Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941. Группа авторов

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Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941 - Группа авторов

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nicht durchgeführt worden. Die in den Wäldern und sonstigen Schlupfwinkeln verborgenen Angehörigen der Roten Armee kommen vom Hunger getrieben zum Vorschein und ergeben sich größtenteils durch Zeigen der weissen Fahne. Die litauische Bevölkerung ist vorläufig durchweg deutschfreundlich eingestellt und hilft den deutschen Soldaten, den Polizeiorganen und den im Gebiet bereits tätigen sonstigen Organisationen in jeder Weise. Ihre Mithilfe erstreckt sich in der Hauptsache auf die Auffindung und Überstellung von litauischen Kommunisten, versprengten Rotarmisten und Juden. Nach dem Abzug der Roten Armee hat die Bevölkerung von Kowno in einer spontanen Erhebung etwa 2500 Juden erschlagen. Eine weitere größere Anzahl von Juden ist durch den Polizeihilfsdienst (Partisanen) erschossen worden.

      Nr. 7: Dr. FranzWalter Stahlecker, Kommandeur der Einsatzgruppe A

      Einsatzgruppe A: Standort Riga.

      1) In Kowno wurden nunmehr insgesamt 7800 Juden erledigt, teils durch Pogrom, teils durch Erschiessungen von litauischen Kommandos. Sämtliche Leichen sind beseitigt. Weitere Massenerschiessungen sind nicht mehr möglich, es wurde daher ein jüdisches Komitee von mir vorgeladen und ihm erklärt, daß wir bisher keinen Anlaß gehabt haben, in die inneren Auseinandersetzungen zwischen Litauern und Juden einzugreifen.6 Voraussetzung für eine Neuordnung: Die Errichtung von einem jüdischen Ghetto, die Kennzeichnung aller Juden durch einen gelben Davidstern in Größe von 8 ⨯ 10 cm Durchmesser auf der linken Brustseite und die Unterbringung von eventuell auf unseren Befehl durch die Litauer freizulassenden Frauen und Kinder durch ein jüdisches Hilfskomitee in dem neuen Ghetto. Als Ghetto wurde die Stadt Viliampol bestimmt. Die Umsiedlung muß in 4 Wochen durchgeführt sein. Die Gefängnisse werden nunmehr noch einmal durchgekämmt, Juden, soweit besondere Gründe vorliegen, verhaftet und erschossen. Es wird sich dabei um kleinere Exekutionen mit 50 bis 100 Leuten handeln. Um ein Zurückströmen von Juden nach Kowno zu verhindern, wurde mit dem Höheren SS- und Polizeiführer vereinbart, daß Ordnungspolizei einen Gürtel um Kowno zieht und keinen Juden herein läßt. Nötigenfalls wird auf die Juden geschossen. Sämtliche Wehrmachtsstellen wurden von der getroffenen Regelung unterrichtet. Etwa 205 Mann der litauischen Partisanen wurden von uns als Sonderkommando belassen, unterhalten und zu eventuellen Exekutionen, auch auswärts, herangezogen. 2) Detachierte Gruppen vom Einsatzkommando 3 sind z. Zt. in Mariampol und Raseiniai tätig. Nach Erledigung ihrer Aufgaben treten sie zum Hauptkommando zurück.7 3) Die Wehrmacht hat neue Weisung erhalten, die neugebildete litauische Regierung zwar nicht anzuerkennen, sich aber ihrer zu bedienen. 4) Metropolit der russischen orthodoxen Kirche für die baltischen Länder Sergei in Riga ist bereit, einen Aufruf an die Gläubigen Rußlands gegen den Kommunismus zu veröffentlichen. Sergei ist seit 1941 in Riga, war vorher 23 Jahre in Moskau. Er ist Großrusse. Zivilname: Voskresensky.8 Entwurf des Aufrufs wird z. Zt. abgefaßt.

      Einsatzgruppe B: Standort Minsk. Es liegen keine besonderen Meldungen vor.

      Einsatzgruppe C: Standort Rowno.

      EK 4a noch in Rowno, wo Exekutionen von 240 bolschewistischen, vorwiegend jüdischen Funktionären, Agenten usw. erfolgten.9 Vorkommando von 4a über Cudnow in Marsch gesetzt mit dem Ziel, Shitomir zu erreichen, sofern der Raum einigermaßen gesichert. Weiterer Zug von 4a übernimmt auf Wunsch des AOK den Raum südlich Rowno in einer Breite von 20 km nach Osten zur Sicherung. Ein Zug des z.b.V.-Kommandos aus Lublin eingetroffen. EK 4b hat seine Tätigkeit in Tarnopol beendet. 127 Exekutionen. Daneben im Zuge der vom Einsatzkommando inspirierten Judenverfolgungen Liquidierungen von 600 Juden. In Zborow von der Waffen-SS Vergeltungsmaßnahme für die Greuel der Sowjets 600 Juden liquidiert. EK 6 am 8.7.41 in Zloczow. 16 kommunistische Funktionäre und Zubringer, darunter 3 Jüdinnen, exekutiert. Gruppenstab wird nach Shitomir vorrücken.10

      Einsatzgruppe D: Standort Piatra.

