Das Reisebuch Europa. Jochen Müssig

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Das Reisebuch Europa - Jochen Müssig

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mit Gemälden von Vincent van Gogh, darunter auch die populären »Sonnenblumen«. Und gegenüber erhebt sich das neoklassizistische Konzerthaus Concertgebouw, das dank seiner hervorragenden Akustik einen erstklassigen Ruf genießt.

       Königspalast und Bierkultur

      Nicht nur Kunstfreunde haben in der vielfältigen Museumslandschaft die Qual der Wahl. Wer in die Stadtgeschichte eintauchen will, besucht das didaktisch hervorragende Amsterdam Museum oder auch die historischen Repräsentationsräume im Koninklijk Paleis am Dam, dem weitläufigen Hauptplatz der Stadt. Der ausladende Renaissancebau diente ursprünglich als Rathaus, mit Einführung der niederländischen Monarchie um 1800 wurde er zum Königspalast. Das Regentenpaar Willem-Alexander und Máxima gibt sich hier nur zu offiziellen Anlässen die Ehre; Amsterdam ist zwar Hauptstadt, als königliche Residenz und Regierungssitz aber dient Den Haag.

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       Grachten und Brücken prägen das Stadtbild Amsterdams.

      Die Grachtenhäuser mit ihren spitzen Giebeln und den teilweise opulent verzierten Fassaden prägen das Bild der Altstadt. Zwei besonders stilvolle Exemplare, einst im Besitz reicher Patrizier, kann man auch innen besichtigen: das Museum van Loon und das Museum Willet-Holthuysen. Die maritime Vergangenheit beleuchtet das Nederlands Scheepvaartmuseum, zu dessen Attraktionen ein Segelschiff von 1749 gehört. Der großen jüdischen Tradition Amsterdams widmet sich das Joods Historisch Museum in vier Synagogen des 17. und 18. Jahrhunderts. Fußballfans schauen sich das Ajax Museum in der Amsterdam Arena an, und mit der Schau Heineken Experience in der alten Brauerei hat auch die Amsterdamer Bierkultur ihr Ausstellungshaus.

       TOP image ERLEBNISSE

      image ORT DER ERINNERUNG

      Das Anne Frank Haus in der Prinsengracht ist kein übliches Museum, eher ein bedrückender Gedenkort. Durch eine Geheimtür und enge Treppen gelangt man in die Wohnung, in der sich das jüdische Mädchen mit seiner Familie und Freunden zwei Jahre lang versteckte und in der es das berühmte Tagebuch schrieb. Nach der Entdeckung durch die Gestapo im August 1944 wurden alle in die NS-Vernichtungslager deportiert, nur Annes Vater überlebte. www.annefrank.org

      image SPEZIALITÄTEN

      Neben den holländischen Käsesorten sollte man sich die typischen kleinen Köstlichkeiten nicht entgehen lassen: frittierte Fleischklößchen (Bitterballen), extradicke Pommes (Patat), roh eingelegten jungen Hering und als süßen Genuss gibt es kleine gebutterte Pfannkuchen (Poffertjes).

      image AUSFLUG

      Ein Tagesausflug führt in das Städtchen Edam mit seinen Grachten, Brücken, historischen Fassaden und dem farbenfrohen Spektakel des Käsemarkts. In direkter Nachbarschaft liegt das altertümliche Fischerdorf Volendam, das weithin bekannt für die Pflege holländischer Tracht und Tradition ist. www.vvvedamvolendam.nl

       WEITERE INFORMATIONEN

       www.iamsterdam.com

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       Von den Nazis ermordet: das jüdische Mädchen Anne Frank.

      image TEXEL – WINDZERSAUST UND MEERGEKÜSST

       Insel zwischen Wattenmeer und Nordsee

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       »Holland im Kleinen« nennen Frau Antjes Landsleute ihr beliebtestes Urlaubseiland. Der gute Grund: Dort gibt es, außer großen Städten, so ziemlich alles, was das Königreich landschaftlich zu bieten hat – Strände, Dünen, Wälder, Weiden, Naturschutzgebiete und sogar einen Berg. Der ist zwar nur einen Tick höher als 15 Meter, aber immerhin, die Deiche überragt er.

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       Windmühlen betrieben früher die Pumpen für die Wasserwege.

      Die Bürger von Texel und ihre Schafe begegnen sich auf Augenhöhe – statistisch, versteht sich. Beide bevölkern ihre Insel mit jeweils knapp 14 000 Exemplaren. Ein Gleichgewicht, das allerdings zweimal im Jahr aus der Balance gerät: Im Frühjahr, wenn rund 11 000 weiße Lämmer über die grünen Weiden staksen. Und im Sommer, wenn die große Mehrheit der jährlich rund 670 000 Touristen kaum noch Raum lässt in Hotels, Pensionen und auf Campingplätzen. Viele kommen dann wegen der prächtigen insgesamt 30 Kilometer langen Strände an der Westküste, an denen die Wogen der Nordsee ausrollen. Aufs ganze Jahr gesehen reisen die meisten Besucher, überwiegend Niederländer und immerhin gut ein Viertel aus Deutschland, erklärterweise wegen der Naturschönheiten von Texel an.

       Ein Blütenmeer aus Strandflieder

      Da sind vor allem die Dünen, am Strand noch weißsandig, in den hinteren beiden Reihen meist dicht bewachsen und oft in Wälder übergehend. 1851 durchbrach ein heftiger Sturm die Dünenkette an drei Stellen, an denen das Meer ins Land strömte. Der Muy wurde einige Jahre später wieder geschlossen, den »großen Slufter« wehte Flugsand zu, während der »kleine Slufter« bis heute offen ist und im Inland ein Minimeer geschaffen hat, das bei Flut weiterhin von der Nordsee teilweise überschwemmt wird. Das Salzwasser wird offensichtlich vom Strandflieder geschätzt, der hier im Juli und August ein neues Meer erzeugt, ein Blütenmeer in Violett. Der Muy hingegen, der zu einem Strandsee wurde, erfreut sich unter Grau- und Löffelreihern großer Beliebtheit. Vogelbeobachtungen sind generell recht beliebt bei den Urlaubern, deshalb hat die Vogelbescherming, eine nationale Ornithologen-Organisation, an mehreren Orten Ferngläser deponiert, die man mieten kann.

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       Dreißig Kilometer lang ist Texels Sandstrand von Nord nach Süd. Die Leuchttürme stammen aus dem 19. Jahrhundert.

      Auch die Pflanzenfreunde bitten zu Erkundungen. Texel ist in den Niederlanden zwar bekannt für seine Schneeglöckchen-Zucht, die meisten Botaniker ziehen aber eher wegen der Insel-Orchideen durch Wegesrain und Waldesruh. Rund ein Dutzend verschiedene Arten blühen auf der Insel, insbesondere in den Dünentälern und um den Muy herum. Laien werden aber nicht alle als Orchideen erkennen, deshalb sind geführte Wanderungen hilfreich. Das gilt generell für die rund 5300 Hektar großen Schutzgebiete, von denen etwa 4200 Hektar Fläche als Nationalpark klassifiziert sind.

      

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