Ur-Praxis. Frank Viola

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Gemeinde in Rom bestand ursprünglich wohl hauptsächlich aus Juden. Lukas berichtet von Besuchern, die zu Pfingsten aus Rom nach Jerusalem gekommen waren, wo sie das Evangelium aus Petrus’ Mund hörten (Apg 2,10). Etliche von ihnen kehrten offensichtlich nach Rom zurück und begannen sich dort zu versammeln. Möglicherweise gehörten auch Priscilla und Aquila dazu. Im Jahr 49 n. Chr. ließ der Kaiser Claudius die Juden jedoch per Edikt aus Rom vertreiben (Apg 18,2).

      Als Paulus 54 n. Chr. seinen Brief an die Römer schreibt, sind viele Judenchristen bereits zurückgekehrt. Der Gemeinde gehörten auch etliche Heidenchristen an. In Römer 16 grüßt Paulus 26 Personen und fünf Haushalte. Er kannte diese Menschen alle persönlich. Fast alle waren aus Gemeinden, die Paulus über die Jahre gegründet hatte.

      Zu den uns vorliegenden Berichten passt es am ehesten, dass Paulus Priscilla und Aquila zurück nach Rom sandte, nachdem das Edikt des Claudius im Jahr 54 n. Chr. wieder aufgehoben worden war. Einen Beleg dafür könnte man darin sehen, dass Priscilla und Aquila Paulus bei der Gemeindegründung in Ephesus halfen. Vier Jahre bevor Paulus seinen berühmten Römerbrief verfasste, brachte er dieses bemerkenswerte Ehepaar nach Ephesus. Sie sollten dort seine Gemeindegründung, die er später in Angriff nahm, vorbereiten (Apg 18,18-19). Die Neutestamentler William Sanday und Arthur Headlam stellen fest:

      Zusammengenommen machen alle diese Indizien glaubhaft, dass Paulus aufgrund „umgekehrter Verpflanzung“ der Apostel der Römer war. Das erklärt auch, wie Paulus all die Menschen kennen konnte, die er in Kapitel 16 grüßt. Damit entfällt die Notwendigkeit, Kapitel 16 vom übrigen Brief abzuhängen. Darüber hinaus stellt es uns eine weitere Vorgehensweise vor, Gemeinde Jesu Christi zu gründen.

      Das Teamkonzept

      • Die zwölf Apostel werden paarweise aufgezählt (Mt 10,2-4).

      • Jesus sandte die zwölf Jünger zu zweit probeweise aus (Mk 6,7).

      • Jesus sandte die zweiundsiebzig Jünger zu zweit aufs Missionsfeld (Lk 10,1).

      • Lukas zählt die elf verbliebenen Jünger im Obergemach paarweise auf (Apg 1,13).

      • Der Herr sandte seine Jünger oft zu zweit aus, um etwas zu erledigen (Mt 21,1; Lk 22,8).

      • Petrus und Johannes haben zusammengearbeitet (Apg 3,1 ff.; 4,1.13 ff.; 8,14 ff.).

      • Paulus und Barnabas arbeiteten zu zweit (Apg 13–15,35).

      • Barnabas und Markus arbeiteten zu zweit (Apg 15,39).

      • Paulus und Silas arbeiteten zu zweit (Apg 15,40).

      • Paulus sandte die Männer zu zweit zum Dienst aus (Apg 19,22; 2 Kor 8,16-18).

      Diese Beispiele sollten nicht als mechanisch zu befolgende Methode missverstanden werden. Vielmehr wuchsen die Arbeiter, die zusammen unterwegs waren, im gemeinschaftlichen Erleben organischer Gemeinde geistlich zusammen (Lk 22,8; Joh 20,2-3 u. Apg 3,1). Das gemeinsame Reisen war einfach der natürliche Ausdruck geistlichen Lebens.

      Das Teamkonzept zeigt, dass christliche Mitarbeiter einander brauchen. Es bewahrt sie davor, zu selbsternannten Einzelkämpfern am Werk Gottes zu werden. Obwohl Teamarbeit dem biblischen Vorbild entspricht, erlebt man sie heutzutage nur selten. Ich persönlich finde, dass das ein großer Missstand und ein Armutszeugnis ist. Die Teamarbeit mag zwar mancherorts nicht möglich oder manchmal einfach nicht praktikabel sein, sie sollte aber wesentlich häufiger praktiziert werden, als es der Fall ist.

      Eine Strategie für spontane Ausbreitung

      Der Ausdruck Heiden (engl. heathen = Nichtchristen) leitet sich etymologisch von Landleute, Dorfbewohner, Bauern her (engl. heath = Heide, Acker, Feld).

      Nur selten erwies sich das Christentum außerhalb antiker Städte als erfolgreich. Weil unser Glaube wesenhaft relational (beziehungsbegründet) ist, konnte die Gemeinde außerhalb des städtischen Milieus

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