Our Moment of Choice. Группа авторов

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Dinge lösen zu wollen; sein Herz mit anderen teilen; sich während Konflikten entspannen; wertschätzende Befragungen durchführen. Durch diese Strukturen und ihre geschickte Anwendung werden lebens- und weltverändernde Geisteshaltungen wie Präsenz, Mitgefühl, Großzügigkeit, »Leere«/shunyata und Liebe verankert und zusätzlich verstärkt. Die »Jams« wirken der dominierenden Kultur von Trennung, des »Teile und herrsche« entgegen und bringen stattdessen eine Kultur gegenseitiger Verbundenheit, Ganzheit und gemeinsamer, dynamischer Führung hervor.

      Jede/-r Teilnehmer*in gibt und empfängt gleichzeitig etwas von der »Jam«-Kultur, indem wir wirkmächtige Netze aus Sinnhaftigkeit, Wissen und Unterstützung knüpfen und die Welt verkörpern, die wir gerne sehen würden. Die »Jam«-Kultur unterstützt außerdem Change-Maker, dabei zu lernen, während schwieriger Konflikte tiefer zu schürfen. Indem wir lernen, unsere Kampf-Flucht-Erstarrungs-Reaktionen zu erkennen und zu verlangsamen, erleben wir Möglichkeiten, zu wachsen und uns zu verbinden. Die »Jams« bieten einen Raum sowohl für innere als auch für äußere Heilung, sodass wir uns in schwierigen Augenblicken für einen produktiven Weg entscheiden können. Die Kultur ermutigt jeden von uns, unsere Interaktionen mit den bestehenden Systemen neu zu gestalten und in ihnen die Räume zu finden, die Polarisierung und Trennung in Verständigung und Verbundenheit transformieren.

      Nachdem die »Jammer« sowohl individuell als auch gemeinschaftlich in die Tiefe gegangen sind und ihre Antworten auf diese Fragen ausgelebt haben, verbreiten sie »Jammen« in ihren Familien, unter Freunden, Kollegen, engagierten Menschen, Nachbarn und Fremden. Sie integrieren bestimmte Praktiken in ihr Leben, verändern Strukturen und arbeiten mit transformierenden Geisteshaltungen, die auf dem Wert und Respekt gegenüber jedem Menschen gründen, dem sie begegnen. Dabei geht es nicht um theoretische Veränderungen; vielmehr werden diese ganz praktisch gelebt – durch die Art unseres Handelns und unseres Seins. Schritt für Schritt, Atemzug für Atemzug verkleinern die »Jammer« den Abstand zwischen »Jam«-Leben und Alltag. Sie transformieren den Rest der »realen« Welt in eine Welt echter Authentizität: Es geht um »Calling, connection, commitment and community« (Berufung, Verbundenheit, Engagement und Gemeinschaft).

       Eine Einladung zum »Jammen«

      Die »Jams« laden jeden von uns ein, über folgende Fragen nachzudenken und sie in der Praxis umzusetzen: Wie können unsere Arbeit, unser Spiel und unser Leben die Verbundenheit in unserer Welt verstärken? Wie kann jeder von uns Respekt erlernen bzw. lernen zu »re-spektieren« – im lateinischen Wortsinn von »zurückblicken, sich nochmals umsehen« –, jenseits unserer ersten Urteile und Reaktionen, und bereit sein, zuzuhören, unsere Wahrheiten zu teilen und das komplexe und ganzheitliche Bild unseres gemeinsamen Menschseins anzuerkennen? Wie kann jede/-r von uns die göttliche Präsenz jedes Lebewesens zelebrieren, die Weisheit von Herz, Seele und Körper vertiefen und sich jenseits von Gut und Böse positionieren? Wie kann jede/-r von uns von Nutzen sein, die Gemeinsamkeit fördern und kollektiv eine Vision von der Zukunft errichten?

      Jede/-r von uns spielt eine Rolle bei der Ausgestaltung des kollektiven Raums, und die Tiefe und Breite jenes Raums macht Platz für übergeordnete Lösungen und bislang unvorstellbare Resultate. Und so wie jede Lösung, die wir brauchen, längst schon da ist, existiert auch jede Person auf dem Planeten bereits mit der ihr eigenen Genialität und Aufgabe. Manchmal fehlt es lediglich an der liebevollen Spiegelung durch andere Menschen, die uns hilft, uns selbst klarer zu sehen, und an der Gemeinschaft, die uns antreibt.

