Charlys Sommer. Anett Theisen

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Charlys Sommer - Anett Theisen

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style="font-size:15px;">      „Ich liebe den Ausblick von hier oben“, hörte er sie sagen.

      Er brummte etwas Unverständliches. Er war viel zu sehr mit ihrem Anblick und dem, was seine Phantasie daraus machte, beschäftigt. ‚Entweder trägt sie etwas drunter, das weder einschneidet noch aufträgt, oder …’

      Jetzt blieb sie stehen und lehnte sich über die Mauer. Zentimeter für Zentimeter glitt der Saum ihres Rockes höher, wenn auch nur bis auf halbe Höhe der Oberschenkel.

      ‚Macht sie das absichtlich?’ Er sah sich um. Sie waren allein. ‚Wie sie sich wohl anfühlen mag, bewegungsunfähig zwischen Mauer und mir …’ Er würgte den Gedankengang ab.

      Sie trat auf die Stufen zu und er hob die Hand, um ihr Unterstützung anzubieten. Entschied sich anders, umfasste ihre Taille und hob sie kurzerhand von dem Podest herunter. Sie fiepste kurz, ein erschrockener, atemloser Ton, und er ließ sie sofort, nachdem er sie vorsichtig auf die Füße gestellt hatte, los. Sie deutete einen Knicks an und wandte sich zurück zum Hotel.

      ***

      „Ich begleite Sie zu Ihrem Zimmer“, erklärte Gereon entschieden, als sie das Hotel betraten. „Ich möchte sichergehen, dass Sie unbeschadet da ankommen.“ Unmissverständlich besitzergreifend legte sich seine Hand auf ihre Taille und sein herausfordernder Blick streifte zwei nicht mehr ganz junge Herren, die sie seinem Empfinden nach kalkulierend betrachteten, während sie die Bar ansteuerten.

      Sie war seinem Blick gefolgt und akzeptierte sein Ansinnen ohne Widerspruch, wenn auch mit irritiertem Schnauben.

      ***

      Charly drehte den Schlüssel im Schloss und öffnete die Tür. Im Grunde war es egal, was sie tat. Sie würde es bereuen, so oder so. „Danke für den interessanten Abend.“ Sie sah zu ihm auf.

      ***

      Seine Hände senkten sich auf ihre Hüften, seine Lippen auf die ihren. Er küsste sie leidenschaftlich, seine rechte Hand wanderte über ihren Rücken in ihren Nacken, er presste sie fest an sich. Halbherzig abwehrend lagen ihre Hände auf seiner Brust, aber sie verharrte in seiner Umarmung.

      Er drängte sie in Richtung ihres Zimmers, schob die Tür weiter auf. Sie suchte Halt am Türrahmen. Plötzlich verstärkte sich der Druck ihrer Hände auf seiner Brust deutlich, sie schob ihn von sich, war mit einem atemlosen „Gute Nacht!“ durch den Türspalt geschlüpft und hatte ihm die Tür vor der Nase zugeschlagen, ehe er sie daran hindern konnte.

      Verdattert stand er noch einen langen Moment dort, dann schritt er weit ausgreifend zu seinem Zimmer, ließ die Tür unsanft hinter sich ins Schloss fallen und riss sich die Kleidung vom Körper. Sekunden später stand er unter der Dusche und lehnte kurz darauf zitternd die Stirn gegen die Fliesen. Atmete tief und stellte die Temperatur auf eiskalt.

      All I Wanna Do Is Make Love to You – Heart

      Charly lehnte sich gegen die geschlossene Tür und ließ sich daran herabgleiten, bis sie auf dem Teppich hockte. Ihr Herz raste, das Blut dröhnte in ihren Ohren.

      ‚Ich bereue es jetzt schon, die Nacht nicht mit ihm zu verbringen, aber ich weiß genau, dass ich es bereuen werde, wenn ich die Nacht mit ihm verbringe’, dachte sie. ‚Dann doch lieber Reue ohne schlechtes Gewissen.’

      Sie rappelte sich auf, fummelte sich aus dem Kleid und stand kurz darauf unter der Dusche. Ein Handtuch um die tropfnassen Haare geschlungen, kroch sie anschließend ins Bett. Sie war hundemüde, drehte sich aber schlaflos von einer Seite auf die andere.

