Polsprung. Hans J. Andersen

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Polsprung - Hans J. Andersen

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In Tiahuanaku hat man auch Unterstände gefunden, die wohl dazu gedient haben, sich vor solchen Gesteinsschauern zu retten. Das war in der Tropenzone lebenswichtig in jener Katastrophenzeit.

      Ich möchte das Mondthema nicht weiter vertiefen - es würde ein anderes Buch erfordern, das ich als Manuskript auch schon entworfen habe. Hier nur so viel darüber hinaus:

      Mit dieser Katastrophe war nämlich praktisch Schluss mit dem Erdkippen, den Polwenden und den Erdbahnstörungen. Die Schlange war besiegt. Unser Planet stabilisierte sich. Jahrtausende der Ruhe ließen das alles in Vergessenheit geraten. Erst in der Gegenwart lebt diese Unruhe der Erde wieder auf. Denn Mutter Erde ist schon lange chronisch krank. Erdkippen, Polsprünge, Polwenden, Sintfluten, Bahnstörungen und eine Mondkatastrophe stehen wieder auf dem Programm der Zeiten. Es wird wieder sein wie zu Zeiten Noahs. Die Probleme der Vorzeit erwachen wieder aus ihrem Tiefschlaf im Unterbewusstsein unser Erde. Das Karma dieser Menschheit lässt sie nicht mehr ruhen. Sie bedarf des göttlichen Arztes!

      3 Platos Lehre von den Umkehrungen des Alls

      3.1 Merkwürdige antike Quellen über die Sonnenbewegung

      Jetzt werden Sie vielleicht denken: Das klingt doch sehr seltsam, und sollte sich so etwas tatsächlich jemals ereignet haben, dann müsste es gewiss überliefert worden sein. Wir haben aber nie etwas ähnliches gehört oder gelesen.

      Das war anfangs auch meine Meinung. Bei näherer Nachforschung fanden sich dann aber doch solche Überlieferungen. Es zeigte sich, dass das Wissen um die „Umkehrungen“ des Sonnenlaufes nur verlorengegangen ist, da sich die fraglichen Ereignisse schon vor mehreren Jahrtausenden in frühgeschichtlicher Zeit zugetragen haben.

      In der griechisch-römischen Antike war man immerhin noch im Besitz der alten Überlieferungen. Einen der wichtigsten Berichte über Sonnenbewegungen lieferte der griechische Geschichtsschreiber Herodot, der im 5. Jahrhundert v. Chr. lebte und auf seinen ausgedehnten Reisen u. a. Ägypten besuchte. Dort erfuhr er etwas sehr Merkwürdiges. Die ägyptischen Priester versicherten ihm nämlich, dass in historischer Zeit, seit Ägypten Königreich war, viermal die Sonne entgegengesetzt wie gewöhnlich aufgegangen sei: zweimal ging sie auf, wo sie jetzt untergeht, und zweimal ging sie unter, wo sie jetzt (auch) untergeht.

      Viele gelehrte Leute haben diese bemerkenswerte Stelle im 2. Buche Herodots gelesen, aber sie haben sie nicht verstanden, und so ist man darüber hinweggegangen.

      Ganz ähnlich schrieb auch Pomponius Mela, ein Schriftsteller des 1. Jahrhunderts im De situ orbis I, 9, 8:

      Die Ägypter sind stolz darauf, das älteste Volk der Welt zu sein. In ihren verbürgten Annalen ... steht zu lesen, dass seit ihrem Bestehen der Lauf der Sterne viermal seine Richtung geändert hat, und dass die Sonne zweimal in dem Teil des Himmels untergegangen ist, wo sie heute aufgeht.

      Geophysiker werden sich einig sein, dass die Erklärung für eine scheinbare Umkehr der Sonnenbewegung, von der in diesen Quellen die Rede sein dürfte, nicht in einer Umkehr der Erdrotation gefunden werden kann. Es ist unmöglich, dass die Erdumdrehung tatsächlich zum Stillstand kam, um anschließend in umgekehrter Richtung wieder einzusetzen. Das würde eine übergroße Zerreißprobe und Erhitzung für den Erdball bedeuten, wobei alles Leben ausgelöscht worden wäre. Man kann die antiken Texte, die von einer Umkehr der Sonnenbewegung oder von einem westlichen Sonnenaufgang sprechen, nur so erklären, dass in der Frühzeit der Menschheit, ja im frühen Ägypten noch, wiederholt eine kosmische Erdumkehrung vorgekommen sein muss.

