Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941. Группа авторов

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Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941 - Группа авторов

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und Chef der Deutschen Polizei

      Chef der Sicherheitspolizei und des SD

      Chef der Ordnungspolizei

      Alle Amtschefs I, II, III, IV, V, VI, VII

      SS-O’Stubaf. Rauff

      IV D, IV D 1, IV D 2, IV D 3, IV D 4

      IV E, IV E 5

      II A 1

      Pol.Rat Pommerening

      Reg.Rat Paeffgen

      IV-Gst. (3 Stück)

      IV A l d (5 Reserve)

       Aus: BAB, R 58/214

      1 Zu den von der Wehrmacht eingerichteten Zivilgefangenenlagern in Minsk: Gerlach: Kalkulierte Morde, S. 503–514.

      2 Zu umfangreichen Pogromen wie in Ostgalizien u. Litauen kam es auf dem Gebiet der BSSR nicht; vgl. ebd., S. 536 f.

      3 Im ostgalizischen Stryj (Stryi) lebten zu Beginn des Zweiten Weltkriegs 12000 Juden. Nach der Eroberung durch die Wehrmacht am 2.7.1941 begannen Pogrome, die deutlich mehr als die genannten 12 Opfer forderten; EdH, Bd. 3, S. 1378.

      4 Zur sowjetischen Besatzungszeit: Pohl: Nationalsozialistische Judenverfolgung in Ostgalizien, S. 28– 32.

Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD Berlin, den 13. Juli 1941
IV A 1 – B.Nr. 1 B/41 g.Rs. [Stempel: Geheime Reichssache!]
[Stempel: Lagezimmer]

      32 Ausfertigungen, 21. Ausfertigung

       Ereignismeldung UdSSR Nr. 21

      I) Politische Übersicht:

      Im Reich und in den besetzten Gebieten ist nichts besonderes vorgefallen.

      II) Meldungen der Einsatzgruppen und -kommandos:

      Einsatzgruppe A: Standort Riga. Es liegen keine besonderen Meldungen vor.

      Einsatzgruppe B: Standort Minsk.

