Ur-Praxis. Frank Viola
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31 Vgl. L. Ann Jervis, The Purpose of Romans und Harry Gambles, The Textual History of the Letter to the Romans.
32 Apg 9,32 ff.; 1 Thess 3,2.5; Kol 4,12-13; Tit 3,12; 2 Tim 4,20.
33 Das bedeutet freilich nicht, dass keiner der Mitarbeiter auf der Reise die „Führung“ übernahm. Paulus beispielsweise fungierte als „Teamsprecher“, während er gemeinsam mit Barnabas in Lystra arbeitete (Apg 14,12).
34 Eine Analyse der Predigt-Strategie der Apostel im Blick auf die Heiden würde den Rahmen dieses Buches sprengen. Es gab jedoch zwei wichtige Verkündigungsorte: den Marktplatz, an dem das Evangelium einer heidnischen Zuhörerschaft verkündigt wurde (Apg 17,17), und die Synagoge, den Ort, an dem das Evangelium einer religiösen Zuhörerschaft gepredigt wurde (Apg 17,1-3). Paulus war primär zur Evangeliumsverkündigung unter Heiden berufen (Gal 2,7-9). Dennoch predigte er zunächst den Juden (Röm 1,16). So auch Petrus: Sein Ruf galt den Juden (Gal 2,7-9); dennoch predigte er auch den Heiden (Apg 10,1ff.). Es gab daher beträchtliche Überschneidungen in Bezug auf die Berufung der beiden. Beide arbeiteten in Judäa, in Antiochia, in Korinth, Rom, Galatien und Kleinasien.
35 Ausnahmen: Derbe (eine Kleinstadt) und die Regionen um Lykaonien (Apg 14,6).
36 Roland Allen, The Spontaneous Expansion of the Church. Grand Rapids, MI: Eerdmans, 1962, 7.
37 F. F. Bruce, Paul, Apostle of the Heart Set Free, 315.
38 Donald Guthrie, The Apostles, 256.
39 Gott ist es, der die Arbeiter aussendet (Joh 20,21; Apg 13,2; 1 Kor 1,17). Der göttliche Auftrag äußert sich in der Regel durch eine Gemeinde, die Vertreter einer bestimmten Gemeinde oder durch ältere Mitarbeiter.
40 Watchman Nee, Das normale Gemeindeleben, 121.
41 Roland Allen, Missionary Methods: St. Paul’s or Ours?, 2–4.
Kapitel 2: Die Rückkehr zum reisenden Arbeiter
Einer Lösung – wie kreativ und intelligent sie auch sein mag – ist niemals Erfolg beschieden, wenn das Problem nicht richtig definiert wurde. Anders gesagt: Es ist wichtiger, die richtigen Fragen zu stellen, als die richtigen Antworten zu geben … Es genügt nicht, einfach nur die Materialien, Programme und Aktivitäten auszutauschen. Ändern muss sich unsere Vorstellung von Gemeinde, unsere Sicht, wie Gott sich durch die Gemeinde in der Welt Ausdruck verschafft, und wie wir Gemeinde praktisch leben.
William A. Beckham
Im letzten Kapitel bin ich auf die vier Arten von Gemeindegründung im ersten Jahrhundert eingegangen. Heute sind diese weitgehend in Vergessenheit geraten. Obwohl man inzwischen viel von der „Zurüstung der Heiligen zum Werk des Dienstes“ spricht, wird diese „Zurüstung“ in der Praxis kaum umgesetzt. Die Nagelprobe für einen Gemeindegründer ist aber, ob er von einer Ortsgemeinde weggehen kann und diese dann in der Lage ist zu funktionieren, ohne dass er zuvor offizielle Leiter eingesetzt hat. Genau auf diese Weise ging Paulus von Tarsus mit den von ihm gegründeten Gemeinden immer wieder vor und überprüfte damit, ob das von ihm verkündete Evangelium und seine Art der Zurüstung der Gläubigen nachhaltig waren.
Das stellt uns vor eine kritische Frage: Was braucht es nach der Bibel, damit wirklich organische Gemeinden entstehen können?
Der Arbeiter und das Werk
Im ersten Jahrhundert entstand fast jede Gemeinde durch einen auswärtigen reisenden Arbeiter, der die Gemeinde irgendwann sich selbst überließ. (Beachten Sie: Die wenigen neutestamentlichen Gemeinden, die nicht unmittelbar durch einen reisenden Arbeiter1 gepflanzt wurden, erhielten fast immer kurz nach ihrer Gründung die Hilfe eines solchen.)
Solche Personen nannte man „Apostel“, „Gesandte“, „Arbeiter“, „Grundleger“, „Gemeindegründer“ usw. Ein Apostel ist, wie gesagt, jemand, der Gemeinden gründet. William S. McBirnie sagt:
Nachdem ich das Leben der Apostel anhand sämtlicher mir verfügbaren wissenschaftlichen Quellen sorgfältig untersucht habe, komme ich zu dem Ergebnis, dass sich die Apostel ohne Ausnahme mit der Gründung von Gemeinden befassten … Die Quellen belegen, dass die Apostel Gemeinden gründeten.2
Der Ausdruck Arbeiter ist vorteilhaft. Jesus verwendet diesen Begriff in seinen Reden (Mt 9,37-38; 20,1-2; Lk 10,2.7), und Paulus in seinen Briefen (1 Kor 3,9; 2 Kor 6,1; 11,13; Kol 4,11). Lukas nennt das Pflanzen und Aufziehen örtlicher Gemeinden „das Werk“:
Als sie aber dem Herrn dienten und fasteten, sprach der Heilige Geist: Sondert mir aus Barnabas und Saulus zu dem Werk, zu dem ich sie berufen habe (Apg 13,2; LU84).
Und von da fuhren sie mit dem Schiff nach Antiochia, wo sie der Gnade Gottes befohlen worden waren zu dem Werk, das sie nun ausgerichtet hatten (Apg 14,26).
Paulus aber hielt es nicht für richtig, jemanden mitzunehmen, der sie in Pamphylien verlassen hatte und nicht mit ihnen ans Werk gegangen war (Apg 15,38).
Der Neutestamentler Robert Banks unterscheidet sorgfältig zwischen „dem Werk“ und „der Gemeinde“:
„Gemeinde“ und „Werk“ darf man nicht miteinander verwechseln, wie im christlichen Denken häufig geschehen. Paulus sieht seine missionarische Tätigkeit nicht als „ekklesia“, sondern als etwas, was unabhängig und neben den verstreuten christlichen Gemeinden existiert … Das Werk ist zunächst dazu da, das Evangelium zu verkündigen und Gemeinden zu gründen, und danach, den Gemeinden zu helfen, zur Reife zu gelangen.3
Watchman Nee fügt hinzu:
Nach dem Willen Gottes geht es in der „Gemeinde“ und dem „Werk“ um zwei verschiedene Linien. Das Werk ist Aufgabe der Apostel und die Gemeinde Aufgabe der Gläubigen am Ort. Die Apostel sind für das Werk in der ganzen Welt verantwortlich und die Gemeinden für alle Kinder Gottes an einem Ort.4