Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett

Чтение книги онлайн.

Читать онлайн книгу Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett страница 20

Автор:
Жанр:
Серия:
Издательство:
Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett

Скачать книгу

konnte den Kerl nicht mehr sehen. Auch der andere verschwand aus seinem Blickfeld. Er hörte Büsche rascheln. Der Spaten fuhr in den Sand. Dann wiederholte sich das Rascheln.

      »Nimm du den Spaten!«, kommandierte Jewy.

      Zwei Minuten später tauchten die beiden wieder auf. Boris trug den kurzen Spaten. Jewy hielt einen Leinensack, zweimal so groß wie eine Hand, in den Fingern. Als er ihn spielerisch wog und dabei schüttelte, ließ sich das Klimpern der Silbermünzen bis ins Maisfeld vernehmen.

      Die beiden tauchten in der Hütte unter.

      »Zurück, Rio!«, flüsterte Jay.

      Geduckt schoben sie sich rückwärts durch die Staudenreihen und erreichten das Feldende. Doch erst jenseits der Büsche durften sie es wagen, zu ihrer vollen Größe emporzuwachsen.

      Die Pferde fanden sie noch dort vor, wo sie beide zurückließen.

      Jay nahm den Braunen am Zügel und führte ihn weiter von der Farm weg. Rio kam ihm mit dem anderen Tier nach.

      »Und nun?«

      »Wir brauchten ein Gewehr. Wenigstens einen Revolver.«

      »Um den Marshal bedrohen zu können?«

      »Genau. Für andere Argumente ist er ja leider bisher noch nicht zugänglich. «

      »Der wird Augen machen, wie eine Kuh wenn es donnert!«, versicherte Rio. »Ich meine, wenn er die Silberdollars unter dem Herd sieht.«

      Jay stieg auf und ritt durch das Dickicht weiter von der Farm weg.

      Rio holte ihn ein. »Aber der Marshal soll eine Frau haben. Der wohnt nicht allein in seinem Haus.«

      Durango dachte bereits daran.

      »Die schlägt in der Stadt Krach, Jay. Und dann haben wir wieder die ganze Horde auf dem Hals.«

      »Die kämen aber zu spät. Wenn Cobb das Geld gesehen hat, ist die Sache für uns ausgestanden, Rio. Die Frau muss uns also nicht unbedingt behindern, wenn wir mit dem Marshal nur genügend Vorsprung gewinnen.«

      »Du meinst, wir müssen sie binden wie den Nachtwächter?«

      »Eine andere Möglichkeit sehe ich nicht.«

      »Und Waffen?«

      »Nachts soll niemand im Office sein.«

      Rio zügelte sein Pferd. »Du spinnst doch!«

      »Angst?« Jay lächelte scharf.

      »Es wäre einfacher, zur Ranch zu reiten und mit Verstärkung zurückzukehren.«

      »Das dauert mit jetzt zu lange. Niemand weiß, was den Zattig-Brüdem morgen einfällt. Ob sie so gelassen bleiben, wie sie jetzt noch sind. Nein, das müssen wir schnell klären. In der nächsten Nacht!«

      *

      Jay schob sich an der Wand entlang. Sein Ärmel kratzte über die rohen Wandbretter. Er sah den aus dem Saloon fallenden Lichtschein und mehrere Männer drinnen am Tresen. Als er einen Blick um die Ecke werfen konnte, atmete er auf.

      Im Office brannte kein Licht. Wie erwartet hielt sich der Stadt-Marshal nicht darin auf.

      Jay schob sich zurück, glitt hinten um die Ecke und erreichte die schmale Hintertür. Er schaute sich um und meinte Rio und die Pferde bei den Büschen im Mondschein schemenhaft zu sehen. Bestimmt war der hünenhafte Partner noch aufgeregter als er selbst. Jay lächelte darüber.

