Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941. Группа авторов

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Befehlen des RSHA wurde mit der Heeresgruppe Mitte und dem Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes 1022 in Warschau Verbindung aufgenommen.3 Auf Grund der Besprechungen wurde am 26.6. das Sonderkommando 7a zum AOK 9 und am 27.6. das Sonderkommando 7b zum AOK 4 in Marsch gesetzt. Das Sonderkommando 7a nahm seinen Marschweg über Ostpreußen, um mit der Truppe in Wilna einzurücken. Nach Ablösung durch das Einsatzkommando 9 rückte es auf der Rollbahn 4 weiter und schwenkte auf Befehl der Einsatzgruppe III zur Sicherung der Bestände in der Hauptstadt Minsk südlich nach Minsk ab, wo es am 4.7. eintraf. Das Sonderkommando 7b marschierte über Brest, Kobryn, Pruzana, Rozana, Slonim, Baranowicze, Stolpce auf der Rollbahn 2 nach Minsk, wo es mit einem Vorkommando ebenfalls am 4.7. eintraf. Das Einsatzkommando 9 zog nach den Weisungen des Befehlshabers des rückwärtigen Heeresgebietes am 29.6. nach Wilna vor. Das Einsatzkommando 8 zog nach den Weisungen des Befehlshabers des rückwärtigen Heeresgebietes am 1.7. nach Bialystok und mit 2 Kommandos nach Slonim, Nowogrodek und Baranowicze weiter. Der Stab zog mit Vorverlegung des rückwärtigen Heeresgebietes am 3.7. nach Bialystok weiter. In Vereinbarung mit dem Befehlshaber der Sicherheitspolizei für das Generalgouvernement wurden 6 Unterstützungstrupps für Weißrußland aufgestellt, die in Ablösung der Tätigkeit der Sonderkommandos und Einsatzkommandos am 3.7. von Warschau aus in ihre angewiesenen Gebiete nachrückten. Auf Grund dieser taktischen Führung sind z. Zt. alle Städte im Gebiet des polnischen und russischen Teiles Weißrutheniens bis in die Gefechtsstreifen hinein besetzt. Es liegt ein Unterstützungstrupp in Brest, ein Unterstützungstrupp in Pinsk und ein Unterstützungstrupp in Sluzk mit dem Ziel, nach Besetzung des Gebietes nach Gomel vorzurücken. Ein Unterstützungstrupp liegt in Bialystok mit der Aufgabe, Bielsk mitzubetreuen, ein Unterstützungstrupp in Wilna mit der Aufgabe, Grodno und Lida mitzubetreuen. Ein Unterstützungstrupp wird nach Minsk vorgezogen, um nach dem weiteren Vormarsch der gesamten Einsatzgruppe III nach Moskau die Arbeit in Minsk zu übernehmen. Das Einsatzkommando 8 befindet sich bis auf weiteren Abruf in Bialystok4 und das Einsatzkommando 9 bis auf weiteren Abruf in Wilna, um später nach Minsk in Richtung Moskau vorgezogen zu werden. Der Stab der Einsatzgruppe C befindet sich seit 6.7. in Minsk mit Sitz im Sowjetgebäude der UdSSR. Durch die Kesselbildungen und das Rollbahnsystem kann man von einer vorderen und einer hinteren Linie nicht sprechen. So sind die Sonderkommandos 7a und 7b sowie der Stab auf ihrem Vormarsch ständig in Gefechtsstreifen und Teilnehmer von Feuerüberfällen der Russen auf die Rollbahnen gewesen. Minsk bildet im gegenwärtigen Augenblick noch Kriegsgebiet. Die Heeresgruppe B liegt 150 km zurück in Baranowicze. Nach Besprechungen in Minsk wird das Sonderkommando 7a vom AOK 9, das nördlich Moskau vorbeimarschieren soll, zum neugebildeten Panzer-AOK 4 überwiesen, dem ein Vorauskommando mit Dolmetschern und Ortskennern Moskaus5 unter Leitung von SS-Staf. Dr. Six6 beigegeben ist. Das bisherige AOK 4 ist AOK 2 geworden, und diesem steht das Sonderkommando 7b zur Verfügung. Im Zuge des weiteren Vormarsches sollen die Städte Gomel, Mogilew und Witebsk, Orscha und Smolensk überholt werden.

      2) Polizeiliche Arbeit: Auf Grund der vom RSHA gegebenen Weisungen wurden in allen genannten Städten Weißrußlands die Liquidierungen an Funktionären des Staats- und Parteiapparates vorgenommen. Betreff der Juden wurde im gleichen Sinne nach den Befehlen gehandelt.7 Die Einzelzahl der Liquidierungen liegt noch nicht fest. Nahezu alle Funktionäre der kommunistischen Partei waren wahrscheinlich nach höheren Weisungen bereits am 22. 6. geflohen und hatten alle Akten wohlvorbereitet mitgenommen. Es ist anzunehmen, daß ein Teil der Funktionäre wieder zurückzukehren versucht oder mittels des sich anbahnenden V-Männernetzes festgestellt wird. Eine Ausnahme bildete das überraschte Minsk, wo zwar die Funktionäre ebenfalls geflohen sind, jedoch in dem einzig erhaltenen Staatsgebäude, dem Sowjethaus, die Akten unzerstört erhalten blieben. Dagegen ist in dem völlig zerstörten Minsk auch das NKWD-Material und das interne Partei-Material durch Bombenbrand vernichtet. Die Auswertungsberichte über Minsk folgen.

