Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941. Группа авторов

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Die »Ereignismeldungen UdSSR« 1941 - Группа авторов

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Juden, München 2008, S. 103–114.

Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD Berlin, den 10. Juli 1941
IV A 1 – B.Nr. 1 B/41 g.Rs. [Stempel: Geheime Reichssache!]
[Stempel: Lagezimmer]

      32 Ausfertigungen, 18. Ausfertigung

       Ereignismeldung UdSSR Nr. 18

      I) Politische Übersicht:

      a) Im Reich:

      Durch den Ausbruch des Krieges mit der Sowjetunion ist bisher eine erhöhte Sabotagetätigkeit im Reich, die zur Beunruhigung Anlaß geben könnte, nicht eingetreten.

      b) Im Generalgouvernement:

      Im Bereich des Kommandeurs der SP und des SD Lublin wurden Flugblätter mit dem Aufruf „Deutsche Soldaten und Offiziere“ von sowjetrussischen Flugzeugen abgeworfen. Das Flugblatt enthält die übliche Hetze gegen den „imperialistischen Krieg der Nazis“ und fordert zum Überlaufen auf. Zu diesem Zwecke enthält das Flugblatt einen Passierschein zum Überschreiten der russischen Frontlinie. Der Passierschein ist einmal in deutscher und einmal in russischer Schrift gedruckt.

      c) Übrige besetzte Gebiete:

      Der Beauftragte des Chefs der Sicherheitspolizei und des SD, Dienststelle Paris, meldet, ihm sei von der Spanischen Botschaft mitgeteilt worden, daß die Anzahl der spanischen Freiwilligen für den Kampf gegen die Sowjetunion auf 40000 geschätzt wird. Zum Einsatz werden jedoch nur 20000 bis 25000 zugelassen. Die Truppen werden gut ausgerüstet werden, jedoch ist ihre moralische Stärke sehr gering. Die Leute sind demoralisiert und haben sich zum Teil oder fast ausschließlich nur deswegen gemeldet, um in Deutschland ihren Hunger zu stillen. Die Freiwilligen werden unter das Kommando des Generals Munoz Grande gestellt, der am 11. d.Mts. mit seinem Generalstab über Paris kommen wird. Die Freiwilligen sollen in Valencia verschifft werden.1

      II) Meldungen der Einsatzgruppen und -kommandos:

      Es liegen keine besonderen Meldungen der Einsatzgruppen vor.

      III) Militärische Ereignisse:

      Von militärischer Seite liegen folgende Nachrichten vor. Erreichte Linie: Nordostwärts Riga bis Wanden, nördlich Ostrow. Ostrow am 7.7.41 genommen. Vor der mittleren Front zwischen Polozk–Orscha–Smolensk baut Feind anscheinend neue Stellungen aus. Deutsche Truppen stehen vor Polozk. Südostwärts davon bei Ulla ein deutscher Brückenkopf über die Düna. Von Borissow und von Lepel aus sind deutsche Truppen ostwärts bis auf 50 km vor Orscha vorgestoßen.

      Verteiler:

      RFSS und Chef der Deutschen Polizei

      Chef der Sicherheitspolizei und des SD

      Chef der Ordnungspolizei

      Alle Amtschefs I, II, III, IV, V, VI, VII

      SS-O’Stubaf. Rauff

      IV D, IV D 1, IV D 2, IV D 3, IV D 4

      IV E, IV E 5

      II A 2

      Pol.Rat Pommerening

      Reg.Rat Paeffgen

      IV-GSt. (3 Stück)

      IV A 1 d (5 Reserve)

       Aus: BAB, R 58/214

      1 Zum Einsatz von spanischen Truppen zusammenfassend: Müller: An der Seite der Wehrmacht, S. 115–121; vgl. Emilio Esteban-Infantes: Die blaue Division. Spaniens Freiwillige an der Ostfront, Leoni 1958; Klaus-Jörg Ruhl: Spanien im Zweiten Weltkrieg. Franco, die Falange und das „Dritte Reich“, Hamburg 1975; Gerald R. Kleinfeld/Lewis A. Tambs: Hitler’s Spanish Legion. The Blue Division in Russia, Petersburg 2005.

