Das Baustellenhandbuch für den Garten- und Landschaftsbau. Thomas Bauer
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Tab. 3: Einteilung in Abhängigkeit von der Ungleichförmigkeitszahl Cu und der Krümmungszahl Cc nach DIN 18196
Ungleichförmigkeitszahl | |
Krümmungszahl |
Die Korngrößen d10, d30 und d60 sind die Korngrößen, die in der Körnungslinie den Massenanteilen von 10 %, 30 % und 60 % entsprechen.
Gemischtkörnige Böden werden, bezogen auf den Massenanteil des Feinkorns (≤ 0,06 mm), gemäß DIN 18196 in gering (Kurzzeichen U oder T) bei einem Feinkornanteil von 5–15 % und in hoch (Kurzzeichen
oder ) bei einem Feinkornanteil von 15–40 % eingeteilt.Bei feinkörnigen Böden erfolgt die Einteilung in Abhängigkeit von der Fließ- und Ausrollgrenze {Fließ- und Ausrollgrenze} (Zustandsgrenzen) und dem Wassergehalt an der Fließgrenze wL.
Der Wassergehalt an der Fließgrenze wL liegt bei leicht plastischen Böden unter 35 % (Kurzzeichen L), bei mittelplastischen Böden zwischen 35 und 50 % (Kurzzeichen M) und bei ausgeprägt plastischen Böden über 50 % (Kurzzeichen A).
Bild 1: Plastizitätsdiagramm {Plastizitätsdiagramm} mit Bodengruppen nach DIN 18196 (Quelle: Lorenz)
Definition und Benennung | Kurzzeichen | |||
KorngrößenMassenanteil | Gruppen | |||
Korndurchmesser | ||||
< 0,06 mm | < 2 mm | |||
< 5 % | bis 60 % | Kies | eng gestufte Kiese | GE |
weit gestufte Kies-Sand-Gemische | GW | |||
intermittierend gestufte Sand-Kies- Gemische | GI | |||
über 60 % | Sand | eng gestufte Sande | SE | |
weit gestufte Sand-Kies-Gemische | SW | |||
intermittierend gestufte Sand-Kies- Gemische | SI |
Tab. 4: Klassifizierungsmerkmale für grobkörnige Böden nach DIN 18196
Definition und Benennung | Kurzzeichen | |||
KorngrößenMassenanteil | Gruppen | |||
Korndurchmesser | ||||
< 0,06 mm | < 2 mm | |||
5–40 % | bis 60 % | Kies-Schluff-Gemische | 5–15 % < 0,063 mm | GU |
> 15–40 % < 0,063 mm | GU¯ | |||
Kies-Ton-Gemische | 5–15 % < 0,063 mm | GT | ||
> 15–40 % < 0,063 mm | GT¯ | |||
über 60 % | Sand-Schluff-Gemische | 5–15 % < 0,063 mm | SU | |
> 15–40 % < 0,063 mm | SU¯ | |||
Sand-Ton-Gemische | 5–15 % < 0,063 mm | ST | ||
> 15–40 % < 0,063 mm | ST¯ |
Tab. 5: Klassifizierungsmerkmale für gemischtkörnige Böden nach DIN 18196
Definition und Bezeichnung | Erkennungsmerkmale | ||||||
Feinkornanteile < 0,063 mm [Gew.%] | Gruppen | wL [Gew.%] | Kurzzeichen | Trockenfestigkeit | Reaktion beim Schüttelversuch | Plastizität beim Knetversuch | |
> 40 | Schluff | leicht plastische Schluffe | < 35 | UL | niedrige | schnelle | keine bis leichte |
mittel-plastische Schluffe | 35–50 | UM | niedrige bis mittlere | langsame | leichte bis mittlere | ||
ausgeprägt plastische Schluffe | > 50 | UA | hohe | keine bis langsame | mittlere bis ausgeprägte | ||
Ton | leicht plastische Tone | < 35 | TL | mittlere bis hohe | keine bis langsame | leichte | |
mittel-plastische Tone | 35–50 | TM | hohe | keine | mittlere | ||
ausgeprägt plastische Tone | > 50 | TA | sehr hohe | keine | ausgeprägte |
Tab. 6: Klassifizierungsmerkmale für feinkörnige Böden nach DIN 18196
Definition und Bezeichnung | Erkennungsmerkmale | ||||||
Feinkornanteile < 0,06 mm [Gew.%] | Gruppen | wL [Gew.%] | Kurzzeichen | Trockenfestigkeit | Reaktion beim Schüttelversuch | Plastizität beim Knetversuch | |
> 40 | nicht brenn- oder nicht schwelbar | Schluffe mit org. Beimengungen und organogene Schluffe | 35–50 | OU | mittlere | langsame bis sehr schnelle | mittlere |
Tone mit organischen Beimengungen und organogene Tone | > 50 | OT | hohe | keine | ausge- prägte | ||
≤ 40 | grob- bis gemischtkörnige Böden mit humosen Beimengungen | OH | pflanzliche Beimengungen, meist dunkle Färbung, Modergeruch, Glühverlust bis ~ 20 Gew.-% | ||||
grob- bis gemischtkörnige Böden mit kalkigen, kieseligen Bildungen | OK | Beimengungen nicht pflanzlicher Art, meist helle Färbung, geringes Gewicht, große Porosität |
Tab. 7: Klassifizierungsmerkmale für organogene und Böden mit organischen Beimengungen nach DIN 18196
Hauptgruppe | Gruppen | Zeichen | Entstehung | Zersetzung | |
organische Böden | brenn- oder schwelbar | nicht bis mäßig zersetzte Torfe (Humus) | HN | an Ort und Stelle aufgewachsene Humusbildung | Zersetzungsgrad 1–5 nach DIN 19682-12, faserig, holzreich, hellbraun bis braun |
zersetzte Torfe | HZ | Zersetzungsgrad 6–10 nach DIN 19682-12, schwarzbraun bis schwarz | |||
Mudden (Faulschlamm) | F | unter Wasser abgesetzte Schlämme aus Pflanzenresten, Kot und Mikroorganismen, oft von Sand, Ton und Kalk durchsetzt, blauschwarz oder grünlich bis gelbbraun, teilweise dunkelgraubraun bis blauschwarz, federnd, weich-schwammig |
Tab. 8: Klassifizierungsmerkmale für organische Böden nach DIN 18196
Bild 2: Diagramm zur Ungleichförmigkeitszahl (Quelle: Lorenz)
Homogenbereiche nach DIN 18300
{Homogenbereiche}
Das Baugewerbe muss sich an neue Begrifflichkeiten gewöhnen. Mit der aktuellen DIN 18300, Ausgabe 2016-09, entfallen die über Jahrzehnte angewandten Bodenklassen 1 bis 7 (von Oberboden bis schwer lösbarem Fels); stattdessen spricht man von Homogenbereichen im Zusammenhang mit unterschiedlichen Bodenarten. Der Begriff Homogenbereich ist nicht neu und stammt ursprünglich aus der alten und überholten DIN 4020:2003-09 (geotechnische Untersuchungen). Bislang wurden Bodenklassen in den diversen DIN-Vorschriften (z. B. DIN 18301, DIN 18319) unterschiedlich in Klassen und Zusatzklassen eingeteilt. Eine einheitliche Beschreibung {Baugrundbeschreibung} und Benennung der Boden- und Felsarten war also überfällig. Es geht im Wesentlichen um die Eindeutigkeit der Angaben. Das Lösen, Laden und Transportieren soll durch die Bildung von Homogenbereichen eindeutig greifbar und definierbar werden.
Kennwerte