Dantes Inferno I. Akron Frey
Чтение книги онлайн.
Читать онлайн книгу Dantes Inferno I - Akron Frey страница 12
Der Schattenbereich von Sonne in den Fischen und Sonne im 12. Haus sowie disharmonische Sonne/Neptun-Aspekte
Schuld
Beeinflußbarkeit, Unentschlossenheit, Verwirrung, Versponnenheit, Unaufrichtigkeit, Unzuverlässigkeit, Rückgratlosigkeit, Selbstverleugnung, Selbstaufopferung, Selbsttäuschung, Handlungsschwäche, Wankelmut, Willenslähmung, Wahnvorstellung
Strafe
In dieser Hölle wirst du ständig von deinen eigenen Schatten belauert. Das Unvermögen, die eigenen Dämonen zu erkennen, entspricht deinem wirklichkeitsverleugnenden Verhalten, und die folgerichtige Strafe, daß die verdrängten Gespenster unerkannt von außen ständig über dich herfallen, läßt auch nicht lange auf sich warten. Statt deine eigenen Gespenster zu erkennen, sicherst du dich nach innen mit fremden Bildern der Erkenntnis ab, um die Blockierung des eigenen Ahnens einerseits durch die Angst zu lösen und andererseits die Konsequenz des eigenen Erkennens auf die Vorstellung übernommener Bilder zu verteilen. Daraus entsteht eine Ziellosigkeit der inneren Sehnsüchte. Du entziehst dich den Niederungen des irdischen Daseins und versuchst, die Verhinderung deiner materiellen Selbstverwirklichung hinter einem kosmischen Mäntelchen zu verstecken, was ein Widerspruch in sich ist, nämlich das Bild der Überwindung durch das Ego darzustellen. Es ist dies ein sich Hinwegheben in den Himmel fixierter Vorstellungen, die der Realität unerreichbar sind. Dort fühlst du dich vor Menschen sicher und bist gleichzeitig den Göttern näher.
Lösung
Die Angst vor der Realität des Alltags wird aber in dem Augenblick abgestreift, wo dein Vertrauen in die Spiritualität dieser höheren Erkenntnis Einzug hält. Das Wissen aus dieser transzendent vergeistigten Dimension ist sich der Relativität seines eigenen Denkens bewußt, weil es weiß, daß die Täuschung deiner Sinne dem Spiel entspricht, das sich dein Geist selbst ausgedacht hat und das er nur über die geistige Einsicht in korrekter Beachtung der Regeln überwinden kann. In den Träumen des Lebens kannst du dich als Teil eines Größeren erfahren, und dieses Größere ist der Traum des Lebens selbst. Von der seelischen Anlage her bist du besser in der Lage, die menschliche Leere zu ertragen, weil du dich selbst als Mysterium erfährst. Dir fällt es leichter, der Auflösung zu begegnen, da du deine Identität nicht rücksichtslos auslebst, sondern den unsichtbaren Schwingungen des Göttlichen nachstellst. Wenn es dir gelingt, deine Aufmerksamkeit von den äußeren Sichtweisen abzuziehen, kannst du alle Ursachen des Lebens in dir selbst finden, weil dir durch die kosmische Berührung deines Geistes Einsichten zufließen, die normalen Sterblichen nicht zugänglich sind.
Das Schlangenei
Als ich durch das unsichtbare Tor hindurchglitt, war mir, als ob ich durch ein Fenster meiner Seele blickte und mir selbst zuschaute, wie ich auf einer Welle mysteriösen Erkennens in eine Welt der Leere und der endlosen Einsamkeit eintauchte, denn in mir formte sich das Bild von Sündern, die sich zu den embryonalen Gestaden des Unbewußten träumten. Schritt für Schritt sah ich mich von blasenförmigen Gebilden umzingelt. «Was sind das für schemenhafte Wesen?» fragte ich Akron, meinen Begleiter.
«Es sind die Spiegelbilder der Nacht», gab dieser zur Antwort, «die Ungeborenen, die sich in den Schatten der Nacht manifestieren.»
«Sie fühlen sich so tot an, so ohne Leben», stellte ich fest.
«Das rührt daher, weil sie keinen Körper haben», sagte er.
«Wo haben sie denn ihre Gestalt, mein Seelenführer?»
«Sie halten sie vor sich selbst verborgen, weil sie sich als die geheimnisvollen Instrumente einer höheren Eingebung wähnen, was in Wahrheit aber nur der schiefen Wahrnehmung ihrer Wirklichkeit entspricht.»
«Wie läßt sich das verstehen», erwiderte ich.