      Die Tür besaß innen einen Riegel, der sich jedoch von außen nicht betätigen ließ. Dafür saß er nicht sehr fest, so dass die Tür zwei Fingerbreit bewegt werden konnte.

      Jay griff in den Falz, stemmte einen Stiefel gegen die Wand und zog an der Tür. Das aufgesetzte Fugenbrett brach ab. Durango strauchelte, vermochte sich jedoch zu fangen. Er klemmte das Brett quer in die Fuge und benutze es als Hebel. Der Riegel platzte von der Tür und schlug drinnen dumpf auf den Boden. Die Tür sprang auf. Im Mondschein erkannte Jay eine kleine Kammer, gerade groß genug für das Bett und einen Gang daneben.

      Jay trat ein, erreichte die Verbindungstür und stand einen Augenblick später im leeren Office. Die Tür der Zelle war nicht mehr geschlossen worden. Auf dem Tisch lagen die Stricke, die er selbst dem Nacht-Marshal angelegt hatte.

      Im Spind neben dem Waffenständer fand Durango wie erwartet seinen Colt und den von Rio. Die Patronengurte waren um die Waffen gewickelt. Er schnallte seinen um, legte den anderen auf den Schreibtisch und entnahm dem Schrank auch ihre Gewehre.

      Aus dem Saloon gegenüber trat eine Gestalt. Laut knarrten die schwingende Türflügel.

      »Gehst du schon, Tobe?«, rief eine, von Whisky heisere Stimme.

      Der Mann auf der Veranda erwiderte nichts, wandte sich ab und lief die Straße hinunter.

      Rasch verließ Jay hinten hinaus das Office und lehnte das abgerissene Brett als Sicherung gegen die Tür.

      Rio atmete auf, als Jay ihn erreichte. Er nahm seinen Waffengurt und schnallte ihn um. Durango schob die Gewehre in die Scabbards.

      »Für den Marshal müssten wir noch ein Pferd haben, Jay!«

      »Das schaffen wir nicht. Den nehmen wir auf unseren Pferden mit. Einer von uns. Aber vielleicht besitzt er selbst einen kleinen Stall.«

      »Das denke ich eigentlich auch, Jay. Hier wird doch keiner dem Stallmann zu Einkünften aus der eigenen Tasche verhelfen.«

      »Das sehen wir gleich.« Jay führte seinen Braunen an den Büschen entlang weiter.

      »Das vorletzte Haus muss die Büchsenmacherei sein!«

      Jay blieb stehen, blickte auf die schemenhaften Gebäude, führte das Tier ins Dickicht und wartete, bis Rio ihn erreichte. Mit den Zügeln banden sie die Tiere zusammen, lockerten die Colts in den Halftern und traten erneut aus dem Schutzwall.

      Es musste bereits Mitternacht sein. In den Häusern brannten keine Lampen mehr. Nirgendwo bewegte sich etwas.

      »Gehen wir.« Jay schritt den Häusern entgegen. Das Risiko, von einem Beobachter hinter einem Fenster zufällig gesehen zu werden, mussten sie auf sich nehmen.

      Der Hof war nach hinten nicht abgeschlossen. Selbst das Buschwerk der beginnenden Wildnis wies Lücken auf. In der Tat sahen sie einen kleinen Stall im Hof neben der schmalbrüstigen Werkstatt, auf der ein Blechschild verriet, dass sie richtig waren.

      Rechts und links der Hoftür blieben sie am Haus stehen. Jay versuchte, die Tür mit der Klinke zu bewegen, doch das misslang.

      Rio ging zum Fenster, presste die Hände gegen das untere Teil und vermochte es nach oben zu drücken. Die Halterung am Rahmen schnappte in eine Feder und hielt die Fensterhälfte fest.

      Jay schwang sich hinauf und kletterte über den Sims. Er kam in der Küche an. Im Herd glühte es noch dunkel unter der Asche. Hitze erfüllte den Raum.

      Rio kletterte geräuschlos herein.

Скачать книгу