Der Chef der Sicherheitspolizei und des SD Berlin, den 11. Juli 1941
IV A 1 – B.Nr. 1 B/41 g.Rs. [Stempel: Geheime Reichssache!]
[Stempel: Lagezimmer]

      32 Ausfertigungen, 19. Ausfertigung

       Ereignismeldung UdSSR Nr. 19

      I) Politische Übersicht:

      Im Reich und in den besetzten Gebieten: Es liegen keine besonderen Meldungen vor.

      II) Meldungen der Einsatzgruppen und -kommandos:

      Aus organisatorischen Gründen ist ab sofort folgende Änderung in der Bezeichnung der Einsatzgruppen eingetreten:

      Einsatzgruppe Dr. Stahlecker = Einsatzgruppe A,

      Einsatzgruppe Nebe = Einsatzgruppe B, bisher C,

      Einsatzgruppe Dr.Dr. Rasch = Einsatzgruppe C, bisher B,

      Einsatzgruppe Ohlendorf = Einsatzgruppe D.

      Die Bezeichnungen der Einsatzkommandos bleiben aus technischen Gründen unverändert.

      Gemeinsam mit dem SD-Abschnitt Tilsit wurden im litauischen Grenzgebiet seitens der Stapo Tilsit weitere Großaktionen durchgeführt. So wurden am 2. Juli in Tauroggen 133 Personen, am 3. Juli in Georgenburg 322 Personen (darunter 5 Frauen),1 in Augustowo 316 Personen (darunter 10 Frauen) und in Mariampol 68 Personen erschossen. Ferner wurden noch folgende Exekutionen durchgeführt: 1) GPP2 Schirwindt in Wladislawo (Neustadt) und Umgebung 192 Personen, 2) GPP Laugszargen in Tauroggen und Umgebung 122 Personen, 3) GPK Memel bezw. GPP Bajohren in Krottingen und Umgebung 63 Personen, 4) GPP Schmalleningken 1 Person. Mithin wurden bisher insgesamt 1743 Personen erschossen.3

      Der Höhere SS- und Polizeiführer beim Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes Nord, SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Polizei Prützmann4, meldet:

      Der Befehlshaber des Heeresgebietes Nord hat die Übernahme der Sicherung im Raume Reichsgrenze bis Linie Grodno–Kowno–Jubarkas–Tauroggen–Tietavas–Darbenai–Ostsee dem stellv. Generalkommando I mit dessen Kräften angeboten. Ein entsprechender Antrag bei General Qu.5 ist durch den Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes gestellt worden. Da die Betreuungsräume durch die Vorverlegung der Ostgrenze des rückwärtigen Heeresgebietes zu groß werden, habe ich den Befehlshaber der Ordnungspolizei in Königsberg/Pr. entsprechend der derzeitigen Ermächtigung durch den Reichsführer SS und Chef der Deutschen Polizei und den Chef der Ordnungspolizei beauftragt, den Raum Wystiter See-Mariampol-Kowno-Jubarkas-Tauroggen-Tietavas-Darbenai-Ostsee mit eigenen Kräften zu übernehmen. Einverständnis mit Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes Nord und stellv. Generalkommando I ist hergestellt. Die benötigten Kräfte sind in Verbindung mit dem Befehlshaber des rückwärtigen Heeresgebietes Nord und dem Befehlshaber der Ordnungspolizei Königsberg/Pr. festgelegt. Die Übernahme erfolgt voraussichtlich am 12. bezw. 13.7.1941. Im übrigen sei die Lage im Raume von Kowno ruhig. Nur ganz vereinzelt werden Truppenteile von versprengten

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