Ur-Praxis. Frank Viola

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lebten die Gläubigen eher voneinander isoliert. Nur schwer konnten sie dort das „Miteinander“, das das Neue Testament betont, umsetzen. In der Folge entwickelte sich das Christentum zunächst zu einem hauptsächlich städtischen Phänomen.

      Die Strategie des Paulus, Gemeinden eher in großen Städten zu pflanzen, geht allerdings über die Vorteile für das gemeinsame Leben hinaus: Das Evangelium sollte sich auch ganz spontan verbreiten können (1 Thess 1,8). Wenn eine organische Gemeinde gut funktioniert, wird sie die Verlorenen schon allein durch ihre Attraktivität anziehen. In der Großstadt, in der die Menschen oft nahe beieinander leben, ist so etwas gut möglich. Auf dem Land dagegen ist das viel schwieriger. Roland Allen schreibt:

      Antiochia in Pisidien, Philippi, Thessalonich, Korinth, Ephesus und Rom waren keine verschlafenen Nester. Es waren strategische Städte, wo eine spontane Ausbreitung leicht möglich war. F. F. Bruce kommentiert:

      Es fällt auf, dass Paulus eine ganze Provinz bereits als evangelisiert betrachtete, nachdem er in den zentralen Städten einige wenige Gemeinden gegründet hatte. Als er seinen Römerbrief verfasste, hatten er und seine Mitarbeiter erst weniger als zwanzig Gemeinden in Galatien, Griechenland, Kleinasien und Rom gegründet. Gleichwohl sprach Paulus von der „umfassenden Verkündigung“ des Evangeliums zwischen Jerusalem und Rom.

      Nach nur zehn Jahren – und weniger als zwanzig Heidengemeinden auf dem Erdkreis – war Paulus der Ansicht, es gäbe für ihn zwischen Jerusalem und Rom kein Betätigungsfeld mehr zum Predigen (Röm 15,19-24). Mit den Worten Donald Guthries:

      Apostel arbeiten auf Einladung örtlicher Gemeinden oder auch aufgrund einer Offenbarung, die sie an einen ganz bestimmten Ort führt. Den christlichen Mitarbeitern des ersten Jahrhunderts war die innere Leitung des Herrn nicht fremd (1 Kor 2,7-16). Letztlich ist es Jesus Christus, der die Gemeinde durch seinen Geist baut. Die Menschen sind nur seine Werkzeuge.

      Zusammenfassung

      Das Neue Testament zeigt uns vier Wege auf, wie im ersten Jahrhundert Gemeinden gegründet und damit sichtbare Gemeinschaften des Reiches Gottes geschaffen wurden:

      • Das Jerusalemer Modell: Eine Gruppe apostolischer Mitarbeiter verbringt einige Jahre mit der Gründung einer großen Gemeinde. Nach ein paar Jahren wird die Gemeinde auf mehrere Städte verstreut (verpflanzt), woraus viele neue Gemeinden entstehen. Die apostolischen Arbeiter besuchen die neuen Gemeinden und sorgen für solide Fundamente.

      • Das Antiochia-Modell: Die apostolischen Arbeiter werden von einer örtlichen Gemeinde ausgesandt, um in anderen Städten Gemeinden zu gründen. Die Apostel verlassen diese Gemeinden noch im Anfangsstadium, lassen ihnen aber von Zeit zu Zeit Hilfe zukommen und ermutigen sie während ihres Reifungsprozesses.

      • Das Ephesus-Modell: Ein älterer Arbeiter lässt sich in einer bestimmten Stadt nieder, um dort eine neue Gemeinde zu gründen und jüngere Arbeiter zu schulen. Diese sendet er anschließend aus, damit sie in den nahegelegenen Regionen neue Gemeinden gründen.

      • Das römische Modell: Christen aus verschiedenen Gemeinden verpflanzen sich selbst in eine bestimmte Stadt, um dort eine neue Gemeinde zu gründen.

      Weil diese vier Modelle von Gott gegeben wurden, glaube ich nicht, dass man sie noch verbessern könnte. Ironischerweise findet man heute allerdings nur selten ihre Umsetzung. Dazu sagt Watchman Nee:

      Bei Roland Allen klingt es ganz ähnlich, wenn er schreibt:

      Ich wünschte, jeder, der sich berufen fühlt, eine Gemeinde zu gründen, würde die Prinzipien des Neuen Testaments noch einmal zu Rate ziehen und sie unter der Führung des Herrn beherzigen.

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