No worries, too easy. Sabine Koch

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No worries, too easy - Sabine Koch

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Strand

      Unterwegs am Ostküstenstrand von Fraser Island

      Über urige Pisten an die schönsten Plätze

      Fraser Island ist eine etwa 125 Kilometer lang gestreckte Sandinsel, mit einer Breite von nur fünf bis 25 Kilometer. Der Strand der Ostküste ist sehr verdichtet und lässt sich leicht mit dem Geländewagen befahren. Die größte Gefahr ist zu hohe Geschwindigkeit. Fährt man mit einer Seite in eine doch weiche Stelle, wird der Wagen einseitig abgebremst, und wenn man nicht schnell reagiert, ist ein Überschlag die Folge. Und, man glaubt es nicht, Frontalzusammenstöße sind nicht selten. 10.000 bis 15.000 Geländewagen bügeln jedes Jahr den Strand auf und ab.

       Urwaldpisten

      Die Insel ist zum Teil mit dichtem subtropischem Regenwald bedeckt. Überwiegend jedoch mit Eukalyptus, Mangroven und Buschwald. Über ein Netz von sandigen, teils abenteuerlichen Urwaldpisten gelangt man mit dem Allradler an die schönsten Plätze.

      Regenwald auf Fraser Island

       Sein Papi wäre stolz

      Die ganze Nacht über hat es geregnet, besser gesagt, geschüttet. Zahlreiche Pfützen haben sich auf dem Central Station Camp gebildet, einige, wie die vor unserem Auto, richtig tief.

      Undurchdringlicher Regenwald …

      Der Urwald erwacht. Ich sitze auf der Motorhaube des Land Cruisers, in der Hand meine alte Blechtasse mit heißem Kaffee. Der frische Kaffeeduft mischt sich mit dem modrig feuchten Duft des Regenwaldes. Die Baumwipfel werden von den ersten Sonnenstrahlen in gelblich leuchtendes Grün getaucht, leichte Nebelschwaden ziehen über die vermoosten, am Boden liegenden Baumstämme.

      Vögel schreien laut, irgendwo höre ich einen Gecko. Stundenlang könnte ich hier sitzen und vor mich hinträumen. Eine weiche junge Frauenstimme ruft mir ein freundliches „Guten Morgen“ zu. Die Camp-Nachbarin ist auf dem Weg zur Dusche, zumindest lässt Shampoo und Badetuch in ihrer Hand dies vermuten und die Richtung zum Sanitärblock stimmt auch. Ihr kleiner Spross, vielleicht zweieinhalb oder drei Jahre alt, folgt mit etwas Abstand. Ihm macht es großen Spaß, seinen großen, blauen Plastikkipplaster durch die Pfützen zu schieben. Seine Mami hat ihn mit Gummistiefeln und Regenjacke wetterfest gemacht. Ihr liebevolles „Nun komm endlich“ beantwortet der Kleine mit einem frechen und lachenden „Nein, nein, nein.“ Er hat es offensichtlich nicht ganz so eilig, zum Klo zu kommen. „Gehen Sie ruhig schon vor, ich passe auf den Kleinen auf. Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen.“

      „Danke.“

      Die Mutter ist gerade außer Sichtweite, da gibt der Kleine mit dem Kipplaster richtig Gas und steuert ihn zielstrebig in die große Pfütze vor unserer Campsite. Gebremst wird erst, als er merkt, dass Wasser in seine Gummistiefel läuft. Aber für einen Allradkipper gibt es kein zurück. Es geht nur vorwärts. Langsam verschwindet der Plastiklaster vollständig und das braunschwarze Schlammwasser steigt genauso langsam in den Ärmeln des Blondschopfs nach oben. Zwei Kinderschritte weiter rinnt die Brühe in seinen Kragen.

      Es geht weiter vorwärts. Respekt.

