Das Baustellenhandbuch für den Garten- und Landschaftsbau. Thomas Bauer

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Das Baustellenhandbuch für den Garten- und Landschaftsbau - Thomas Bauer Baustellenhandbücher

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regeln.

      Die Einstufung nach den technischen Regeln der LAGA, die für technische Bauwerke gelten, erfolgt für Boden und sonstige mineralische Abfälle nach folgenden Einbauklassen:

Einbau- klasseBeschreibungZuordnungswert
0uneingeschränkter Einbau0 ≤ Z0
1eingeschränkter offener Einbau („wasserdurchlässige Bauweise“)> Z0 und ≤ Z1.1 bzw. Z1.2
2eingeschränkter offener Einbau mit definierten technischen Sicherungsmaßnahmen („nicht oder nur gering wasserdurchlässige Bauweise“)> Z 1.1 bzw. Z1.2 und ≤ Z2
3–5Einbau und Ablagerung ausschließlich in DeponienZ > 2

      Tab. 16: Einbauklassen nach LAGA

      Sieblinie {Sieblinie}/Körnungskurve {Körnungskurve}

      Die Korngrößenverteilung eines Bodens wird i. d. R. im Labor durch Siebungen (Trocken- und Nasssiebungen) ermittelt und lässt exakte Rückschlüsse auf die Eigenschaften eines Bodens zu (Wasserdurchlässigkeit, Frostbeständigkeit, Tragfähigkeit, Bearbeitbarkeit etc.).

      Kf-Wert {Kf-Wert} (Wasserdurchlässigkeitsbeiwert {Wasserdurchlässigkeitsbeiwert})

      ist ein rechnerischer Wert zur Beurteilung der Wasserdurchlässigkeit eines Bodens. Ein Boden mit den folgenden Werten ist gemäß DIN 18130:

> 10-2 m/ssehr stark durchlässig
10-2 bis 10-4 m/ssehr stark durchlässig
10-4 bis 10-6 m/sdurchlässig
10-6 bis 10-8 m/sschwach durchlässig
< 10-8 m/sschwach durchlässig

      Bodengefüge {Bodengefüge}

      bezeichnet die räumliche Anordnung der festen Bodenbestandteile. Das gesamte Bodenvolumen der Bodenmatrix teilt sich in das Volumen der festen Bodensubstanz und in das Porenvolumen auf. Diese Aufteilung beeinflusst maßgeblich den Boden- und Lufthaushalt, die Durchwurzelbarkeit, die Verfügbarkeit der Nährstoffe u. ä. bodenkundliche und pflanzenphysiologische Eigenschaften. Allgemein gilt: Je gröber das Gefüge eines Bodens und/oder je dichter gepackt die einzelne Gefügeeinheit ist, desto ungünstiger sind dessen Bodeneigenschaften für vegetationstechnische Zwecke.

      Konsistenz {Konsistenz}

      bezeichnet in der Bodenkunde die Beschaffenheit bindiger (feinkörniger) Böden in Abhängigkeit vom Wassergehalt. Nach Atterberg unterscheidet man meist vier Konsistenzbereiche: fest (trockener Boden), halbfest, plastisch (steif, weich, breiig = leicht verformbarer Boden) und flüssig. Mit diesen Bereichen werden alle vorkommenden Momentanzustände von bindigen Böden abgedeckt. Die Konsistenz ist ein wichtiges Kriterium für die Verdichtbarkeit des Bodens.

      Proctordichte {Proctordichte} ρpr

      ist die höchste unter definierter Verdichtungsarbeit erreichbare Dichte eines Bodens, die sich im genormten Versuch (Proctorversuch nach DIN 18127) bei optimalem Wassergehalt einstellt. Im Labor wird dazu in einem Zylinder der eingefüllte Boden mithilfe eines Fallgewichts (Proctorhammer) verdichtet. Anhand der Schlagzahlen wird eine definierte Energie aufgebracht. Die erzielte Trockendichte wird in Abhängigkeit vom Wassergehalt in einem Diagramm eingetragen. Daraus lassen sich der optimale Wassergehalt und die dazugehörige Verdichtung ablesen. Dieser Wert lässt auf der Baustelle exakte Rückschlüsse auf den richtigen Bearbeitungszeitpunkt (Wassergehalt des Bodens) zu.