      Natürlich fände ich es klasse, wenn Sie irgendwann mal selbst einen »Jam« erleben könnten, aber mir ist auch klar, dass dies vielleicht nicht möglich sein wird. Deshalb lade ich Sie ein, »Jammen« – als eine Reihe von Praktiken und Prinzipien – in Ihr eigenes Leben, Ihren Berufsalltag und Ihre Gemeinschaft zu übernehmen:

      Praktizieren Sie Zuhören, ohne emotional zu reagieren, zu bewerten, zu interpretieren oder Dinge lösen zu wollen. Das Herzstück des »Jammens« besteht in einer anderen Art des Zuhörens – die viel Raum für den Sprecher und für Sie selbst lässt. Versuchen Sie anderen in Ihrem Umfeld zuzuhören, ohne darüber nachzudenken, was Sie anschließend sagen oder wie Sie darauf reagieren werden. Eine solche Art des Zuhörens, die Raum schafft, kreiert kraftvolle Beziehungen und bringt Kreativität und Bewusstheit hervor.

      Beziehen Sie, wann immer möglich, spielerische Mittel mit ein. Können Sie sich die Welt, die Sie gerne hätten, erspielen, statt sie sich erarbeiten zu müssen? Das Gefühl von Spiel und spielerischen Praktiken – wie Wettspiele, Improvisation, Humor – transformiert das Feld dessen, was möglich ist. Wenn Sie mit anderen zusammen sind, lassen Sie einmal etwas Spielerisches mit einfließen und beobachten Sie, wie sich die Energie ausbreitet und die Vertrautheit wächst.

      Schaffen Sie Raum für alle Gefühle, die entstehen. Wir können mehr Heilung und Freiheit in der Welt unterstützen, indem wir alle eigenen und alle Gefühle anderer zulassen, also Liebe, Schmerz, Zufriedenheit, Wut, Freude, Frustration und so fort. Indem wir wiederum nicht versuchen – in uns selbst oder in anderen –, diese Gefühle in Ordnung zu bringen oder zu verändern, können sie durch uns hindurchfließen und zu dem Heilmittel werden, das wir in dem Moment brauchen. Auf der anderen Seite unserer Gefühlsregungen warten Chancen zum Verlernen und zum gemeinsamen Lernen.

      Wenn es brenzlig wird, entspannen Sie sich. Häufig sind die Missverständnisse in unserem Leben in Wirklichkeit nur dies: verpasste Gelegenheiten, uns zu verständigen. Anstatt diese nun in den Teufelskreis aus Bewertungen, Vermutungen und festgefahrenen Geschichten zu überführen, nehmen Sie sich einen Moment Zeit, sich zu entspannen, atmen Sie tief durch und überprüfen Sie, ob Sie für die andere Person oder die Situation nicht Neugierde entwickeln können. Folgen Sie diesem Funken als Leitgedanken und setzen Sie Ihr Staunen ein, um Ihre Verbindung zueinander zu erneuern.

      Wertschätzen Sie die Menschen mehr als ihre Pläne (Absichten/Ergebnisse/Ziele). Um der »Entmenschlichung« moderner Institutionen und Systeme entgegenzuwirken, müssen wir die Dinge anders angehen. Wenn wir als »Lebewesen« (human beings), nicht als »Tatwesen« (human doings) die Veränderung hinkriegen, den menschlichen Erfahrungen Priorität zu verleihen – in Liebe und Ehrlichkeit, anstatt nur »unseren Job zu machen« –, wird uns dies helfen, die Welt zu verkörpern, die wir gerne sehen würden.

       AUF DEN PUNKT GEBRACHT

      Shilpa Jain teilt mit uns eine andere Art, Brücken zu bauen: die sogenannten YES!-Jams, die für generationenübergreifende Change-Maker entwickelt wurden. Diese kommen in den Jams zusammen, um sich zu verbinden, sich gegenseitig zu inspirieren und gemeinsam zu arbeiten für eine individuelle, interpersonale und systemische Transformation in Richtung Heilung, Liebe, Gerechtigkeit und Verbundenheit in der Welt. Indem sie die Gemeinschaft in den Mittelpunkt aller Dinge stellen, sind sich Shilpa und ihre Mit-»Jammer« der Kraft einer lieb gewordenen Gemeinschaft bewusst. Wir kommen voran, indem wir uns einander zuwenden, und nicht, indem wir uns gegeneinander positionieren. Das Modell des Jammens beinhaltet ein Minimum an fünf Praktiken und Prinzipien, die im Rahmen jeder Gemeinschaft angewendet werden können, der es darum geht, als Einheit zusammenzukommen.

       Aktiv werden: Das können Sie tun …

      Suchen Sie sich jemanden in Ihrem Leben – es kann auch jemand sein, mit dem Sie augenscheinlich nur wenig verbindet – und entwickeln Sie Neugierde für diese Person. Hören Sie sich ihre Wahrheiten an; blicken Sie tief in die Konflikte, Begabungen und Aufgaben dieser Person; anschließend teilen Sie umgekehrt Ihre eigene Verletzlichkeit mit dieser Person. Schaffen Sie eine Verbindung, die die Werte Ihres Herzens widerspiegelt und die Gemeinschaft mit diesem Menschen vertieft.

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