      Erst als das Pfützenwasser ihm bis zum Kinn steht, verzieht er das Gesicht, als wolle er losheulen. „Wenn er jetzt den Mund aufmacht, säuft er ab“, denke ich und springe von der Haube.

      Aber das ist ihm wohl auch in dem Moment klar geworden und so presst er die Lippen fest zusammen und schiebt weiter. Der Pfützentiefpunkt ist durchschritten. Das Kind und auch der Laster tauchen wieder auf. Beide sind total mit Schlamm und Modder behangen, weder von den Klamotten des Fahrers noch vom Kipplaster lässt sich irgendeine Farbe erkennen. Wasser läuft aus den Ärmeln und bei jedem Tritt spritzt eine kleine Fontäne aus den Stiefeln.

      Es sind vielleicht gerade mal 40 Sekunden vergangen und die Mutter kommt zurück: „Ich nehme ihn doch mit“, wollte sie wohl sagen, aber ihr Satz endet, als sie an den Umrissen erkennt, dass der Schlammhaufen ihr Sohn sein muss. Mit weiten Schritten stürmt sie auf ihn zu und zieht den kleinen Rabauken hinter sich her. Ich werde keines Blickes mehr gewürdigt. „Er hat überhaupt nicht geweint, sein Papi kann stolz auf ihn sein“, rufe ich noch hinterher, setzte mich wieder auf die Motorhaube und denke: „Der Tag fängt gut an, den Morgenkaffee noch nicht leer getrunken und schon eine gute Tat vollbracht.“

      I'm dreaming of a purple christmas …

      Die angelegten Urwaldwege werden von Rangern instand gehalten und fordern unseren Land Cruiser nicht wirklich, aber man sieht am Pistenrand häufiger abgerissene Plastikteile vom Motorschutz oder Schmutzfänger liegen, so ganz ohne sind die Wege wohl doch nicht.

      Über dunkle Dschungelpisten geht es zurück zum Strand. Heute ist Weihnachten und wir müssen noch den Baum schmücken. Nur welchen Baum, die Auswahl ist groß. Letztendlich entscheiden wir uns für einen abgefallenen Pinienast, den wir vor unseren Tisch in den Sand stecken und mit Kugeln behängen – violette natürlich.

       Namensgebung von Fraser Island

      Der Name Fraser Island geht auf ein Schiffsunglück im Jahr 1836 zurück. Zuvor hieß die Insel „Great Sandy Island“. Der Kapitän James Fraser steuerte das Segelschiff „Stirling Castle“ von Sydney nach Singapur. Am Great Barrier Reef lief das Schiff auf Grund, der Rumpf wurde beschädigt, das Schiff sank. Die Überlebenden, darunter James Fraser und seine Frau Eliza, versuchten mit Rettungsbooten das Festland zu erreichen, was ihnen auch nach etwa 30 Tagen gelang. Kapitän James Fraser und viele Schiffbrüchige verstarben auf der Insel. Seine Frau überlebte durch die Hilfe von Aborigines. Monate später wurde sie gerettet und kehrte nach England zurück. Die Geschichte erzählte sie als Jahrmarktattraktion in London und die Insel bekam ihren heutigen Namen nach Kapitän James Fraser.

      Die Geschichte wird in dem Roman „A Fringe of Leaves“ des australischen Literaturnobelpreisträgers Patrick White nacherzählt.

      Surfers Paradise: Wolkenkratzer direkt am Strand

       Stahlbeton für Schickimickis

      Durch ein Gebiet erloschener Vulkane kurven wir zurück nach Brisbane. Die Felsspitzen erinnerten James Cook, den Entdecker Australiens (na ja, ob er überhaupt Australien entdeckt hat, ist zweifelhaft) an seine Heimat mit den hohen Schornsteinen der Glashütten. Die Landschaft bekam von James Cook den Namen Glasshouse Mountains verpasst. Wahrscheinlich waren die Holländer bereits mehr als 150 Jahre vorher

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