      Verformungsmodul {Verformungsmodul}

      Das Verformungsmodul Ev ist eine Kenngröße für die Verformbarkeit des Bodens. Seine Werte werden beim statischen Lastplattendruckversuch anhand der Drucksetzungslinie der Erst- und Wiederbelastung (Ev1, Ev2) berechnet. Das Verhältnis von Ev1/Ev2 muss zur Erfüllung der Anforderungen kleiner oder gleich 2,5 sein.

      

Wichtige Regelwerke

DIN 18123 Bestimmung der Korngrößenverteilung
DIN 18134 Plattendruckversuche
DIN ATV 18300 Erdarbeiten
DIN ATV 18915 Vegetationstechnik im Landschaftsbau – Bodenarbeiten
DIN 4124 Baugruben und Gräben – Böschungen, Verbau, Arbeitsraumbreiten
DIN EN ISO 14688 Benennung, Beschreibung und Klassifizierung von Boden
Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Erdarbeiten im Straßenbau, 2009 (ZTVE-StB 09)
Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen, RStO 12, Ausgabe 2012
Merkblatt über Bodenverfestigungen und Bodenverbesserungen mit Bindemitteln, FGSV

      

Bodenarten

       {Bodenarten}

      Unterschiede zwischen DIN 18300, 18915 und 18916

      Die Einteilung von Böden gemäß DIN 18300 erfolgte bis zur Ausgabe 2012 in sieben verschiedene Bodenklassen nach deren Widerstand beim Lösen. Die Zuordnung der Bodenklasse beschränkte sich hier also ausschließlich auf bearbeitungstechnische Gesichtspunkte mit kalkulatorischer und abrechnungstechnischer Aussagekraft. Eine qualitative Einordnung nach anderen Kriterien der Bodeneignung wurde hier nicht vorgenommen. Mit der im Jahr 2016 erschienenen DIN 18300 werden Böden nun in sog. Homogenbereiche eingeteilt, die mit einem Arbeitsgerät oder einer Arbeitsweise bearbeitet werden können. Ihre Klassifizierung ist nun wesentlich differenzierter. Die ermittelten Eigenschaften und Kennwerte der jeweiligen Homogenbereiche sind zukünftig bei Ausschreibungen anzugeben. Die Einteilung der Bodenarten nach DIN 18916 fasst dagegen Böden in Gruppen mit annähernd gleichem stofflichen Aufbau u. ä. bodenphysikalischen Eigenschaften zusammen, ihre Einstufung erfolgt hinsichtlich ihrer bautechnischen Eigenschaften. Die DIN 18916 gibt somit Hinweise auf die Eignung und Verwendbarkeit von Böden und ist nun einer der Kriterien für die Einteilung in den Homogenbereich. Die DIN 18915 dagegen unterteilt Böden nach vegetationstechnischen Gesichtspunkten. Ziel ist eine schadenfreie Bearbeitung ohne nachhaltige Schädigung des Bodengefüges.

      Gemäß DIN 18300 sind für die Homogenbereiche {Homogenbereiche} der Böden verschiedene Eigenschaften und Kennwerte anzugeben (siehe Kap. „Baugrund: Homogenbereiche nach DIN 18300“). Ihre Überprüfung soll im Bedarfsfall anhand der aufgeführten Normen erfolgen. Existieren mehrere Normen oder Verfahren, so ist eine bzw. eines davon festzulegen.

      Für Fels sind u. a. folgende Angaben ausreichend: ortsübliche Bezeichnung, Benennung des Felses nach DIN EN ISO 14689-1, Dichte, Verwitterung und Veränderlichkeit nach DIN EN SIO 14689-1, einaxiale Druckfestigkeit.

      Bei einfachen Erdarbeiten der geotechnischen Kategorie 1 wie sie typischerweise im Garten- und Landschaftsbau anfallen, ist ebenfalls nur ein Teil der Bodendefinition zu benennen.

      Und zwar sind dies in aller Regel:

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ortsübliche Bezeichnung