Affären einer Pharmareferentin. Ute Richter
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„Guten Abend Susi, ich freue mich sehr, dass Du kommen konntest!“ sagte der Doktor.
„Hallo, schön Dich zu sehen!“ entgegnete Susi.
„Komm, wir setzen uns gemütlich an den hintersten Tisch, da sind wir beide ungestört und können in Ruhe essen.“
Er nahm sie am Arm und glitt gefühlsvoll bis zum Handgelenk hinunter. Sie spürte ein leichtes, aber durchaus angenehmes, Kribbeln auf der Haut. An einem kleinen, runden Tisch im Kerzenlicht nahmen beide Platz. Er hielt noch stets ihre linke Hand fest, und meinte: „Der Champagner kommt sofort und dann besiegeln wir unser Du, recht so?“ „Ja, gerne!“ stammelte sie.
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Eine attraktive Serviererin brachte den Sekt an den Tisch. Mit viel Geschick öffnete sie die Flasche, und goss beide Gläser voll. „Danke, Conny!“ sagte der Doktor und zwinkerte verwegen dem jungen Mädchen zu.
„Prost meine Schöne, ich bin Silvio, auf Dein Wohl!“ so der Charmeur. „Salute, Silvio, ich bin Susi! Auf Dein Wohl!“ antwortete sie. Sie schauten sich in die Augen. Er hielt ihrem Blick stand und das machte sie unsicher. Es war lange her, dass ein Mann sie in Verlegenheit brachte. Mit einem weiteren Glas Champagner in der Hand fühlte sie sich zunehmend sicherer und trank es in vollen Zügen aus.
Silvio hatte das ‚gewisse Etwas‘ und das wusste er selber auch. Sein italienischer Charme mit dem dazugehörigen Akzent, sowie die gepflegte Erscheinung, ließen jedes Frauenherz höher schlagen. Susi war hin- und hergerissen von ihrem Gegenüber. Sie bemerkte sehr schnell, dass sie bereits Feuer gefangen hatte.
Beide unterhielten sich angeregt, und sprachen natürlich auch über ihre Arbeit, die sie verband und durch die sie sich kennengelernt hatten. „Bist Du eigentlich verheiratet?“ fragte Susi und erschrak über die direkte Frage. Es war ihr einfach so rausgerutscht.
„Natürlich nicht, sonst dürfte ich kaum hier bei Dir sitzen. Aber ich stand einmal kurz davor – vorm Altar, meine ich!“ antwortete Albertino. „Und warum ist es schiefgegangen?“ wollte Susi wissen. Sein Gesicht verfärbte sich in Bruchteilen von Sekunden und es schien, als hatte er etwas zu verbergen.
Sie war neugierig, und wollte seine Vergangenheit gern etwas näher unter die Lupe nehmen. Das bedurfte aber Einfühlvermögen, darum stellte sie keine weiteren Fragen.
Bis er dann von selbst begann: „Meine damalige Freundin ist mit meinem besten Kumpel durchgebrannt.“
Er holte tief Luft und sprach weiter: „Darum habe ich damals Italien verlassen. Aber nun gut, heute bin ich hier und es geht mir besser. Und jetzt lass uns bitte das Thema wechseln.“
Er zog seine schwarzen Augenbrauen hoch, schaute Susi beinah teilnahmslos an, und schien in seinen Gedanken zu versinken.
Die Serviererin brachte das Essen. Beide nahmen Steinofenpizza und Susi bemerkte schnell, dass Silvio sich bemühte, unterhaltend zu sein. Mit einem verschmitzten Blick machte er ihr seine Zuneigung klar. Das bedurfte bei seinem Charme keiner Worte.
Ein italienischer Rotwein rundete das Essen ab. Sie war entzückt von seinen Umgangsformen. Ja, das war ein Mann von Welt. Es gab sie also wirklich, nicht nur im Film, wie sie stets glaubte. Sie fühlte sich pudelwohl und der Alkohol brachte eine gewisse Lässigkeit in ihr Gespräch. Ihr Gesicht wurde von einer bezauberten Röte überflutet, was sie zunehmend unwiderstehlich machte.
Im Hintergrund plätscherte leise Musik. Eros Ramazotti war zu hören und das löste noch einen zusätzlichen Reiz aus, denn sie war ein großer Fan von ihm.