      Augenblickliche Lage in den Kolchoswirtschaften des weißruthenischen Gebietes: Von Minsk aus ist es erstmalig möglich gewesen, eine eingehende Überprüfung der landwirtschaftlichen Betriebe im altsowjetrussischen Gebiete, die seit Jahren nach dem Kolchosbzw. Sowchossystem gearbeitet haben, auf ihre augenblickliche Betriebs-und Leistungsfähigkeit durchzuführen. Als erstes Ergebnis dieser Überprüfung konnte festgestellt werden, daß die Vorsitzenden der Kolchosen ebenso wie die Direktoren der Sowchosen in sämtlichen Betrieben abwesend waren. Zum Teil sind sie als kommunistische Funktionäre geflohen, zum Teil sind sie mit anderen Kolchosenmitgliedern zur Armee eingezogen. Der Fortfall der Kolchosvorsitzenden und der Sowchosdirektoren ist jedoch für die Betriebsfähigkeit der Betriebe als nicht entscheidend zu werten, da diesen, neben politischen Aufgaben, meist nur die Verbindung mit den Groß-Verteilungsstellen (Basen) und anderen Behörden oblag, während für den inneren eigentlichen landwirtschaftlichen Betrieb die sogenannten Brigadiers (Arbeitseinheitsführer) zuständig waren und zum grössten Teil auch heute noch anwesend sind. Zur rein führungsmäßigen Inbetriebsetzung der Kolchosen bedarf es nur der Einsetzung einer Autoritätsperson für mehrere Kolchosen, da von den Kolchosbauern nun eine Initiative von seiten der deutschen Verwaltung erwartet wird, der gegenüber sie verantwortlich sind und die den Befehl zum Arbeitsbeginn gibt. Eine eigene Initiative zu entfalten, fürchten sich die Kolchosbauern, insbesondere auch die Brigadiers, mangels Verantwortungsgefühls und angeblich aus Furcht. Hierüber erscheint schnellstens Aufklärung der Landbevölkerung durch Flugblätter notwendig, die gleichzeitig die Zuständigkeit der einzelnen deutschen Stellen klar herausstellt. Die Schädigung der Kolchosen und Sowchosen durch die Kriegshandlungen ist sehr unterschiedlich. Während Wirtschaften, die abseits der Strassen liegen, von Requisitionen und Plünderungen verhältnismäßig verschont geblieben sind, haben die Kolchosen und Sowchosen in der Nähe der grossen Strassen erheblich gelitten und zwar insbesondere hinsichtlich des Pferde-und Viehbestandes. Einmal sind von der Sowjetregierung mit Kriegsausbruch erhöht Pferdeeinziehungen und Schlachtungen grösseren Ausmaßes veranlasst worden. Ferner haben die rückflutenden roten Armeen geplündert, schliesslich ist von den deutschen Truppen wahllos und rücksichtslos requiriert worden. Gültige Requisitionsbescheinigungen konnten nicht festgestellt werden. Ebenso ist in den seltensten Fällen bezahlt worden. Diese Reduzierung der Viehbestände hat dazu geführt, daß eine normale Fleischversorgung der Stadtbevölkerung und der Truppen ohne schwerste Gefährdung der Substanz am Viehbestand ausgeschlossen ist. Das vorhandene Vieh kann, da genügend Futtermittel vorhanden, bestimmt den Winter über durchgefüttert werden. Nach Ansicht der Kolchosbauern verspricht die diesjährige Ernte über den Durchschnitt gut zu werden. Nach Reichsmaßstäben muss sie jedoch als stark unterdurchschnittlich, wenn nicht als Mißernte angesehen werden, was in erster Linie auf die ausserordentlich mangelhafte Bestellung und das schlechte Saatgut zurückzuführen ist.1 Die technische Durchführung der Ernte, welche in 3 bis 4 Wochen beginnen dürfte, kann als gesichert angesehen werden, unter der Voraussetzung, daß bis dahin in organisatorischer Hinsicht eine klare Führung geschaffen ist. Die Traktoren der einzelnen Stationen, von denen die Kolchosen betreut wurden, sind zum grössten Teil verschwunden, von der Roten Armee requiriert oder unbrauchbar gemacht. Bei den Sowchosen, die eigene Traktoren hatten, ist die Lage die gleiche.2 Ernteeinbringung mit vorhandenen Traktoren und Pferdebestand ist dennoch als möglich anzusehen. Dazu kommt, daß von dem weißruthenischen Stadtkommissar als Sofortmaßnahme die Rückführung der seit 1928 zwangsweise verstädterten Landbevölkerung auf das Land eingeleitet worden ist. Während die Stadt Minsk ernährungswirtschaftlich entlastet wird, werden der Landwirtschaft neue Arbeitskräfte zugeführt. Bauern stehen gleichfalls zur Ernteeinbringung bereit und sind durchweg arbeitswillig, erwarten nur Befehl. Insgesamt ist die Landbevölkerung den Deutschen gegenüber viel freundlicher eingestellt als die stumpfe verproletarisierte Stadtbevölkerung. Bei Kolchosbauern allgemeiner Wunsch, später eigenes Land zu erhalten. In Einzelfällen ist bereits Eigenland-und Viehverteilung nach willkürlicher Art versucht worden. Sie erklärten, die deutsche Verwaltung werde schon die richtige Lösung finden. Hauptsache Arbeit, Brot und Besserung der Verhältnisse. Bei vielen Kolchosbauern noch gute Erinnerungen an deutsche Leistungsfähigkeit und deutsche Verhältnisse aus den Erfahrungen des Weltkrieges. Die Einsatzgruppe wurde vom Oberstleutnant Ubrich als Beauftragten des Kriegsverwaltungschefs und vom Landesbauernführer Wagner aufgesucht.3 Oberstleutnant Ubrich hat den Auftrag, von Minsk aus die Landwirtschaft des gesamten weißruthenischen Gebietes zu organisieren und zu leiten. Mehrere Trupps von deutschen Landwirten, die als Sonderführer eingezogen sind, bereits zur Erfassung der Kolchosen und Sowchosen angesetzt. Weitere 100 Sonderführer im Anmarsch. Rücksprache ergab Übereinstimmung der Auffassungen. Bei der Erfassung der Kolchosen und Sowchosen werden von den Erfassungstrupps den neubestellten Kolchosleitern Ausweise ausgehändigt, um Rückhalt gegen unberechtigtes Requirieren zu geben.

      Die Mitnahme von ca. 30 weißruthenischen Intelligenzangehörigen aus dem Generalgouvernement und den neuen Ostgebieten hat sich besonders nach dem Eintreten der Einsatzgruppe in Minsk bewährt und als eine unumgängliche Notwendigkeit erwiesen. Da der gesamte Verwaltungs-und Wirtschaftsapparat in Minsk beim Eintreffen der Wehrmacht völlig zerschlagen war, zeigten sich die hier tätig gewesenen Feldkommandanturen der Lage gegenüber ziemlich hilflos. Es wurde daher von der Einsatzgruppe aus die Einsetzung des Dr. Tumasch als Stadtkommissar betrieben, der als Vertreter von Dr. Schtuschors-Warschau bisher in Litzmannstadt tätig war und

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