Der Duft von Pfirsichen. Denise Hunter
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Читать онлайн книгу Der Duft von Pfirsichen - Denise Hunter страница 14
„Was machst’n du da?“
Er fuhr zu ihr herum, wandte sich dann aber wieder Buttercup zu. „Ich warte auf Brady.“
Seit ein paar Jahren kam Cruz nun vorbei und verbrachte Zeit mit ihrem Bruder. Er war so hübsch, mit seiner herrlichen Haut und den achtsamen braunen Augen. Ihn nur anzuschauen ließ in ihrem Bauch Schmetterlinge umherflattern.
Aber er ignorierte sie, ignorierte sie so sehr, dass es schon beinahe unhöflich war. Für ihn war sie nur Bradys nervtötende kleine Schwester.
Sie kam näher und lehnte sich nah genug neben ihm an die Boxentür, dass ihr Arm seinen streifte.
Er versteifte sich, zog sich aber nicht zurück.
Sie biss sich auf die Lippe. Sie hätte sich keinen weniger geeigneten Kandidaten als Schwarm aussuchen können. Aber jetzt, wo das feste Fleisch seines Arms ihren berührte und sein subtiler herber Duft ihre Sinne in Beschlag nahm, machte sich eine unerbittliche Hoffnung in ihr breit. An Mut hatte es ihr schließlich noch nie gemangelt.
„Willst du ausreiten?“
„Wenn er kommt, bevor es dunkel wird.“
„Ich könnte mit dir los. Ich kenne die schönsten Ecken.“
Sein hüpfender Adamsapfel lenkte ihre Aufmerksamkeit auf seinen Hals und sein Kinn, beides unrasiert. Er wirkte älter als die anderen Jungen seines Jahrgangs. Das lag wohl an dem Bartschatten, überlegte sie. Oder an dem abgekämpften Blick in seinen tiefgründigen Augen.
Er legte die Bürste weg, trat beiseite und schob die Hände in die Hosentaschen. „Nein, danke.“
Mit zitternder Hand streichelte Zoe Buttercups Schnauze. „Du brauchst gar nicht so gemein zu sein. Ich wollte nur freundlich sein.“
„Ich bin nicht gemein. Ich warte einfach nur auf Brady.“
Sie bedachte ihn mit einem stolzen Blick. „Die ganze Zeit ignorierst du mich.“
Seine Wangenmuskeln bewegten sich. „Tu ich gar nicht.“
„Doch, wohl.“
Er schaute sie an.
„Na, tust du wohl.“
„Ich bin Bradys Freund. Ich bin hier, um ihn zu besuchen, nicht dich.“
„Da, jetzt bist du schon wieder gemein.“ Sie klimperte mit den Wimpern, ein Trick, den sie von Marci Allen gelernt hatte. „Egal, ich bin jedenfalls nur zwei Jahre jünger als du.“
Er seufzte schwer und murmelte etwas auf Spanisch.
„Was heißt das?“
Seine Augen blitzten. „Ich habe Gott um Geduld gebeten.“
Hmpf. Sie kniff die Augen zusammen und zog eine Schnute.
Er sah auf ihren Mund hinunter, und ihr blieb fast die Luft weg. Hatte sich da gerade noch etwas außer Gleichgültigkeit in seinen Augen gezeigt?
Aber einen Augenblick später tigerte er davon, als wäre er von ihrer Unterhaltung zu Tode gelangweilt.
Sie seufzte. Versuchen und nochmals versuchen. „Wann fängst du am College an?“ Brady würde im Herbst anfangen, und Cruz war ein ganzes Jahr älter. Er arbeitete immer noch im Eisenwarenladen.
„Wer sagt denn, dass ich aufs College gehe?“
„Was hast du denn sonst vor?“
„Ich überlege noch.“ Er sah von ihr weg. Ein Lichtstrahl fiel ihm ins Gesicht, der seine Konturen hart und klar wirken ließ.
Plötzlich wurden ihr die Unterschiede zwischen den Umständen, in denen sie aufwuchsen, bewusst. Ihre Eltern bezahlten für Bradys Studium, und wenn sie sie dazu überreden konnten, zu studieren, würden sie auch für ihres bezahlen. Sie fragte sich, ob Cruz vielleicht hierbleiben und seiner Mama helfen musste, damit das Geld reichte.
„Du könntest doch hier auf die Handelsschule gehen. Was möchtest du denn gerne machen?“
„Du bist ziemlich vorwitzig.“
„Du bist ziemlich vage.“
Sein Mundwinkel zog sich ein, was ihre Aufmerksamkeit auf seine volle Unterlippe zog. „Große Worte für so ein kleines Mädchen. Vielleicht weiß ich nicht einmal, was das heißt.“
Sie verdrehte die Augen. „Brady hat mir erzählt, dass du den fünftbesten Abschluss eures Jahrgangs gemacht hast. Wenn du wolltest, könntest du ein Stipendium bekommen.“
Er hielt an und streckte eine Hand nach Buttercup aus, der an seiner Handfläche schnupperte. Als er nicht antwortete, fuhr Zoe fort:
„Brady macht wahrscheinlich Überstunden. Ich könnte dir ein Pferd satteln, wenn du willst.“
Er erübrigte einen Blick für sie. „Ich weiß selbst, wie man ein Pferd sattelt.“
„Ich wollte einfach nur freundlich sein. Solltest du auch mal probieren.“
Ihr Herz überschlug sich in ihrer Brust. Kein anderer Junge hatte sie je so nervös gemacht, und das gefiel ihr überhaupt nicht. Eine Menge Jungs standen auf sie; sie hatte nicht vor, um die Aufmerksamkeit von jemandem zu betteln, der ihren Anblick nicht aushalten konnte.
Seine Schritte endeten ganz in der Nähe. Sie hatte sein Herankommen nicht einmal bemerkt.
Ihre Augen fanden seine, und sie bemerkte, dass er ihr Haar anstarrte. Röte stieg ihr in die Wangen. Sie hob eine Hand und schob die ungebändigten Locken zurück. Sie wünschte, sie hätte sich die Zeit genommen, sich einen Zopf zu machen. Ihr Haar war das Einzige, was sie von ihrer schönen Mutter geerbt hatte – klar, dass es nicht ihre kurvige Figur oder die hübschen blauen Augen gewesen waren.
„Hör auf zu glotzen. Das ist unhöflich.“ Sie hob die Kardätsche auf und fuhr damit über Buttercups Seite. „Ich weiß schon, dass ich hässliche Haare habe. Das musst du mir nicht auch noch bestätigen.“
„Die sind nicht hässlich.“
Sie schnaubte.
Wieder murmelte er etwas auf Spanisch.
Sie sah ihn finster an. „Wenn du mich schon beleidigen willst, dann mach’s wenigstens auf Englisch.“
Er sah sie lang und fest an, bis ihr die Knie schlackerten und ihre Brust so eng wurde, dass sie kaum noch atmen konnte.
Die Bürste bewegte sich immer langsamer, hielt an. Er verwirrte sie. Er war gemein zu ihr, und doch schaute er sie manchmal an, als ob …
Sie stemmte die Fäuste in die Hüften. „Was?“
„Ich habe gesagt … es hat die Farbe einer Löwenmähne.“