      EK 10a11 Standort Faleski nördlich Jassy.12 Von Vorkommando war Belzy bereits erreicht, mußte wieder geräumt werden, da Sowjettruppen Ort im Gegenangriff wieder besetzten. Vorkommando erhielt Feuer, keine Verluste. Bolschewisierung nicht weitgehend durchgeführt. Faleski erheblich verwüstet. Rumänen begnügen sich mit restloser Ausplünderung.13 Pogrome bisher nicht zu erzielen.14 EK 10b15 Standort Czernowitz.16 EK erhielt im Zentrum Feuer, keine Verluste. Vorkommando versuchte, Chotin zu erreichen. Ort war entgegen den Angaben der rumänischen Armee noch von Sowjettruppen besetzt. Vorkommando zog sich unter Feuereinwirkung ohne Verluste zurück. Mit rumänischer Gendarmerie reibungslose Zusammenarbeit. Rumänen haben Zivilverwaltung in Czernowitz übernommen. Vorgehen gegen Juden bis Eintreffen des EK planlos.17 Rumänische Soldaten plünderten in sämtlichen Häusern. Mißhandlungen richteten sich vor allem gegen Ukrainer. Stadt ziemlich zerstört. Ghetto mit den meisten Juden durch rote Artillerie restlos vernichtet. EK stoppte Drangsalierung der Ukrainer, nahm Verbindung mit nationalukrainischer Organisation OUN auf.18 EK 1119 Standort Barlad. Zusammenarbeit mit rumänischer Armee gut.

      III) Militärische Ereignisse:

      Einsatzgruppe A (Stahlecker) meldet: Die Operationen der 16. und 18. Armeen gehen z. Zt. sehr langsam voran, da im baltischen Raum hauptsächlich eine neu gebildete mot. Armeegruppe unter Generaloberst Kluge operiert. Diese untersteht nicht Heeresgruppe Nord. Um Anschluß nicht zu verlieren, ist beabsichtigt, mit Gruppenführer Eicke, der mit seiner Division in Rosenau, 120 km nordostwärts von Dünaburg liegt, noch heute die Mitnahme eines Teiles vom Einsatzkommando 1b zu vereinbaren.20

      Nr. 8: Führungspersonal der Einsatzgruppe A

      Nr. 9: Angehörige des zur Einsatzgruppe B abgeordneten Zuges Waffen-SS

      Verteiler:

      RFSS und Chef der Deutschen Polizei

      Chef der Sicherheitspolizei und des SD

      Chef der Ordnungspolizei

      Alle Amtschefs I, II, III, V, VI, VII

      SS-O’Stubaf. Rauff

      IV D, IV D 1, IV D 2, IV D 3, IV D 4

      IV E, IV E 5

      II A 1

      Pol.Rat Pommerening

      Reg.Rat Paeffgen

      IV-GSt. (3 Stück)

      IV A l d (5 Reserve)

       Aus:BAB,R58/214

      1 Frauen wurden in den nächsten Wochen durch die EG in verhältnismäßig geringer Zahl u. zumeist unter dem Vorwurf, Heckenschützinnen oder Kommunistinnen zu sein, erschossen. Dies änderte sich seit der zweiten Augustwoche 1941, als die EG massenweise jüdische Frauen u. Kinder zu ermorden begannen; vgl. Browning/Matthäus: Die Entfesselung der „Endlösung“, S. 413 ff.; Hannes Heer (Hrsg.): „Stets zu erschießen sind Frauen, die in der Roten Armee dienen“. Geständnisse deutscher Kriegsgefangener über ihren Einsatz an der Ostfront, Hamburg 1995; Susanne Conze/Beate Fieseler: Soviet Women as Comrades-in-Arms. A Blind Spot in the History of War, in: Robert Thurston/Bernd Bonwetsch (Hrsg.): The People’s War. The Soviet Union During World War II, Chicago 2000, S. 211–234.

      2 Grenzpolizeiposten.

      3 Vgl. Wilhelm: Die Einsatzgruppe A, S. 104–113; Curilla:

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