Pias Labyrinth. Adriana Stern

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Pias Labyrinth - Adriana Stern

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getan? Auf der Tanzfläche oder in der Kabine oder auf einer der Couchs. Es – das, was die Bravo jede Woche auf etlichen Seiten beschreibt. Als ob Mädchen nur im Kopf hätten, wann sie ihn wo und wie dazu kriegen, dass er dieses Ding in sie reinsteckt.

      Die Nonnen halten die Bravo ja für Teufelszeug. Pia nicht. Obwohl sie gerade genauso moralisch denkt, wie die Nonnen reden. Bei den anderen Mädchen ist es ihr egal. Aber nicht bei Phil.

      »Hey, worüber brütest du denn? Ich dachte, du bist mit Phil im –« Die letzten Worte bleiben Andrea im Hals stecken.

      »Und ich dachte, du bist beim Basketball?«

      »War ich auch. Aber jetzt bin ich hier.« Andrea setzt sich ans Fußende von Pias Bett. »Bist du krank oder was?«

      »Nee, hab bloß einen beschissenen Nachmittag hinter mir.«

      »Wieso? Habt ihr euch gestritten?«

      »Nein.« Pia starrt die Wolldecke an.

      »Was denn dann?«

      Pia starrt weiter dumpf ins Leere. Sie will nicht reden. Reden macht alles nur schlimmer.

      Außerdem, was ist schon dabei? Phil hat mit ’nem Jungen rumgemacht. Das ist ja wohl nicht verboten. Und geht sie im Übrigen auch gar nichts an. Schließlich kann sie nicht erwarten, dass Phil weiß, dass sie, dass sie …

      »Pia, gestern hast du endlich mal was von dir erzählt. Und jetzt sitzt du schon wieder vor mir, als wärst du gar nicht richtig da. Wo bist du, wenn du Löcher in die Luft starrst?«

      »Ich denke nach.« Pia setzt sich im Schneidersitz auf ihr Bett. Seit Andrea am Fußende sitzt, ist ihr wärmer geworden.

      »Und worüber denkst du nach?«

      »Na ja. Über mich, meine Gefühle, über andere Menschen und was sie wohl denken und fühlen. Solche Sachen halt.«

      »Ganz ehrlich, damit kann ich überhaupt nichts anfangen. Geht’s auch konkreter?«

      »Na, zum Beispiel frage ich mich, was du von mir hältst.«

      »Das solltest du lieber mich fragen«, grinst Andrea. »Wovor hast du eigentlich solche Angst?«

      »Weiß nicht«, murmelt Pia.

      »Selbst wenn deine schlimmsten Befürchtungen wahr werden, ist es immer besser zu wissen, was die anderen denken, sonst kannst du doch gar nicht handeln.«

      »So was Ähnliches hat mir Michael auch schon gesagt«, bemerkt Pia verblüfft.

      »Wer ist denn Michael?«

      »Eine lange Geschichte. Erzähl ich dir mal irgendwann.«

      »Also, sind wir jetzt Freundinnen oder nicht?«

      Pia nickt.

      »Okay.« Andreas Stimme klingt klar, aber auch angespannt. »Schon an der Tür habe ich gesehen, dass irgendetwas mit dir absolut nicht in Ordnung ist. Und langsam fängt es an, mir wehzutun, dass du mich wie eine Feindin siehst. Wie jemand, dem du keinen Millimeter trauen kannst. Warum erzählst du mir nicht einfach, was passiert ist?«

      Pia fühlt Tränen die Wange hinunterlaufen. Sie möchte sich bei Andrea anlehnen und weinen, weinen, weinen.

      »Pia, was denkst du gerade? Los sag, ohne nachzudenken«, fordert Andrea.

      »Dass mir zum Heulen ist und dass ich, dass ich am liebsten …« Pia verstummt.

      »Dass du am liebsten was?« Andreas Stimme klingt sanft, kein bisschen mehr wütend.

      »Mich bei dir ausheulen würde«, flüstert Pia.

      »Also, dann komm schon her, kleine Pia.« Andrea lächelt.

      Pia kuschelt sich an sie und die Tränen fließen aus ihr heraus.

      Als sie anfängt zu reden, ist es draußen schon fast dunkel. Sie erzählt Andrea die ganze Geschichte vom verpatzten Nachmittag.

      »Also, die kommt nicht in unseren Club, wenn sie dich so behandelt«, sagt Andrea entschieden.

      Pia druckst herum.

      »Ist noch was anderes passiert?« Andrea setzt sich aufrecht hin.

      »Wieso hat Nesè uns gefragt, ob wir ein Paar sind?«, platzt Pia heraus.

      »Weiß nicht. Hätte ja sein können, wo wir so viel zusammenstecken und in einem Zimmer wohnen. Warum nicht?«

      »Na ja, das ist doch …«, Pia sucht nach Worten.

      »Nicht normal?«, hilft Andrea weiter.

      »Genau.«

      »Pia, du denkst zu viel darüber nach, was andere Leute von dir halten könnten. Das ist doch total überflüssig. Wenn ich mich in dich verlieben würde, na und? Wäre doch klasse.«

      »Du bist doch nicht wirklich in mich verliebt?«, sagt Pia erschrocken. So wollte sie es nicht rüberbringen, aber jetzt ist es passiert.

      »Nein, ich bin in Ramon verliebt, schon vergessen? Und er auch in mich.«

      »Hast du dich schon mal … ich meine … in ein Mädchen verliebt?«

      »Nein«, sagt Andrea. »Ich glaube, ich bin einfach keine Lesbe. Ich verliebe mich in Jungs. Nicht in alle natürlich«, fügt sie scherzend hinzu. »Nur in die tollen.«

      »Und wie fühlt sich das an?« Pia rückt ein bisschen von Andrea weg und macht die Nachttischlampe an. »Damit ich dich besser sehen kann«, grinst sie verlegen.

      »Gut, mein Wolf.« Andrea grinst zurück. »Tja, das fühlt sich toll an.« Ein verträumtes Glitzern mischt sich in die leuchtenden Augen. »Als er vorsichtig meine Hand genommen hat, hat es bei mir gefunkt, als hätte ein Blitz eingeschlagen.«

      »Wie? Gefunkt?«

      »Meine Knie sind weich geworden, mein Herz begann zu rasen, meine Hände haben gezittert. Und dann dieses Ziehen im Bauch. Wie tausend Ameisen, die darin herumkrabbeln. Und schwindlig war mir. Das ist mir noch immer, wenn er mich ansieht.«

      »Aha«, sagt Pia gedehnt. »Und das ist Verliebtsein?«

      »Pia, jetzt sag bloß, du warst noch nie verliebt?« Überrascht mustert Andrea sie.

      Pia guckt schnell weg.

      »Ach so, jetzt verstehe ich. Du hast dich verliebt! Na, erzähl schon, wie heißt er, wie sieht er aus, wo und wann hast du ihn kennen gelernt?«

      Pia schüttelt stumm den Kopf. Wieder rollen ihr Tränen über die Wangen.

      »Unglücklich verliebt?« Andrea streichelt sanft Pias Arm.

      Pia nickt.

      »Dann erst recht darüber reden.«

      Pia

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