Affären einer Pharmareferentin. Ute Richter
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„Also dann bis Sonntag Dr. Braumeier!“ verabschiedete sich Susi mit einem kräftigen Händedruck.
Er erwiderte: „Ich freue mich darauf! Auf Wiedersehen!“ Zu Hause nahm sie ein Bad und machte sich schick für den gemeinsamen Abend mit Imke.
Mit Sicherheit würde sie alles über die neue Errungenschaft, Richard den Grafiker, erfahren und wie weit die beiden zusammen gekommen waren. Imke hatte noch nie etwas anbrennen lassen.
Nur allzu gut kannte sie ihre Freundin, und wusste deshalb genau, dass sie ihre erotischen Erlebnisse und Bettgeschichten preisgeben würde. Unter beiden Freundinnen gab es keine Geheimnisse, bis ins Detail erzählten sie sich alles und das war okay so!
Imke beriet Susi stets perfekt in Sachen Männer, deshalb nahm sie sich vor, das Gespräch heute auf reifere Männer zu lenken, sprich auf Dr. Braumeier. Sie trafen sich, wie verabredet in einem griechischen Restaurant, unweit von Susis Wohnung.
Beide begrüßten sich herzlich und während sie sich umarmten, flüsterte Imke: „Hab’ Dir viel zu erzählen, ich glaube, mich hat es wiedermal mächtig erwischt. So verknallt war ich noch nie!“
Oft genug hatte Susi das schon gehört, aber naja vielleicht meinte sie es dieses Mal seriös. Kaum vorstellbar bei Imke und doch möglich, denn sie hatte etwas, was Männer betörte.
Sie sah einfach umwerfend aus.
Stets war sie perfekt gekleidet und fand für jeglichen Anlass die passenden bzw. entsprechenden Klamotten.
Überall konnte sie sich sehen lassen, ob es nobel zuging und sie im kleinen Schwarzen erschien oder ganz leger im Jeanslook mit Stirnband in einer verqualmten Kneipe rumhing, sie machte stets eine gute Figur und jeder Kerl versuchte, sie abzuschleppen.
Susi beneidete sie deshalb, denn solche Fähigkeiten besaß sie leider nicht. Im griechischen Restaurant setzten sich die Beiden an einen Tisch, an dem sie ungestört plaudern konnten.
Sie bestellten eine Flasche Wein und einen Kreta-Teller für zwei Personen. Ein gut gewachsener, griechischer Kellner bediente und verwöhnte die Freundinnen mit seinem Charme.
„Mit einem Griechen hab’ ich es noch nie getan! Und Du?“ kicherte Imke. „Natürlich nicht, Du kennst mich doch! Aber letzte Woche hatte ich einen Italiener!“ betonte Susi, denn sie wollte endlich mitreden können, wenn es um Männer ging.
Imke sperrte Maul und Nase auf und antwortete völlig verwirrt: „Wie bitte, Du hast es mit einem Italiener getrieben? Wow! Das hätte ich Dir nicht zugetraut. Mein Gott, Du überraschst mich immer wieder. Erzähl’, wie war es!“
Voller Neugier beugte sie sich über den Tisch, um kein Wort zu verpassen und ihre Augen leuchteten vor Aufregung.
Susi begann beim Urschleim, um die Affäre mit Silvio in allen Farben und Einzelheiten zu schildern.
Imke verfolgte die Geschichte sehr aufmerksam, ohne dabei ein Wort zu verlieren, denn wenn es um Männer ging, war sie in ihren Element. Prompt kam ihr Kommentar: „Mein Gott Susi, da bist Du aber sehr naiv gewesen. Die Italiener sind doch bestens dafür bekannt, dass sie nur auf Sex fixiert sind. Eine heiße Nacht und dann Arrivederci. Ich habe zweimal mit einem italienischen Mann geschlafen, natürlich nicht mit ein und demselben. Einen Zweiten probierte ich aus, um mein Urteil abzurunden und was soll ich Dir sagen? Die gleiche Scheiße nochmal! Nach einigen Minuten rein und raus, waren sie fertig, schön, he? Und ich hatte noch nicht einmal Zeit, um warmzulaufen. Diese Karnickelnummer ist so ziemlich das Allerletzte, für mich jedenfalls! Nie wieder einen Italiener, soviel weiß ich inzwischen.“
Nun legte sie ein sanftes Lächeln auf, zeigte mit ihrem Finger zum Kellner und fuhr weiter fort: „Aber einen Griechen möchte ich gern mal vernaschen. Die haben Feuer im Blut, da verwette ich meinen Arsch. Guck ihn Dir doch mal genauer an, dieser Ausdruck von Leidenschaft in seinen Augen, siehst du das? Glaub’ mir Susi, so einer kann es Dir besorgen, dass Du zum Schluss nicht mehr weißt, was hinten und vorne ist. Ich kann es förmlich riechen, da ist nix mit hopphopp und fertig! Die nehmen sich Zeit für die Liebe und so muss es auch sein, sonst hat eine Frau nichts davon. Was meinst Du, soll ich ihn anmachen?“
„Aber Imke, ich denke, Du bist verliebt in Richard?“ fragte Susi.
