hinter dem Haus ist niemand”, hörte ich Havixbecks Stimme über das Headset.

      Ich klingelte.

      Keine Reaktion. Dann stellte ich fest, dass die Haustür nicht richtig geschlossen war. Ich griff zur Waffe und stieß sie ein Stück auf. Rudi meldete das über Headset an die Kollegen. Ich ging mit der Waffe im Anschlag ins Haus. Irgendetwas war hier faul. Vor mir lag ein langer, breiter Flur, dann erreichte ich das Wohnzimmer.

      Sebastian Pender saß in einem Ledersessel - aufrecht und starr. In seiner Stirn war ein kleines, rotes Loch. Die Eintrittswunde einer Kugel. Vom Hinterkopf war hingegen nicht mehr viel übrig. Er war beim Austritt des Projektils regelrecht auseinander geplatzt. Getrocknetes Blut war überall auf dem Leder der Sessellehne zu sehen.

      „Verdammt”, murmelte Rudi, der mir dicht auf den Fersen war.

      „Wir haben Sebastian Pender gefunden”, meldete ich anschließend über Headset an die Kollegen.

      25

      Es dauerte nicht lange und der Erkennungsdienst, der Leichenbeschauer und Dutzende von Kollegen tummelten sich im Haus und auf dem Grundstück.

      Der Gerichtsmediziner war sicher, dass Sebastian Pender frühestens gegen Mittag erschossen worden war.

      Wir stellten fest, dass der Bungalow komplett durchsucht und auf den Kopf gestellt worden war. Der Inhalt von Schubladen war auf dem Boden verstreut worden und Bücher aus dem Regal gerissen. Die Kissen einer Couch waren aufgeschlitzt, die Polsterung der Sessel ebenfalls. Wir sahen uns in den anderen Räumen um. Dort zeigte sich ein ähnliches Bild. Penders Sachen waren in einem Gästezimmer untergebracht, in dem er offenbar schon länger lebte. Zumindest ließen die Ausgaben einer örtlichen Zeitung darauf schließen, in den Pender Kreuzworträtsel gelöst hatte.

      An seiner Kleidung war buchstäblich jede Tasche nach außen gestülpt worden. Wir fanden kein Handy, keinen Computer, keine Geldbörse und keinen Führerschein oder irgendwelche anderen Papiere.

      „Da wollte jemand nicht, dass noch jemand etwas über Penders Rolle in diesem Spiel erfahren kann”, meinte Rudi.

      „Ich frage mich, was das für eine Rolle gewesen ist.”

      Eine halbe Stunde später traf Roswitha Pender ein. Sie betrieb einen Laden in der City von Hannover. Jetzt sah sie mit Entsetzen, was sich in ihrem Haus während ihrer Abwesenheit abgespielt hatte.

      „Sebastian”, flüsterte sie nur, als sie den Toten sah. „Ich habe gewusst, dass er ein schlimmes Ende nimmt... Ich habe es gewusst... Ich hab’s gewusst...”

      Sie wiederholte es immer wieder und schüttelte dabei den Kopf.

      Ich führte sie in einen Nebenraum. Dass man sie überhaupt ohne weiteres ins Wohnzimmer gelassen hatte, wo sie dann ihren getöteten Bruder vorfand, war nicht unbedingt sehr geschickt gewesen. Eigentlich wird an einem Tatort immer sehr darauf geachtet, dass niemand so einfach Zutritt zu dem Bereich hat, in dem sich das mutmaßliche Tatgeschehen abspielte. Aber es hatte wohl niemand von den dafür zuständigen Polizeimeisters damit gerechnet, dass jemand auftauchen könnte, der nicht dort hin gehörte.

      Andererseits war das, was sie gesehen hatte, nunmal die ungeschminkte Wahrheit. Und ich hoffte, dass Roswitha Pender zumindest uns gegenüber offen war. Ihrem Bruder konnte sie schließlich durch ihre Aussage nicht mehr schaden, ganz gleich, worin auch immer er verwickelt sein mochte.

      „Wer tut so etwas Furchtbares?”, fragte sie.

      „Haben Sie eine Vermutung? Sie kannten Ihren Bruder schließlich besser als wir.”

      „Er hatte üble Freunde.” Sie musterte mich und ihr Blick wirkte jetzt nicht mehr in erster Linie schmerzerfüllt, sondern angriffslustig. „Mit falschen Beweisen hat man versucht, ihn fertig zu machen. Jahrelang hat er unschuldig im Gefängnis gesessen und...”

      „Moment mal! Von unschuldig kann keine Rede sein”, korrigierte ich sie. „Ihr Bruder war tief in die kriminellen Geschäfte der Liga verwickelt. Dass er wieder auf freiem Fuß ist, verdankt er der Ungeschicklichkeit der damaligen Ankläger und der Ermittler, aber ein Unschuldslamm war Sebastian Pender mit Sicherheit nicht.”

      „Und das heißt dann, dass es Sie nicht weiter kümmert, wenn so jemand umgebracht wird.”

      „Das heißt, dass wir die Wahrheit wissen wollen - und wer immer das getan hat, sollte dafür zur Rechenschaft gezogen werden. Dabei spielt es keine Rolle, was Ihr Bruder vielleicht selbst auf dem Kerbholz hatte.”

      „Nach allem, was mein Bruder in den letzten

Скачать книгу