Ur-Praxis. Frank Viola

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Ur-Praxis - Frank Viola

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Gemeinde gehe ich später noch genauer ein.

      Verwalter des Geheimnisses

      Nach der Schrift ist ein Apostel ein Gesandter. Er ist ein Botschafter, ein Bote, der eine bestimmte Botschaft auszurichten hat. Dabei muss er selber lebendiges Zeugnis für seine Botschaft sein. Aus dieser Botschaft heraus kann der Heilige Geist dann eine geistliche Gemeinschaft entstehen lassen. Beachten Sie folgende Stellen:

      … und er bestimmte zwölf, die er Apostel nannte. Sie sollten ständig bei ihm sein, und er wollte sie aussenden, damit sie seine Botschaft verkündeten (Mk 3,14 NGÜ).

      Denn Christus hat mich nicht beauftragt zu taufen, sondern das Evangelium zu verkünden (1 Kor 1,17 NGÜ).

      Eine der wichtigsten Aufgaben der Arbeiter war es, dem Volk des Herrn diese Offenbarung oder Vision zu vermitteln. In Sprüche 29,18 heißt es: „Wo keine Offenbarung ist, wird das Volk wild und wüst; aber wohl dem, der auf die Weisung achtet.“ Ohne eine gemeinsame Schau des Herrn und seiner ewigen Ziele wird Gottes Volk zersetzt, gerät in Verwirrung und zerfällt. Ohne die innere „Sicht“ Jesu Christi verzagt es, wird demotiviert, verliert das Ziel aus den Augen und wird uneins.

      Eine gemeinsame Vision von Christus und Gottes ewigem Ratschluss in seinem Sohn hat tragende Kraft, schafft Einheit und ist die einzige Grundlage, auf der sich eine Gemeinde errichten lässt.

      Zu den vorrangigen Aufgaben des christlichen Mitarbeiters gehörte deshalb die Verkündigung der unerforschlichen und unaussprechlichen Reichtümer Christi (Eph 3,8). Die Arbeiter des ersten Jahrhunderts verfügten über eine einzigartige Offenbarung von Jesus Christus und von dem Geheimnis des ewigen Ratschlusses Gottes in ihm. Sie verstanden es auch, das Volk Gottes mit ihrer Darstellung dieses Ratschlusses zu fesseln. Dies war ein besonderes Kennzeichen der paulinischen Gemeindegründung. Beachten Sie folgende Stellen:

      Mir, dem allergeringsten unter allen Heiligen, ist die Gnade gegeben worden, den Heiden zu verkündigen den unausforschlichen Reichtum Christi und für alle ans Licht zu bringen, wie Gott seinen geheimen Ratschluss ausführt, der von Ewigkeit her verborgen war in ihm, der alles geschaffen hat (Eph 3,8-9 LU84).

      … auch für mich, damit mir das Wort gegeben werde, so oft ich meinen Mund auftue, freimütig das Geheimnis des Evangeliums bekannt zu machen … (Eph 6,19).

      Betet zugleich auch für uns, damit Gott uns eine Tür öffne für das Wort, um das Geheimnis des Christus auszusprechen, um dessentwillen ich auch gefesselt bin (Kol 4,3; vgl. Röm 16,25; 1 Kor 2,7; Eph 1,9; Kol 1,26; 2,2).

      Geistliche Ausrüster

      Zu den Hauptaufgaben der christlichen Mitarbeiter im ersten Jahrhundert gehörte die Zurüstung der Gläubigen, einander in Christus zu dienen. R. Paul Stevens erklärt, was damit gemeint ist:

      Wie haben die apostolischen Mitarbeiter die Heiligen konkret zugerüstet? Wie haben sie die unterschiedlichen Glieder am Leib Christi miteinander koordiniert, sodass jedes Glied zu seiner Funktion ermächtigt wurde? Neben der Ausstattung der Gemeinde mit einer tiefen Schau Christi kamen noch weitere Elemente hinzu. Die folgenden sechs sind die wichtigsten:

      1. Das Sündenbewusstsein beseitigen

      In den Zusammenkünften einer organischen Gemeinde hat jeder die Freiheit, etwas mit den anderen zu teilen, was er vom Herrn bekommen hat. Eines der größten Hindernisse, dass die Gläubigen sich in rechter Weise beteiligen können, ist ein (falsches) Sündenbewusstsein. Einzelne können sich schuldig, verdammt oder unwürdig fühlen.

      Eine der Aufgaben des christlichen Arbeiters im ersten Jahrhundert war es, die Gläubigen zu bevollmächtigen, indem er sie von Schuld freisetzte. Dies tat er, indem er den Gläubigen ihre Makellosigkeit vor dem Herrn offenbarte. Er vermittelte ihnen, dass Gott Christus in ihnen sah und dass das vergossene Blut Christi den Forderungen Gottes genügte. Wo es notwendig war, mahnte der Mitarbeiter auch zur Umkehr.

      Indem er ein Evangelium der unerschöpflichen Gnade, fern aller Gesetzlichkeit, verkündigte, stattete der Mitarbeiter des ersten Jahrhunderts die Gläubigen mit einem reinen Gewissen aus – sie waren nunmehr frei vom Bewusstsein der Schuld. Dies befähigte die frühen Christen dazu, freimütig über den Herrn zu sprechen – sowohl untereinander als auch mit Ungläubigen (Heb 9,14; 10,1-25).

      2. Praktische Hilfsmittel bereitstellen

      Die Botschaft des Arbeiters im ersten Jahrhundert war Christus. Wenn er die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Jesu Christi verkündete, hatte der Arbeiter auch die Verantwortung, Gottes Volk zu zeigen, wie man die Herrlichkeit Gottes anhand einfacher und umsetzbarer Mittel erfahren kann.

      Dieses Element ist besonders wichtig, denn eine organische Gemeinde kann nur bestehen, wenn ihre Glieder eine dauernde und persönliche Beziehung zu Christus unterhalten. Hierin liegt eine der wichtigsten Aufgaben eines Arbeiters: Er muss selbst eine frische, lebendige, dauerhafte persönliche Beziehung mit seinem Herrn pflegen und wissen, wie er andere in eine solche Beziehung hineinführen kann.

      Will sagen: Wo das Volk Gottes nicht auf den innewohnenden Herrn hört, kann organische Gemeinde nicht gedeihen.

      Das führt uns zur Frage der „Gemeindeleitung“. Eine gute Definition für einen Leiter ist: Jemand, der den nächsten Schritt kennt. Dieses „Wissen“ ist eigentlich ein „Sehen“. Mose konnte die Stiftshütte erst bauen, nachdem er Gott auf den Berg gefolgt war und sich von ihm den himmlischen Plan hatte zeigen lassen. Ähnlich hatten die Mitarbeiter im ersten Jahrhundert tiefe Einsicht in Gottes ewigen Plan. Sie besaßen geistlichen Einblick – die Fähigkeit, das Unsichtbare zu sehen.

      Paulus, das Vorbild des christlichen Arbeiters schlechthin, bezeichnete sich selbst als einen „Baumeister“ (1 Kor 3,10). Vom griechischen architekton („Baumeister“) leitet sich unser Begriff Architekt ab. Damit ist die geistliche Gabe gemeint, die einen sehen lässt, wie die unterschiedlichen Teile von Gottes geistlichem Gebäude zueinander passen.

      Ein

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