Geheimnisvolle Pfade Allgäu. Mareike Busch
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Die schwierigste Passage ist maßgebend für die Einstufung der jeweiligen Tour, auch wenn nur einzelne Komponenten aus den Angaben der Einstufungen zutreffen.
Auch wenn der Weg hier noch harmlos aussieht, gleich wird es aufregend. TOUR 10
Wege und Markierungen
Die meisten beschriebenen Wege sind zuverlässig und ausreichend markiert, sodass man immer von einem Wegpunkt zum nächsten findet. Wir haben Glück, dass das Netz der Wanderwege im Allgäu sehr gut ausgebaut ist und regelmäßig gepflegt wird. Auf einigen Touren verlaufen Abschnitte aber auch auf nicht markierten Wegen – allerdings nie ohne Vorwarnung. Auch ist es nie verkehrt, für den Fall der Fälle noch eine Karte und vielleicht zusätzlich eine App zur GPS-Navigation auf dem Handy dabeizuhaben. Dafür gibt es auf der Internetseite des Verlags zu jeder Tour die GPX-Datei als Download.
Einkehren
Zu einer gelungenen Tour gehört für die meisten auch eine leckere Brotzeit oder eine Einkehr. Wer sich auf das Essen in den Hütten verlassen möchte, schaut am besten vorher nochmal nach, ob diese auch geöffnet haben. Je nach Wetter können sich die Öffnungszeiten ändern. In den niedrigeren Bergen haben manche Hütten auch bis Oktober und sogar November geöffnet, weiter oben schließen die meisten Hütten schon Ende September oder Anfang Oktober. Außerdem haben manche Hütten Ruhetage, andere haben überhaupt nur am Wochenende und an Feiertagen geöffnet. Wieder andere servieren auch in der Winterzeit. Ein Müsliriegel im Rucksack schadet also auf keinen Fall.
Naturverträglich wandern
Wer gern wandern geht, ist wahrscheinlich ein Naturfreund. Und als solcher sollte einem die Natur auch am Herzen liegen. Das soll jetzt nicht implizieren, dass die Leser dieses Buches da Nachholbedarf hätten, aber vielleicht entdeckt der ein oder andere ja etwas, das er noch nicht wusste. Grundsätzlich ist es immer gut, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen und zu reflektieren, wie man sich selbst verhält. Denn natürlich haben wir alle einen Einfluss auf die Natur, wenn wir wandern gehen. Das sollte uns bewusst sein und wir können versuchen, diesen Einfluss so gering wie möglich zu halten.
Auf den Wegen bleiben
Hört sich erst mal einfach an, aber manchmal nimmt man doch schnell eine Abkürzung oder wandert auf dem Gras neben dem matschigen Weg. Damit macht man es der Erosion einfacher und verbreitert Wege oder legt gar neue Pfade an. Das Wegenetz im Allgäu ist sehr gut ausgebaut und wird gepflegt. Die Wege stellen sicher, dass nur ein kleiner Teil der Natur beim Wandern beeinträchtigt wird. Zum einen wird so der Erosion vorgebeugt, denn die Wege sind dementsprechend befestigt. Wer allerdings querfeldein wandert, kann in sensiblen Bereichen zum Beispiel die Vegetation zerstören, die das Erdreich zusammenhält, sodass dieses abrutschen oder weggewaschen werden kann. Besonders beliebt sind Abkürzungen bei vielen engen Kehren. Da diese normalerweise in steilem Gelände angelegt werden, begünstigen diese Abkürzungen die Erosion besonders. Und ein Trampelpfad lädt auch andere Wanderer dazu ein, diesen zu benutzen, was die Beeinträchtigung der Natur noch verstärkt. Ebenfalls ist es besonders in Moorgebieten wichtig, auf den Wegen zu bleiben, da hier viele Pflanzen empfindlich darauf reagieren, wenn ihnen jemand »aufs Dach steigt«.
Wenn die Sonne aufgeht, verstecken sich die Tiere im Wald. TOUR 6
Unter der Brunnenauscharte am Hochgrat ist die Erosion deutlich zu erkennen. TOUR 24
Dunkelheit meiden
Außerdem gewöhnen sich die Wildtiere an die Wege, die von Menschen frequentiert werden. Sie wissen, zu welchen Zeiten die Menschen wo unterwegs sind, und können ihr Verhalten anpassen. Deshalb ist es auch besser, nicht zwischen der Dämmerung am Abend und am Morgen unterwegs zu sein – so wie bei Sonnenaufgangs- oder Sonnenuntergangswanderungen. Dies ist für viele Wildtiere die aktivste Zeit und sie erwarten, dann ungestört zu sein. Besonders gilt dies für Orte, an denen sich die Tiere normalerweise zurückziehen können – also zum Beispiel in und an Wäldern. Auch nachts würde man die Tiere aufschrecken, wenn sie es nicht erwarten. Schlimmstenfalls könnten sie bei ihrer Flucht irgendwo abstürzen.
Je länger die Tage, desto früher können Wanderer morgens aufstehen. TOUR 12
Auf der Terrasse der Kemptner Hütte: zweites Frühstück nach einem frühen Start. TOUR 19
Dalassen und mitnehmen
Nicht nur uns, sondern auch den Pflanzen gefällt es in den Bergen sehr gut. Deshalb lassen Wanderer sie lieber dort, wo sie sind, anstatt sie mit nach Hause zu nehmen. Dies gilt insbesondere für Naturschutzgebiete. Außerhalb von Naturschutzgebieten hat man schon das Recht, für den Eigengebrauch zum Beispiel Kräuter oder Pilze zu sammeln. In diesem Fall ist es aber wichtig, dass man sich so gut auskennt, dass man die geschützten Pflanzen stehen lässt.
Mitnehmen sollte man dagegen all seinen Müll – ganz klar! Und damit sind auch Taschentücher gemeint.
Anreise
Besser für die Umwelt wäre es natürlich auch, mit den öffentlichen Verkehrsmitteln oder dem Fahrrad anzureisen. Das ist im Allgäu allerdings nicht immer ganz einfach und einige der Wanderungen sind nur mit dem Auto zu erreichen. Bei allen Touren, bei denen es möglich ist, mit Bus und Bahn anzureisen, ist diese Möglichkeit im Infokasten beschrieben.