Die Unworte. Horst Hartleib
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Seit Unmenschenverdenken hat nur die Untat eine angemessenen (Un)Würdigung erfahren. Das habe sogar der gefallsüchtige UnSchöne begriffen, das habe ihn zum (im)potenten Untäter ent(un)arten lassen. Zum selbstver/anarchischen Terroristen, zum Bekämpfer so(un)gar des eigenen Unwesens. Die, die man leben lässt, danken einem nicht, was sie einem durch diese Unterlassung verdanken. Drohen einen höchstens wegen Bedrohung zu verklagen, wenn man sie auf ihre Undankbarkeit hinweist. Leben lassen rechnet und rächt sich nicht, hat er unmutmaßlich selbstbetrugschluß-verfolgert. Die angetane Untat erfährt viel mehr (Ent)Würdigung, als die ungetane, die unterlassene Tat. Der UnSchöne habe keine Frau gefunden, darum habe er sich eine erfunden, wie ein Kokoschka-Nachaffe. Eine Jungfrau sich zu kidnappen und sie sich großzuzüchtigen, dazu sei er nicht manns genug geunwesen. Ein- oder aussperren müsste man so Keinen, in ein Unnatursch(m)utzgebiet! Selbstunverständlich wieder (k)ein mal auf Kosten des Steuerzahlers! Oder vernietzlicht deformuliert, ihn abschieben „genItalien“, womit man den UnSchöne ganz unschön in Schwulitäten bringen könnte. SelbstverBergmolchener EntweihnachtsStollen? Ein SelbstverBerg(unlust)molch, dem der Schwanz selbstverräterisch aus dem Versteck heraus ragt, was vielunleicht das einzig Herausragende an ihm ist. So unverstehen Lügenden. Aber der Unmensch lebt nicht vom Untod allein. Eines unschönen Tages werden diese VerSagen und Einsturztrichter nicht essbarer Stollen die Grundlüge für eine breit angelügte Tourismusindustrie (miss)bilden. Eine indigene Kaputtspielzeug-Industrie wird sich im ausgeerzten Erdsgebirge daraus (verfehl)entwickeln, die mit Stoff ausgestopfte Verunziertiere (un)fertigen wird. Nach dem Abbau der Rohstoffe wird die Missverfolgswirtschaft ihre Rohheit aus dem Stoffhandel beziehen. Dem Stoff, aus dem die Albträume sind. Händeringend wird man dann nach den Raritätlichkeits-Sammlungen der Unschönheitsfarm suchen, um Vormissbilder für Stoffuntiere zu haben, wie sie sich der dekadenteste Designer nicht ausdenken kann, ohne Schaden an seiner Seele zu nehmen. Der Stoff, aus dem die Alpträume sind. Dann wird man den unseligen UnSchöne posthum noch viel mehr verunehren. Man weiß ihn gegen(wider)wärtig zu Überlebzeiten nur noch nicht genug zu unterschätzen und zu unwürdigen. Ein Unvermögen wird ihm als Inhaber der Unrechte posthum entgehen. Von den Einnahmen werden die Grauer dem UnSchöne deruneinst einen Betonsarkophag errichten, wie einem havarierten Atommeiler, damit der Leibhaftige weder hervor- noch entkommen kann. Um einer Auf(unv)erstehung vorzubeugen. Das wird genau das sein, was der UnSchöne für sich erreichen wollte, ein Mahnmal, das seine Unbedeutung, seinen Unruhm, seine Unfähigkeiten verewigt. Ein Selbstverbergunwerks-Diorama von einer Langen Schicht seiner Versaga. Dazu muß er erst untot sein. Eine breit angelügte VerMisswirtschaft wird Wohl(unver)stand bringen. „(Ver)Kommen Sie auf einen Horrortrip nach Grau, um das Grauen zu lernen.“ Eine Tourismusindustrie wird voll auf das Grauen bauen, auf AlbTraum(a)Urlaub, bei dem man nur auf die Uhr schaut, wann er endlich endet. Hier können Sie beispielsweise ein totes Pferd reiten, une charonde, bis es (in ihm) wieder zu leben beginnt. Entkommen Sie diesem Horrortrip, ausgeplündert bis auf einen Slip! Je größer und nachhaltiger der Erholungseffekt eines Urlaubs, um so heftiger man sich nach Hause sehnt. Sich in der Unschönheitsfarm misshandeln lassen und (unfalls überhaupt) traumatisiert verrückkehren, sich die Klaustrophobie zur Klaustrophilie umkrempeln lassen. Verkommen Sie in die Armetei, das Land der ungezählten Unmöglichkeiten! Auch Erdmute wird man(n) deruneinst verehren in der Geschichte „Von einer, die sich auszog, um das Grauen zu lehren“, vielunleicht als unheilige Jungfrau, als Jungfernzeugerin des Unterleibhaftigen. Auch verkappte Bergbau(Ver)Sagen durften nicht (ver)fehlen. Von erfolgloser Schatzsucherei, mit deren Gängegraberei vielunleicht nur ganz andere Vergehen und Untergrabungen abgetarnt werden sollten. So wurde