Big Ideas. Das Film-Buch. John Farndon
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1933 George Cukor dreht das Bürgerkriegs-Drama Vier Schwestern nach den Romanen von Louisa May Alcott.
SPÄTER
1948 Leigh spielt die Titelrolle in Alexander Kordas Adaption von Lew Tolstois Anna Karenina.
Während sie Scarlett (Vivien Leigh) für den Ball ankleidet, tadelt Mammy (Hattie McDaniel) ihre frisch verwitwete Mistress dafür, sich um einen verheirateten Mann zu bemühen.
Vom Winde verweht, heute nostalgisch als Relikt eines versunkenen Hollywood geltend, verklärt selbst eine vergangene Epoche. Im Vorspann zollt eine Hymne auf die alten Südstaaten einem untergegangenen Amerika Tribut: »Das Land der Gentlemen und Baumwolle, das man ›Old South‹ nannte – hier, in dieser schönen Welt, verbeugte sich die Galanterie zum letzten Mal. Hier konnte man die letzten Ritter und edlen Damen sehen, Herren und Sklaven. Heute ist dieser fast vergessene Traum nur noch in Büchern zu finden. Eine ganze Zivilisation, vom Winde verweht …« 1939 war Amerika infolge der Großen Depression bettelarm und Größe, Geschichte und Farben des Films überwältigten das Publikum.
Epische Adaption
Die Vorlage des Drehbuchs, Margaret Mitchells berühmter Bügerkriegsroman, erschien 1936 und wurde ein Bestseller. Noch im selben Jahr beschloss Produzent David O. Selznick ihn zu verfilmen – eine Herkulesaufgabe. Der Film hätte nach dem ersten Drehbuch sechs Stunden gedauert, vier Autoren mussten es kürzen. 1400 unbekannte und Dutzende berühmte Darstellerinnen sollen für die Rolle der Scarlett O’Hara gecastet worden sein. Nachdem Selznick ein Jahr auf Clark Gable gewartet hatte, feuerte er Regisseur George Cukor und ersetzte ihn durch Victor Fleming.
»Ein Meilenstein der Kinogeschichte, und nur die Blasiertesten können behaupten, dass der Film sie nicht im Geringsten interessiert.«
Philip French The Observer, 2010
Liebe, Verlust, Verlangen
Im Zentrum des Films steht eine Dreiecksgeschichte: Scarlett (Vivien Leigh) liebt Ashley Wilkes (Leslie Howard), der mit seiner Cousine verlobt ist. Sie tröstet sich mit Rhett Butler (Clark Gable). Das Kriegsgeschehen reflektiert die stürmische Liebe zwischen Rhett und Scarlett, in Technicolor von Kameramann Ernest Haller auf Film gebannt.
Die nostalgische Darstellung der Gesellschaft der sklavenhaltenden südlichen Staaten ist oft fragwürdig, wenngleich einige offen rassistische Romanpassagen entfielen. Hattie McDaniel, die Scarletts Sklavin Mammy spielte, gewann einen der zehn Oscars des Films und erhielt als erste Afroamerikanerin diese Auszeichnung.
Vom Winde verweht erzählt Scarletts Geschichte, die am Ende allein ist, ein Opfer ihres Egoismus. Doch der Film ist gleichzeitig eine Metapher für Amerika als Land der Hoffnung und Regeneration. Scarletts verzweifelte Bitten um Versöhnung werden von Rhett mit einem kurzen »Offen gesagt ist mir das völlig gleichgültig« zurückgewiesen, doch der letzte Satz gehört ihr. »Ich komme!«, sagt sie und denkt an Tara, ihre Familie und ihre Wurzeln. »Ich werde einen Weg zu ihm finden. Aber nicht heute – verschieben wir es auf morgen.«
Die Premiere des Films 1939 in Atlanta (Georgia) lockte eine Million Menschen in die Stadt. Dieses Poster entstand 1967, als der Film in Breitbildformat herauskam.
Vivien Leigh Schauspielerin
Vivien Leigh, 1913 in Darjeeling (Indien) geboren, wurde mit Vom Winde verweht international berühmt. Als erste Britin gewann sie einen Oscar als beste weibliche Hauptdarstellerin. Auch auf der Bühne feierte sie Erfolge; ihren zweiten Oscar gewann sie für die Rolle der Blanche in Endstation Sehnsucht, die sie bereits auf der Bühne verkörpert hatte. Leigh, von der George Cukor sagte, sie sei eine vollendete Schauspielerin, deren Schönheit sie behindere, hatte ein schwieriges Privatleben; psychisch und körperlich fragil, war sie nur begrenzt produktiv. 1967 starb sie mit 53 Jahren an Tuberkulose.
Wichtige Filme
1939 Vom Winde verweht
1951 Endstation Sehnsucht
Ebenfalls sehenswert: Der General (1926)
DU BIST WUNDERVOLL, AUF ABSTOSSENDE ART
SEIN MÄDCHEN FÜR BESONDERE FÄLLE / 1940
IM KONTEXT
GENRE
Screwball-Komödie
REGIE
Howard Hawks
DREHBUCH
Charles Lederer (Drehbuch); Ben Hecht, Charles MacArthur (Bühnenstück)
STARS
Cary Grant, Rosalind Russell
FRÜHER
1931 Regisseur Lewis Milestone verfilmt erstmals das Bühnenstück Reporter mit Adolphe Menjou und Pat O’Brien.
SPÄTER
1941 Grant und Russell verkörpern die Filmrollen erneut in einer Hörspielversion des Films, ausgestrahlt vom Screen Guild Theater.
1974 Billy Wilder führt bei einem Remake von Reporter mit Jack Lemmon und Walter Matthau Regie.
Howard Hawks’ schnelle Screwball-Komödie über die Zeitungswelt gehört zu den cleversten Filmen der Schwarz-Weiß-Ära. Für seine spritzigen Dialoge berühmt, porträtiert er Presseleute, die für eine gute Story zu allem bereit sind. Die Zeitungsmenschen des Films lügen, betrügen, intrigieren und nehmen den Zuschauer mit ihrem Charme und ihrem scharfen, schnellen Witz dennoch für sich ein.