Sie konterte sofort: „Na und, er muss es doch nicht erfahren. Aber ich wäre wieder eine Erfahrung reicher, was die Männer angeht. Ehrlich gesagt, dieser Kellner könnte mir schon ganz gut gefallen. Man muss kein Architekt sein, um zu sehen, dass auch hinter der Fassade ein solides Mauerwerk steckt. Man Susi, sei doch nicht so prüde, das Leben ist zu kurz, um sich ständig über alles Gedanken machen zu müssen. Weißt Du, dass ich innerhalb von Europa Männer fast aller Nationalitäten ausprobiert habe? Es fehlen mir noch – präzise gesagt – ein Finne, ein Schwede, und natürlich ein Grieche. Sogar zwei Russen habe ich schon vernascht! Wenn ich soweit bin, werde ich meine Erfahrungen mit diesen Männern in einem Buch veröffentlichen. Wie findest Du das? Natürlich benutze ich ein Pseudonym zum Schreiben, bin ja nicht verrückt, und lasse mir von all’ den Kerlen die Rübe einschlagen. ‚Das Sexualverhalten der europäischen Männer‘ so der Titel des Buches. Klingt doch cool – oder?“
Susi sah man ihre Sprachlosigkeit an. Konnte sie das glauben oder bluffte sie nur? Schließlich war Imke ihre beste Freundin und keine Nutte! Oder doch? Nein, sie tat es ausschließlich für ihr Buch, um den Lesern ihre Erfahrungen mitteilen zu können.
Dafür gebührte ihr Respekt, denn mit Sicherheit gab es nicht viele Frauen, die sich wie Imke, dafür aufopferten. Ja, sie war eine Heldin! Susi – von Stolz erfüllt, eine solche Freundin zu besitzen – antwortete: „Warum hast Du mir nie etwas davon erzählt? Wirklich, ich bewundere Dich dafür!“
Imke schmunzelte verwegen und meinte: „Beobachte mal diesen Kellner, er hat angebissen, da bin ich mir sicher! Schade, dass ich ihn nicht wie einen Baum zersägen kann, um seine Jahresringe zählen zu können! Hihihi! Aber ich schätze, er ist noch ein junger Hirsch!“
In diesem Moment kam er mit einem Tablett an den Tisch und servierte beiden Damen einen Verdauungsschnaps. Mit Grazie schwang er die Gläser vom Tablett über seine breiten Schultern.
Seine dunklen Augen blieben an Imkes Bluse hängen. Er lächelte und fragte, ob alles nach Wunsch sei.
Susi sah zu, wie ihre Freundin mit ihm flirtete. Sie tauschten ihre Namen aus und Imke steckte ihm ein Papier zu. Er nahm es an sich, ließ es in seiner schwarzen Hose verschwinden, grinste zufrieden und ging vom Tisch. Imke hatte wieder dieses Funkeln im Gesicht und meinte lässig: „Er hat nun meine Telefonnummer, wetten dass er sich schon morgen bei mir melden wird? Ich finde, er hat einen geilen Knackarsch, und der Rest ist auch nicht schlecht, oder?“
„Mit anderen Worten, Du brauchst ab folgender Woche nur noch zwei Männer für Dein Buch. Den Finnen und den Schweden, richtig?“ so Susi. „Du hast es begriffen, meine Gute. Was würdest Du davon halten, wenn wir beide zusammen eine Urlaubsreise buchen, vielleicht nach Stockholm und dann weiter nach Helsinki? Dann könnte ich theoretisch mit meinem Buch abschließen.“ schmunzelte Imke.
Susi fand diese Urlaubsidee ausgezeichnet, und lenkte das Gespräch auf Dr. Braumeier.
Anschließend erzählte sie von ihrem ABC-Plan, aber was war der schon im Vergleich zu Imkes Buch?
Imke fand Susis Vorhaben, sich einen Doktor zu angeln, genial und bot ihr jegliche Hilfe an.
„Dr. Braumeier solltest Du Dir