gemunkelt von unterirdischen Gängen, die vom Folterkeller des Unzuchthofes qualweise zum Friedhof, zu Abdeckerei, in die Pinge (den montan-archäolügisch hochuninteressanten Einsturztrichter des Unzuchthofes) und mindestens bis nach Densche (ver)führten. Was ist unverschon Loch Ness (un)hinsichtlich seiner Sehensunwürdigkeit gegen die Pinge von Grau? Nein, an Sehensunwürdigkeiten gebricht es der gequälten Qualheimat des UnSchöne nicht. Ganz zu verschweigen vom dabei ausgelösten Einsturzbeben und nachverfolgendem Dicke-Luft-Tsunami. Oder beispielsweise die (Ver)Sage vom Pferdemörder. Das ist der nachts (weil er „kein Blut sehen kann“) umgehende UnSchöne, der auf unreiner Unlust beunruhend, ungewissermaßen unmotiviert, Pferde auf der Weide aufschlitzt wie Wassermelonen. Sogar die Leute, die nicht fehlen*, hat er auf dem „Gewissen“ und jeder Todesfall ist ein Mord und es wäre alles nur eine Frage des Nachweises. (* Man schreckt beispielsweise nicht davor zurück, Biographien zu erfinden von Leuten, die nie gelebt haben oder die offiziell ausgewandert und verschollene sind, die inoffiziell der UnSchöne in seiner Präparatesammlung verschwinden lassen habe. Únter der „Scholle“ des Unzuchthofes, im Keller der ununterkellerten Scheune, ließe sich unmutmaßlich ein Großteil der unsterblichen Überreste aller „Verschollenen“ wieder finden, insofern sie der UnSchöne als sammelwürdig eingestuft hat und nicht nur als Futter für die (D)Evolution. „Ausgewandert“ wurde zum ungeflügelten Wort für (un)rein Eingebildete, für nur in der Phantasie existiert habende Geliebte oder für stillschweigend entsorgte Unbeliebte. Obunwohl selbiger UnSchöne immer wieder beteuert hat, er niedertrachte in dieser Gegen’d* (*mit der Aussprache dieses Wortes hat er herablassende Distanzierung von seiner Qualheimat ausdrücken wollen) niemandem nach dem Leben, da hier alle samt und absonderlich normaloid sammelunwürdig wären. Nur gemeines Vervolk, nur AllGemeinheit, hat er sich in seiner Unart durch (Ver)Schmähung glaubhaft zu machen versucht. Aber nur den damit verbundenen Beleidigungsversuch hat man ihm geglaubt. Es verkam (aus)schließlich so weit, dass grundentsetzlich versagt wurde, es habe in Grau zur Unzeit des unseligen UnSchöne nur noch unnatürliche Tode gegeben. Und von Schätzen war die verübelnste Nachrede. Von unermesslichen, von Höllenhunden bewachten Reichtümern, die der UnSchöne zusammengerafft und beiseite geschafft hätte, weil die (nicht ausgewanderten, da von ihm ermordeten!) Amerikaner zu ihren „Thanks giving“, zum Ernte(un)dankfest, statt Truthühnern nun seine unschönen Dronten-Nachzüchtigungen äßen. Weil Geflügelwurst jetzt nur noch aus seinen ungerupften Nackthühnern herentstellt unwürde, et zeter, zeter, zetera, und er sich auf deren Unkosten unverdient immer noch dümmer und dämlicher verdiene. Manche haben vielleicht als Kind den Huckleberry Finn gelesen und wissen nicht mehr, wo sie die in ihrem Unterbewusstsein vergrabene Geschichte vom vergrabenen Sarg voller Gold her haben. Unfalls der Totengräber ihn gefunden hat, so wurde er leider längst vertrunken, verschwitzt, verpisst und verglimmstengelt, verflixt verfixt, verkifft, verhurt, genossen, hat sich in Alkohol-, Tabak-, Sekt-, Begnügungs-, Unsolidaritäts-, Mehrunwertsteuer, kurz versagt in Unwohlungefallen aufgelöst. Aber diesen auf Verschätzung beunruhenden Schätzen (unver)stünden unterirdische Schuldenberge gegenüber, notleidende Kredite, Unwertpapiere, entehrte Unschuldverschreibungen. So(nicht)zu(ver)sagen Unguthaben, geborgte (Un)Schuld, die noch Kindern und Kindeskindern mit Unsinneszins heimgezahlt unwürde. Geborgtes ÜberLeben, VerErbsünden, sie von Jugend an alt aussehen lassende Altlasten. In seinen Folterkellern, seinem (Un)Fit(loch)nessStudio, selbstbefrage der untote Untäter und Unschönling Schöne sich nach sadomasochistischer Unart aufs peinlichste und gestehe sich alles ein, beziehungsloserweise zu. Da würde einfältig unkoscheres Schächten zu Schächtelchen zitronengefalte®t. In unterirdischen Gängen habe er sich vergangen. Da der (Ohn)-Machthaber UnSchöne als ein unfähiger Dracula „kein Blut sehen kann“ ohne in Ohnmacht zu verfallen, schächtet