Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane. Pete Hackett
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Colt-Helden: Super Western Sammelband 7 Romane - Pete Hackett страница 18
»Und gar nicht sehr tragisch genommen, Rio. Sie ist an Unglück gewöhnt.«
Eine Weile konnten sie den sich nach Süden entfernenden Hufschlag noch hören, dann wurde es wieder still.
»Und nun?« Rio zog den Sattelgurt nach.
»Wenn wir uns beeilen, müssten wir es vor Tagesanbruch noch zu den Farmern schaffen. Es kann sonst niemand gewesen sein.«
»Du vergisst den anderen Strohkopf. Diesen Wolter, der den Toten gefunden haben will.«
»Nein, Rio. Der wusste doch nichts von uns. Die Tasche wurde hinter der Hütte im Gestrüpp abgelegt, um uns in den Verdacht zu bringen, die Straßenräuber zu sein. Das konnte nur jemand tun, der genau Bescheid wusste. Im übrigen bin ich sicher, dass der Ort des Überfalls gründlich ausgewählt wurde. Wir sollten die Schüsse nicht mehr hören können. Wohl aber dieser Farmer.« Jay saß auf. »Versuchen wir es!«
Rio schwang sich ebenfalls in den Sattel, gab dem Pferd die Sporen und sprengte an Jay vorbei.
Sie galoppierten durch das Buschland, mussten die Pferde jedoch immer wieder zügeln, Ausschau halten und auf Geräusche achten, um nicht unversehens in eine Falle der suchenden Posse zu geraten.
Als sie drei der vier Meilen zur Zattig-Farm zürückgelegt hatten, kündigte ein grauer Streifen im Osten die Dämmerung eines neuen Tages an.
Jay zügelte seinen Braunen. »Zu spät. Wir müssen einen Bogen schlagen.«
»Und dann?«
»Durch das Maisfeld könnten wir uns anschleichen. Selbstverständlich ohne die Pferde.«
»Ziemlich riskant, was?«
»Allerdings.« Jay lenkte sein Pferd nach Westen.
*
Dort, wo die Spuren den Hang hinunterführten und im ausgetrockneten Creek weiter nach Westen verliefen, zügelte Stadt-Marshal Cobb seinen Grauen und wartete auf das Aufgebot.
»Die können sich doch nicht in Luft aufgelöst haben«, knurrte der Schmied.
»Hier waren sie nicht«, gab Cobb zurück. »Wir hätten neue Spuren finden müssen.«
»Dann sind sie offenbar direkt dahin, wo das Geld versteckt liegt«, vermutete Barbier Keach. »Die wollen keine Zeit verlieren, Marshal. Kann man sich ja auch denken.«
Cobb ritt weiter. Im Morgengrauen verloren sich die Spuren bald auf dem Gestein der trockenen Rinne. Der Stadt-Marshal hielt sich nicht damit auf, alles in der Runde abzusuchen, weil er sicher war, damit nur die kostbare Zeit zu vergeuden.
Im Galopp ließ er den Grauen durch das Bachbett laufen. Das Aufgebot galoppierte hinter ihm her.
Noch vor dem ersten Hügel lenkte der Marshal den Grauhengst aus der Rinne und zügelte ihn.
Nebelfetzen hingen zwischen den flachen Erhebungen und hüllten das Dickicht ein.
»Ja, hier irgendwo müsste es sein«, murmelte der Barbier, der sich nachdenklich über das stopplige Kinn rieb. »Sie mussten schließlich nach Süden zurück, um schneller als wir bei der Hütte sein zu können.«
»Wir sollten eine Kette bilden, nach Süden reiten und alles absuchen«, schlug der schrankbreite Schmied vor. »Mehr können wir ohnehin nicht mehr tun.«
Cobb nickte, verteilte die Leute und ritt dann ungefähr in der Mitte zwischen ihnen südwärts. Alle zwanzig Yard suchte ein anderer Mann das Gestrüpp ab.
Die Sonne ging auf und warf strahlenden Glanz über die Wildnis. Die Nebelschwaden lösten sich auf.
Eine Stunde ritten die Männer suchend in breiter Kette nach Süden, dann gaben die ersten auf und kehrten zu dem Marshal zurück. Die anderen ließen sich nicht nötigen und folgten ihnen. Sie sahen lustlos aus.
»Ich möchte wissen, für wen wir das alles tun«, maulte der Barbier, der die Stimmung übersah und schon immer gesagt hatte, was er wirklich dachte.
»Das frage ich mich allerdings auch«, stimmte Hiram Savage, der Drugstorebesitzer zu. »Obwohl McClure mir eigentlich recht nützlich war. Er transportierte manches für mich von Pueblo heran, was meine Wagen nun selbst holen müssen, was allemal teurer wird.«
Cobb blickte über das Gestrüpp hinweg. Dunst senkte sich über das Land. Ein Flimmern stand vor den Hügeln und den Waldgebieten im Westen vor dem Colorado River.
»Von hier aus ist es nicht mehr weit zu den Zattigs«, wandte ein Mann ein. »Wir sollten sie fragen, ob sie was hörten.«
Cobb nickte. Da er selbst keine bessere Idee hatte, ritt er weiter nach Süden hinunter.
*
Jay und Rio ließen ihre Pferde zwischen Sagebüschen und Cottonwoods zurück. Sie befanden sich noch rund eine halbe Meile von der Farm entfernt und konnten nur die Dächer der beiden Hütten in der flimmernden Luftspiegelung erkennen. Jay glaubte fest, dass sie unbemerkt bis hierher gelangten.
Sie schlichen durch das Buschwerk, erreichten das reichlich lichte Maisfeld und gingen in die Hocke. Der Hof der Farm blieb ihnen noch verborgen, und so hatten sie auch die Zattig-Brüder bisher nicht gesehen und wussten nicht, wo sie sein mochten.
Jay richtete sich vorsichtig auf, glitt zum Feld hinüber und zwischen die Stauden. Er musste geduckt gehen, so kümmerlich wuchs der Mais in diesem Sommer.
Rio befand sich links von ihm und glitt wie eine Schlange durch die Reihen. Es dauerte nicht lange, dann vermochten sie den Hof und den Rest des Anwesens zu überschauen. Die Hüttentür stand weit offen. Im Korral steckten die Pferde und Maultiere mitten in der Umzäunung die Köpfe zusammen. Die Sättel hingen über der Fenz, der flache Ranchwagen stand ein Stück dahinter. Seine Deichsel war nach oben gestellt.
Die Farm erweckte den Eindruck tiefen Friedens.
Jewy Zattig trat aus der Hütte, setzte sich davor auf die Bank und streckte die Beine aus. Er zog eine Maiskolbenpfeife aus der Tasche, stopfte sie, schob den speckigen Zylinder in den Nacken und klemmte die Pfeife zwischen die Zähne. Auf der Bank rieb er ein Schwefelholz an und setzte den Tabak in Brand.
Sein etwas jüngerer Bruder tauchte auf und lehnte sich an die Wand.
»Ist heute Sonntag?«, fragte Rio flüsternd.
»Ich weiß nicht.«
»Es sieht aus, als wäre Sonntag und die Zattigs gläubige Leute, denen ein solcher Tag heilig ist.«
Jay sah, wie die beiden alten Männer sich zufrieden angrinsten. Jewy lachte glucksend.
Da erschallten Geräusche. Zuerst klang es wie ein Raunen, das eine nahende Bö verursachte, dann wurden die Geräusche lauter und härter.
Die beiden Männer bei der Hütte hörten es. Jewy sprang auf und hastete zur Hüttenecke.
»Wer ist es?«,