      ***

      Schließlich stand sie auf und holte seine Visitenkarte.

      Sachlich, dezent edel. „Gereon von Leuwenstein.“

      Erst durch den Klang ihrer eigenen Stimme wurde ihr bewusst, dass sie seinen Namen laut gelesen hatte. Sie schob die Visitenkarte flach unters Kopfkissen und ließ ihre Hand darauf liegen, fühlte die Erhebungen der Broschierung unter ihren Fingerspitzen. Als habe sie die Nähe, die ihr fehlte, hergestellt, glitt sie in einen erholsamen Schlaf.

      ***

      Pünktlich stand er an der unscheinbaren Tür, die sie ihm beschrieben hatte. Ihm blieb gerade genug Zeit, in einem nahe gelegenen Schaufenster seine Erscheinung zu überprüfen, da öffnete sie sich und Charly ließ ihn hinein. Ein mit ihm etwa gleichaltriger Mann fuhr einen Kleiderständer mit Kleidersäcken heran.

      „Zwanzig Minuten, dann will ich los“, gab der ihnen mit auf den Weg.

      „Geht klar.“ Sie nahm ihn an der Hand und zog ihn in die Mitte des Kaufhauses. Etwa die Hälfte der Zeit begleitete sie ihn, dann ließ sie ihn allein. Als er sich wieder an der Tür einfand, fiel sie dem Typen gerade um den Hals und verabschiedete sich mit zwei Wangenküssen, fragte „Fertig?“ in seine Richtung und nahm, als er nickte, den letzten verbliebenen Kleidersack. „Gale, danke, dass du mir dein Handy geliehen hast“, wandte sie sich noch einmal an den Fremden.

      ‚Und ich habe mich gefreut, ihre Telefonnummer zu haben.’ Er seufzte verstohlen.

      ***

      Gemeinsam machten sie sich auf den Rückweg zum Hotel. Sie hatte sich den Kleidersack auf den Rücken geschwungen und schritt zielstrebig über den Marienplatz. Dabei begann sie, leise zu pfeifen. Einige Töne kamen ihm bekannt vor und er lauschte konzentrierter. ‚Tatsächlich, das ist „Über den Wolken.“’ Nahezu übergangslos wechselte sie zum nächsten Lied. Diesmal war es „Ich war noch niemals in New York“, danach folgte „Liebeskummer lohnt sich nicht“. Das nächste kannte er nicht, dann, als sie den Flüsterbogen passierten, „Tausendmal berührt“.

      ‚Moment mal, ist das Absicht?’ Er musterte sie von der Seite. Wohl eher nicht; sie schien mit den Gedanken ganz woanders zu sein, ihn gänzlich vergessen zu haben, und er spürte Eifersucht, auf was auch immer ihre Aufmerksamkeit fesselte, in sich aufsteigen. Sie waren fast am Hotel angekommen. Abgelenkt von seinen eigenen Gefühlen hatte er nicht bemerkt, dass sie wieder das Lied gewechselt hatte.

      Er erkannte die Melodie und sein Puls beschleunigte. Sie pfiff doch tatsächlich „Ohne Dich schlaf ich heut Nacht nicht ein“.

      ***

      „Darf ich Sie beim Wort nehmen?“

      Seine Stimme riss sie aus ihren Gedanken.

      „Oder vielmehr, beim Pfiff?“

      Verwirrt blieb sie stehen und sah ihn an. Sein Blick war intensiv, belustigt und noch etwas anderes, das sie nicht deuten konnte. Sie spürte ihre Wangen heiß werden. ‚Was, verflixt noch mal, habe ich gepfiffen?’, überlegte sie hastig. „Ich habe darüber nachgedacht, was ich zu Hause alles erledigen will und gar nicht bemerkt, dass ich überhaupt gepfiffen habe“, antwortete sie ihm hilflos und schuldbewusst; schließlich hatte sie ihn gerade vollkommen vergessen.

      „Was haben Sie heute noch vor?“, fragte er abrupt.

      ‚Das nächste brisante Thema’, seufzte sie innerlich.

      Nach dem halben Tag mit ihrer Mutter wollte sie nur noch auf ihr Motorrad und ein paar schöne Kurvenstrecken unter die Reifen nehmen. Aber dazu musste sie ihn loswerden.

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