      3) SD-mäßige Arbeit: Es ist bei dem besetzten Gebiete Weißrutheniens ein grundsätzlicher Unterschied zwischen dem ehemals polnischen und dem russischen Gebiet zu machen. In dem ehemals polnischen Gebiet wurde das Sowjetregime als Fremdherrschaft empfunden, so daß es in den zwei Jahren seiner Tätigkeit noch nicht umstürzend in das Leben der vorgefundenen Ordnung eingreifen konnte. Daher wurden die deutschen Truppen sowohl durch polnische Volksgruppe als auch durch die weißruthenische Bevölkerung zum großen Teil als Befreier, zum mindesten aber freundschaftlich neutral behandelt. Dabei war festzustellen, daß die Polen, ebenso wie in Wilna die Litauer, versuchten, an die deutsche Kriegsverwaltung heranzutreten, um die kommunale Führung durch deren Vermittlung oder durch Eigenaktionen zu übernehmen. Diese Lage voraussehend, habe ich durch Vermittlung des SS-Staf. Six in Warschau die Verbindung mit dem weißruthenischen Zentrum aufgenommen und für jede weißruthenische Stadt zwei bis drei geeignete, früher ortsansässige Weißruthenen nachziehen lassen.8 Im Einvernehmen mit dem Kriegsverwaltungsdirektor Tesmer werden diese Personen für die Magistratsverwaltung eingesetzt. Weiterhin wurde den verbleibenden Unterstützungstrupps Weisung gegeben, über diese Personen ein zuverlässiges Vertrauensnetz aufzuziehen, politische Funktionäre und kommunistisch tätige Personen zu ermitteln, das Vertrauen der weißruthenischen Bevölkerung zur deutschen Verwaltung zu stärken und in langsamer Entwicklung zu versuchen, ein eigenständiges, weißruthenisches Volksbewußtsein zu entwickeln.9 Der Kirchenbesuch der weißruthenischen Bevölkerung im ehemaligen Polen weist ebenfalls darauf hin, daß die Bevölkerung antikommunistisch und unbeeindruckt von der sowjetischen Herrschaft ist. Bezüglich der Wirtschaft wird es der deutschen Verwaltung leichter als im russischen Gebiet fallen, die Führung in Ordnung zu bringen, da Verstaatlichung der Betriebe und Kolchosierung noch keine Fortschritte gemacht haben. Die Lage im bisher besetzten weißruthenischen Gebiet der UdSSR hat völlig andere Voraussetzungen. Die Verstaatlichung der Betriebe und des Gewerbes sowie die Kolchosierung des Bauerntums10 ist völlig durchgeführt. Ein weißruthenisches Eigenbewußtsein ist durch die Russifizierung, die Kommunisierung und bei der Landbevölkerung durch die zwangsweise Umsiedlung volkstümlich fremder Elemente in die Kolchosen kaum oder schwach vorhanden. Einen Ansatz bieten die von mir auch für den russischen Teil nachgezogenen Weißruthenen, die, wie in Minsk, bereits als Magistrat eingebaut werden. Die Bevölkerung ist durch den Einmarsch der Truppen ungeheuer beeindruckt, indem sie zum ersten Male seit 25 Jahren, zum Teil auch seit ihrem Leben, einen Vergleichsmaßstab auf allen Gebieten erhalten. Die Flucht der Funktionäre hat ebenso starken Eindruck hinterlassen und ist geeignet, bei entsprechender Propaganda politische Rückwirkungen zu erzielen. Besorgniserregend ist im Augenblick die wirtschaftliche Lage, da im Gegensatz zu den Absichten des Reiches die Entwicklung einen anderen Gang nimmt. Die bisher angetroffenen Städte, an der Spitze Minsk, sind völlig zerstört. Der harte Widerstand der Russen läßt von den anderen Städten ein gleiches Schicksal vermuten. Durch die Flucht der Funktionäre ist jedoch das gesamte Leben zum Stillstand gekommen. Die Bevölkerung kehrt zu Tausenden in die Städte zurück, wo sie nur Ruinen und keine Lebensmöglichkeit mehr finden. Durch die Flucht der Beamten aus den staatlichen Betrieben und Verteilerstellen ist nichts mehr im Gang. Die Kolchosen arbeiten im Augenblick nicht weiter, warten auf Weisungen und streiten sich bereits unter sich und mit aus der Stadt zurückkehrenden früheren Besitzern über die Aufteilung und das spätere Eigentum des Landes. Da die Kolchosen nicht liefern können und die Basen (Großverteilerstellen) nichts empfangen und unbesetzt sind, können auch die Kleinverteilungsstellen und Verkaufsstände nicht funktionieren. Plünderungen sind trotz scharfer Gegenmaßnahmen im vollen Gange. Da die Bauern und Städter kein Radio besitzen, können sie die Sendungen der deutschen Sender nicht verstehen. Es wäre daher notwendig, hier einzugreifen und durch Flugzeuge über den Dörfern Flugblätter abzuwerfen, um an den bestehenden Besitzverhältnissen nichts zu ändern, die Arbeit in gewohnter Weise wieder aufzunehmen und die Anordnungen der in Kürze eintreffenden deutschen Verwaltung aufzuwarten. Eine propagandistische Schlußbemerkung, daß die deutsche Regierung eine neue Ordnung, ein neues Recht, Arbeit und Brot bringen würde, wäre zweckmäßig. Die Vorverlegung des rückwärtigen Heeresgebietes und damit die Ingangsetzung der Industrie, gewerblichen Wirtschaft und insbesondere Landwirtschaft ist zu langsam, um die beabsichtigten Maßnahmen des Reiches und insbesondere die Sicherung der Ernte zu gewährleisten. Desgleichen erscheint nach vorliegenden Erfahrungen und nach Mitteilung der militärischen Führungsstellen von entscheidender Bedeutung, daß sich im rückwärtigen Heeresgebiet aus den Versprengten unter Führung energischer

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