«Sie benutzen uns gewissermaßen als Spiegel, um sich in unseren Gedanken reflektieren zu können», versuchte er mir das Geschehen um mich herum näherzubringen, «da sie ihre Träume aber ebenso in unsere Vorstellungen wie wir unsere Vorstellungen in ihre Träume einbringen, führt das zu einem doppelten Umkehrschluß, daß nämlich ihre Träume durch unsere Lebensperspektive in dem Ausmaß schärfere Konturen gewinnen, wie sich unsere Lebensperspektive durch ihre Träume auflöst.»
«Jetzt versteh ich überhaupt nichts mehr!» Das war keine Übertreibung.
«Sie löschen den Verstandeszensor im Hirn der Opfer aus und ziehen die armen Sünder in ihre ewigen Träume hinüber. Doch warum willst du sie nicht selbst fragen?» Akrons Blick und sein schelmisches Lächeln verwirrten mich: «Du bist doch selbst ein Teil ihrer Wirklichkeit geworden. Siehst du das Wesen neben dir? Es hat dich soeben in seinen Traum einbezogen.»
Erschrocken drehte ich mich um. Ein mächtiges Lichtei schwebte auf mich zu. Ich konnte sein Äußeres nicht befühlen, aber es wirkte so seltsam glatt wie eine polierte Kugel, und es strahlte eine starke Bewußtheit aus. Dann stieß es mich an. Ich empfand es nicht als Berührung, eher wie ein leises Eindringen, und mir war, als sei ein Teil von mir, der in mir eingeschlafen war, durch diese Berührung wieder aufgeweckt worden.
«Wer bist du?» fragte ich. Ich hatte das Gefühl, als erwachte ich aus einem Traum, doch gleichzeitig hatte ich meine Bedenken, ob diese schimmernde Kugel nicht mehr war als nur ein Traum. Weder bewegte sie sich, noch veränderte sie ihre Gestalt. Und trotzdem übte sie eine so mächtige Anziehung aus, daß ich meine Aufmerksamkeit nicht von ihr lösen konnte. Eine sonderbare Kraft hielt mich wie festgewurzelt an der Stelle: «Ich bin der Horizont deines Traums», antwortete die Kugel, «der sich über deine Bilder wölbt und an deren Schnittpunkten Realität und Einbildung miteinander verwoben sind, und ich habe über uns einen spinnennetzfeinen Schleier ausgespannt, in dem alle Grobheiten des materiellen Imperativs festkleben und hängenbleiben und nur der Geist des Konjunktivs transparent genug ist, die Maschen des Netzes zu überwinden und in unsere Traumwelt vorzudringen. Diese Verfeinerung der Realität, die alles Grobstoffliche aussiebt und uns eine andere Wirklichkeit träumen läßt, ist unser Ziel: das Paradies.»
«Laß dich vom Dämon nicht aufs Glatteis führen», Akron schlug mir mit seinem Schlangenstab aufs Haupt, «sonst bist du auf ewig in seinem Traum gebannt! Sieh ihn nicht an, sondern versuche, durch ihn hindurchzuschauen, dann siehst du seine wirkliche Gestalt!»
Ich hatte ein seltsam milchiges Objekt vor Augen, eine Art gefleckten Nebels, der in ständig metamorphosierenden Farbtönen vor mir pulsierte. In der Mitte war ein mächtiges Loch, das mich einsaugte und sich als das Maul einer Schlange entpuppte, die mich verschluckte und Stück für Stück hinunterwürgte, und ich spürte, wie mich dabei ein starkes Lustgefühl ergriff. Meine Wirbelsäule geriet ins Schwingen, der Raum wurde zum Raumschiff, zur Pagode, zum Tempel, und ich fühlte, wie das göttliche Licht in mich einströmte. Es war eine faszinierende Vision, als sich die Träume wie eine Glaskuppel über die Säulengänge meiner inneren Gehirnkammern wölbten und ich aus der Tiefe eine erhabene Stimme vernahm: «Ich bin der Sternenhimmel für die Einstrahlung des Kosmos in den erahnenden menschlichen Geist oder das versunkene Atlantis als Symbol für das aus den Tiefen leuchtende Licht, denn ich bin die in dir wurzelnde letzte Frage nach dem inneren Selbst, die in dir erwacht ist, um dir zu zeigen, welche Erkenntnisse du aus deinen Träumen ziehen kannst. In mir lernst du das Göttliche in dir selbst erkennen, das sich aus dem Kokon untauglicher Lebensmuster herausgeschält hat, und in mir werden deine Sehnsüchte in die Kelter der sich vermischenden Weltbilder geworfen, in deren Verdichtungen die Prägungen deines Bewußtseins zugunsten höherer Entwicklungsstufen jetzt transformiert werden. Bist du soweit? Der Countdown läuft!»
Gleichzeitig