Big Ideas. Das Film-Buch. John Farndon

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Big Ideas. Das Film-Buch - John  Farndon

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      Sam, der Pianist in Rick’s Café, wurde von Dooley Wilson gespielt. Im echten Leben war er Bandleader und Drummer, aber kein Pianist.

      Am Ende des Streifens sagt Bogarts Figur Rick: »Zu der Erkenntnis, dass die Probleme dreier Menschen in dieser verückten Welt völlig ohne Belang sind, gehört nicht viel.« Dennoch, Casablanca lässt das Publikum glauben, es gäbe nichts Wichtigeres als die Probleme dieser drei Personen. Rick, der zynische, trinkende Inhaber des Nachtclubs Rick’s Café Américain leidet, weil seine Geliebte Ilsa (Bergman) ihn beim Einmarsch der Deutschen in Paris plötzlich sitzenließ. Verletzt hat er sich nach Casablanca zurückgezogen, eine Stadt voller Spione, Nazi-Kollaborateure, Widerstandskämpfer und verzweifelter Flüchtlinge.

       Der Schatten des Krieges

      »Ich halte für niemanden meinen Kopf hin«, sagt Rick. Als Major Strasser ihn fragt: »Welche Nationalität haben Sie?«, antwortet Rick: »Ich bin Trinker.« Doch in einer Geschichte, die sich parallel zu einem echten Krieg ereignet, ist solch eine neutrale Aussage unmöglich. Als in seiner Bar verschiedene Gruppen mit ihren Nationalhymnen konkurrieren, » muss Rick sich für eine Seite entscheiden. Er erlaubt der Band, die Marseillaise zu spielen, um die Deutschen zu übertönen. Während des Drehs an Casablanca traten die zuvor neutralen USA gegen Deutschland und Japan in den Krieg ein und als der Film im November 1942 Premiere feierte, rückten die Alliierten gegen die Achsenmächte vor, um Casablanca tatsächlich unter ihren Einfluss zu bringen.

      »Spiel es, Sam. Spiel As Time Goes By

       Ilsa Lund / Casablanca

      »Es ist ein Film, den es wieder und wieder zu spielen gilt.«

      Sheila Johnston The Daily Telegraph,2014

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      Rick sagt Ilsa am Flughafen, dass sie mit ihrem Ehemann, dem Widerstandskämpfer Victor Laszlo, das Flugzeug besteigen muss.

      »Du fliegst mit Victor nach Hause, wo du hingehörst.«

       Rick / Casablanca

      Als Ilsa Ricks Club betritt, ist dieser ihr gegenüber unterkühlt und kommentiert trocken: »Von allen Kaschemmen der ganzen Welt kommt sie ausgerechnet in meine.« Doch Ilsa liebt Rick immer noch. Ihr Ehemann, der Widerstandskämpfer Victor Laszlo (Henreid), tauchte lebendig wieder auf, als sie ihn tot glaubte, und das ist der Grund, warum sie Rick verließ. Als Rick merkt, dass Ilsa und Laszlo seine Hilfe brauchen, ringt er mit sich. Behält er die Papiere, die sie benötigen, und damit auch Ilsa, oder lässt er sie gehen? Am Ende verhält Rick sich nobel und setzt Ilsa in das Flugzeug, das sie und Laszlo in die Freiheit bringt. In einem sentimentalen Abschied zuvor erklärt er ihr, sie würde es bedauern, wenn sie bei ihm bliebe: »Vielleicht nicht heute, vielleicht nicht morgen, aber bald und dann für den Rest deines Lebens.« Der Moment ist ergreifend, das Publikum wünscht sich die Fortsetzung der Romanze, erkennt aber die Priorität noblen Handelns an.

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      Die Schauspieler Henreid, Bogart und Bergman wussten bis zum letzten Drehtag nicht, wer an Bord des Flugzeugs gehen würde. Diese Ungewissheit steigerte die Ambivalenz von Bergmans Spiel.

      »Er handelt von einem Mann und einer Frau, die sich lieben, und die ihre Liebe einem höheren Ziel opfern.«

      Roger Ebert Chicago Sun-Times,1996

       Zeitlose Wirkung

      Als Rick zu Ilsa sagt: »Du fliegst mit Victor nach Hause, wo du hingehörst«, teilt das Publikum seinen Heroismus und ihre Selbstaufgabe, ebenso wie das Gefühl, für ein höheres Ziel auf Liebe zu verzichten – eindeutig eine starke Botschaft, als der Film herauskam. Auch heute hat sie ihre Kraft nicht verloren. Tatsächlich blickt das Publikum vielleicht auf eine bessere, wenngleich fiktive Welt, in der das persönliche Glück seltener über das Gemeinwohl gestellt wurde, während die Chemie zwischen den Stars auf der Leinwand die Identifikation der Zuschauer erleichtert.

      Trotzdem besteht der Reiz des Films nicht allein in der Leidenschaft und Selbstlosigkeit ihrer Protagonisten. Auch die Nebenrollen sind stark, darunter ein Schwarzmarkthändler (Peter Lorre) und der Polizeichef (Claude Rains). Sie sind moralisch zweideutig in einer korrupten Welt, erhalten aber am Ende, wie der Trinker und Zyniker Rick, Absolution. image

      Humphrey Bogart Schauspieler

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      Humphrey Bogart war berühmt dafür, des Lebens überdrüssige Außenseiter mit einem Hauch Noblesse zu spielen. Am Weihnachtstag 1899 in eine wohlhabende New Yorker Familie geboren, hatte er eine privilegierte, aber einsame Kindheit. Im Ersten Weltkrieg diente er in der US Navy. Danach kämpfte er ein Jahrzehnt lang, um sich als Schauspieler zu etablieren, bevor er sich in zweitklassigen Hollywoodfilmen einen Namen als Gangster und Bösewicht machte. Seinen großen Durchbruch brachte ihm die Rolle des verletzten Helden in Die Spur des Falken. Es folgte eine Serie großer Filmrollen, u. a. in Haben und Nichthaben, Tote schlafen fest sowie Gangster in Key Largo (1944) an der Seite seiner Frau Lauren Bacall. Für African Queen gewann Bogart 1951 seinen einzigen Oscar als bester Hauptdarsteller. In seiner 30-jährigen Karriere spielte er in über 75 Filmen. 1957 starb er mit 57 Jahren.

       Wichtige Filme

      1941 Die Spur des Falken

      1944 Haben und Nichthaben

      1946 Tote schlafen fest

      1951 African Queen

      Ebenfalls sehenswert: SOS – Feuer an Bord (1939) image Die Spur des Falken (1941) image Haben und Nichthaben (1944) image Begegnung (1945) image Berüchtigt (1946) image Gangster in Key Largo (1948) image Charade (1963) image Mach’s noch einmal, Sam (1972)

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      SIE

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