Mittlerweile lachten sie miteinander so laut, dass einige Gäste mit den Köpfen schüttelten.
‚Na und‘ – dachte Susi ‚was ist schon dabei, auch sie wollte einmal ausgelassen sein und über die Stränge hauen dürfen.‘
Die anderen Paare im Restaurant sahen ziemlich gelangweilt aus, hatten sich offenbar nichts mehr zu sagen. Sie musste automatisch an die Zeit mit Rolf denken.
Was konnte sie von dem heutigen Abend noch erwarten? Sollte sie Silvio mit zu sich nach Hause nehmen, wenn er sie darum bat? Das dürfte sie keinesfalls beim ersten Treffen tun!
Vielleicht würde er sie auch zu sich einladen – und dann? An seinem Wohnstil könnte sie vieles über ihn erfahren, oder?
Je länger sie sich das einredete, desto schneller kam sie zu dem Entschluss, mit ihm mitzugehen. Schließlich war sie Single und hatte niemanden Rechenschaft abzulegen. Außerdem ist es Jahre her, dass sie etwas mit einem Mann hatte.
Sie sehnte sich ungemein nach Zärtlichkeit und ihre Gefühle begannen bei ihr anzuklopfen: bitte, bitte – tue es!!!
Silvio hielt sein Weinglas in der linken Hand, schaute ihr tief in die Augen und strich gefühlvoll mit seinem rechten Handrücken über ihre Wange. „Du bist wunderschön und Deine grünen Augen sind im Kerzenlicht ebenso einzigartig, wie das Funkeln zweier Smaragde beim Sonnenaufgang. Sage mir bitte, wieso eine so bezaubernde Frau noch zu haben ist!“ fragte er. Susi war benebelt von diesen Worten, konnte das alles wahr sein oder träumte sie? Noch nie zuvor hatte sie derartige Komplimente bekommen. Er musste es sein, der Mann ihrer Träume. Am liebsten hätte sie die Zeit angehalten … so happy fühlte sie sich.
Ihr ABC-Plan war also genial, schon bei A macht es klick. Einen Augenblick schwieg Susi.
Dann antwortete sie: „Vielleicht weil der Richtige noch nicht gekommen ist?“
Ohne jegliche Hemmung hielt sie seinem gierigen und beinah geilen Blick stand und provozierte ihn zusätzlich mit freizügigen Gesten. Silvio schien dies überaus zu imponieren und er packte sie kräftig am Nacken, zog ihren Kopf übern Tisch und küsste sie ungefragt mit wilder Leidenschaft. Seine Zunge sog sich an der ihren fest, dass sie glaubte, keine Luft mehr zu kriegen. Dennoch genoss sie diesen unendlichen Kuss in vollen Zügen. Ihr war jetzt klar, dass sie mit diesem tollen Doktor schlafen würde. Susis Körper bebte vor Aufbegehren und niemand könnte sie nun noch abhalten, mit Silvio in die Kiste zu steigen.
Als sich die zwei wieder voneinander lösten, hielt er ihre Hand fest und ein warmes Gefühl machte sich in Susis Herzen breit. Sie vertraute ihm und war hoffnungslos verknallt.
Silvio bezahlte die Rechnung.
Beim Verlassen des Lokals kam er mit seinem Mund an ihr Ohr und flüsterte: „Komm schnell, wir gehen zu mir!“
Mit der Schnelligkeit einer Schlange biss er sie sanft in ihr Ohrläppchen und schob seine Zunge ins Ohr hinein.
Das stimulierte sie unheimlich und sie konnte es kaum erwarten, mit ihm allein zu sein.
Nur zwei Straßen weiter befand sich seine Arztpraxis. Silvio schob den Schlüssel ins Haustürschloss und zog die Tür hinter ihr zu.
Plötzlich drückte er sie an die Wand vom Treppenaufgang und küsste sie erneut mit großer Leidenschaft.
Seine Hände glitten von ihren Schultern hinab, krallten sich taxierend an den Brüsten fest und vereinten sich schließlich an ihrem Hinterteil. Sie bekam kaum noch Luft und wehrte ihn kurz ab mit der Bemerkung: „Was, wenn uns hier jemand sieht?“