¡PARAGUAY, MI AMOR!. Wiebke Groth

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу ¡PARAGUAY, MI AMOR! - Wiebke Groth страница 3

Автор:
Серия:
Издательство:
¡PARAGUAY, MI AMOR! - Wiebke Groth

Скачать книгу

sage ich dir, liebste Jola:

      Bitte, bitte lass dieses – Missgeschick – wegmachen! Ich kann nicht dafür sorgen.“

      Ich konnte vor Fassungslosigkeit gar nichts sagen – aber meine Frau schrie erstickt auf, bevor sie auf Jost zuging und ihn energisch Richtung Tür schob, dabei sagte sie diese Worte und ich weiß, warum ich sie ewig lieben werde: „Verschwinde Jost – verschwinde für immer aus unserem Leben!

      Mit diesen Worten hast du dich für immer für die Vaterschaft disqualifiziert!

      Dieses Kind wird zur Welt kommen und es wird nur einen Vater haben, der Jan-Hugo König heißt!“

      VALESKA

      17.06.1999

      „Das ist wirklich so geschehen?“, frage ich meinen Onkel schockiert.

      „Ja, in der Tat, so war es“ entgegnet er traurig.

      „So seid ihr auseinandergegangen?“

      „Nein, kurz nach deiner Geburt im Oktober stand Jost plötzlich mit einem Geschenk vor der Tür.

      Einer roten Frotteepuppe für Babys“

      „Ach ja“, erinnere ich mich. „Damit habe ich viel gespielt, auch als ich schon größer war.“

      JAN-HUGO

      20.10.1980

      Zehn Tage waren seit Valeskas Geburt vergangen. Zehn schlaflose Nächte ebenfalls, denn die Kleine brüllte sich irgendeinen Frust von der Seele, den wir nicht kannten und ergo nicht lösen konnten.

      Sie war nachts nur ruhig, wenn sie an Jolas Brust trank oder auf meinem Bauch schlief.

      Es klingelte. Ich war gerade von der Arbeit zurückgekommen. Am liebsten hätte ich die Tür wieder geschlossen, aber dann ließ ich meinen kleinen Bruder doch rein.

      „Wo ist die Kleine?“, wollte Jost wissen.

      „Gib das Geschenk her und verzieh dich!“, entgegnete ich barsch.

      In dem Moment erschien Jola mit Valeska auf dem Arm.

      „Jola! Herzlichen Glückwunsch, frischgebackene Mama!“

      Er trat auf Jola zu und gab ihr einen Kuss auf beide Wangen.

      Dann fuhr er leise an uns gewandt fort: „Es tut mir unendlich leid, was ich vor knapp neun Monaten sagte. Ich war überfordert und unreif. Glaub mir, Jola, ich bin nun verantwortungsvoller geworden und ich wollte fragen“, an dieser Stelle versagte seine Stimme, er sah sehr erbärmlich aus.

      Dann drückte er seinen Rücken durch und fuhr gefasster fort:„ ob ich Valeskas Entwicklung mitverfolgen darf und sie regelmäßig sehen kann.“

      „Kommt gar nicht infrage!“, erwiderte Jola fest in einem Tonfall, der keinen Diskussionsspielraum zuließ.

      Jost ließ geknickt den Kopf hängen.

      „Jola, ich bitte dich, meine Liebe, ich bin ihr Valter! Ich möchte sie sehen dürfen und natürlich werde ich sie auch finanziell unterstützen, aber bitte lasst mich an ihrem Leben teilhaben!“

      Er ging auf sie zu und umfasste zärtlich ihren Arm, in dem Valeska lag und interessiert den Schemen betrachtete, der nicht nach Jola oder Hugo duftete, ihr aber auch nicht beängstigend erschien.

      Selig lächelte er die Kleine an und schäkerte angeregt mit ihr.

      Jola ließ ihn zunächst gewähren, dann entzog sie sich seinem Griff und sagte:

      „Nein Jost, es ist entschieden. Valeskas Vater ist Jan-Hugo und so steht es in der Geburtsurkunde. Geh und mach es nicht noch schlimmer!“

      „Sie hat recht Jost“, bestätigte ich ihm so freundlich wie möglich.

      „Es ist für alle besser so. Bitte denke auch an das Mädchen. Sie soll in soliden Verhältnissen aufwachsen. Wie belastend wäre es für sie, wenn sie zwei Väter hätte.“ Ich hatte Jost seit jenem schicksalshaften Tag nicht mehr gesehen. Zum Kummer von Oma Rosa hatte er jede Familienfeier tunlichst vermieden und derer gibt es viele im Hause König.

      Er sah jetzt schlanker aus und ja, irgendwie reifer. Sollte mein kleiner Bruder etwa doch erwachsen geworden sein?

      Ich schreckte aus meinen Gedanken, als ich ihn fragen hörte:

      „Bitte, darf ich sie wenigstens einmal halten?“

      Jola wollte ihm schon eine verneinende Antwort geben, aber ich sagte schnell: „Natürlich Jost, diesen Wunsch können wir dir erfüllen.“

      Ganz der stolze Vater und deswegen gönnerhaft, nahm ich Jola vorsichtig das Baby aus dem Arm und reichte es dem Erzeuger.

      „Ist sie nicht ein goldiger Schatz?“, gurrte ich verzückt.

      Andächtig nahm Jost unsere Tochter entgegen und murmelte: „Valeska, du wunderschönes Wesen! Ich bin dein Vater und in Gedanken werde ich immer bei dir sein. Eines Tages wirst du mich treffen und erfahren, wer ich bin.“

      Seine Augen waren feucht geworden, als er mit einer energischen Handbewegung die langen, lockigen Haare aus dem Gesicht strich und zu mir und Jola sagte:

      „Das ist euer letztes Wort?“

      Wir nickten stumm und schauten ihn traurig an.

      Heftiger als beabsichtigt, legte Jost den Säugling in die neben ihm stehende Wiege, wo dieser sofort zu schreien begann.

      „Also gut, hier hält mich nichts mehr. Ich breche mein Studium ab und wandere nach Paraguay aus!

      Paraguay, 22. Juli 1999

      „Sehr geehrte Damen und Herren, unser Flug nähert sich dem Ende. Bitte bringen Sie Ihre Sitze wieder in eine aufrechte Sitzposition und legen Sie Ihre Sicherheitsgurte an.

      In wenigen Augenblicken setzen wir zum Landeanflug auf Asunción an. Das Wetter dort ist für den hier herrschenden Winter mit 25 Grad Celsius sehr angenehm, also nicht viel anders als im sommerlichen Deutschland. Wir wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt.“

      Der Pilot, der das ganze routiniert abgespult hat, hält kurz inne, bevor er sich auch auf Spanisch von den Passagieren verabschiedet.

      Verschlafen schaue ich aus dem Fenster. Unter mir bietet sich eine erste Aussicht auf Paraguay. Ich sehe eine Flusslandschaft, das muss der Río Paraguay sein.

      Vor meinem Abflug habe ich versucht, so viele Informationen wie möglich über Paraguay, Land und Leute, Geschichte, Klima und Wirtschaft herauszufinden.

      Im Internet habe ich ein paar Anhaltspunkte bekommen, aber Hugos lahme Internetverbindung hat meine Geduld auf eine harte Probe gestellt. Weiß der Geier, wie er damit arbeiten kann!

      Auch im örtlichen Reisebüro habe ich versucht, aktuelle Informationen zu bekommen.

      Selbst

Скачать книгу