      Die einschlägigen Quellen sind nicht nur in Ägypten, nicht nur in der alten Welt zu finden, sondern auch in Altamerika. Verschiedene Quellen sprechen auch ausdrücklich davon, dass in einem früheren Zeitalter die Sonne im Westen anstatt im Osten aufgegangen sei.

      TEVEL ist der hebräische Name der Welt, in welcher die Sonne im Westen aufging (nach Steinschneider), und es ist von 7 Zeitaltern das vorletzte gewesen (Ginzberg).

      In der Neuen Welt hieß die Sonne, welche sich im Gegensatz zur heutigen Sonne von Westen nach Osten bewegte, TEOTL LIXCO (Seler). Der ägyptische Name für die westliche Sonne ist HARACHTE, und in Inschriften heißt es: „Harachte, sie geht im Westen auf“.9

      Auch der griechische Philosoph Plato wusste von der wiederholten Umkehrung der Himmelsbewegung und er hat sich - wohl als einziger - darum bemüht, die tiefere Bedeutung dieser Umwälzungen zu ergründen. Er war der erste und zugleich der letzte Polwende-Philosoph, denn nach ihm ging das alte Wissen darüber verloren.

      Die Griechen, die wir gern die „alten Griechen“ nennen, waren im Altertum gleichwohl noch ein junges Volk. Die letzte Umkehr in der scheinbaren Bewegung der Himmelskörper war aber auch von den Vorfahren der Griechen schon miterlebt worden. Ihre Überlieferung verbindet das Ereignis mit der Herrschaft des argivischen Tyrannen Atreus. Es ging bei ihnen nämlich die Sage um, dass Zeus, als Thyestes dem Atreus die Herrschaft durch üblen Betrug zu entreißen suchte, den Lauf der Sonne und der Gestirne umkehrte, „um der Welt zu zeigen, dass auf arge Weise das Recht verkehrt sei“.

      Mehrere antike Schriftsteller haben sich dieses Stoffes angenommen - zu nennen ist Euripides (in seinen Tragödien Orestes und Elektra), Sophokles (Fragment Atreus) und Seneca (Thyestes) - und sie haben geschildert, wie die Sonne an dem Morgen jenes Streites ihre Bahn verließ, sich rückwärts wendete und den Tag schon zur Mittagszeit verlöschen ließ. An die bekannte Erzählung von diesem Sonnenwunder anknüpfend, stellte Plato in seiner Schrift „Der Staatsmann“ fest, dass die Sonne und die Gestirne

      ... nämlich dahin, von wo sie jetzt aufgehen, damals untergingen und dagegen von der entgegengesetzten Stelle her aufgingen; damals aber veränderte ja der Gott, indem er für den Atreus ein Zeugnis ablegen wollte, es in seine jetzige Gestalt.

      Daraus geht klar hervor, dass Plato den Tatsachengehalt der alten Überlieferung richtig erkannte. Er führte ergänzend fort:

      Dieses All nämlich leitet bald der Gott selbst auf seiner Bahn und fördert seinen Kreislauf, bald lässt er es los, sobald die Umläufe das ihnen zukommende Zeitmaß erfüllt haben (!), jenes (das All) aber wiederum aus freien Stücken nach der entgegengesetzten Richtung sich herumbewegt.

      Plato kennt natürlich nicht den heutigen Begriff einer Polwende, aber er meint dasselbe Naturgeschehen, wenn er bemerkt:

      Es treten also alsdann die größten Vernichtungen der übrigen lebenden Geschöpfe ein, als auch von dem Geschlechte der Menschen nur ein kleiner Teil übrig bleibt ...

      Dann machte Plato die Tragweite seines philosophischen Grundgedankens klar, indem er die Entwicklung des Menschengeschlechtes seit der Urzeit im Sinne seines Gedankens zu begreifen versucht. (Bei der gekürzten Wiedergabe lasse ich jetzt das meiste von dem weg, was mir nebensächlich erscheint.)

      Wie aus dem Zusammenhang hervorgeht, beginnt Plato seinen urgeschichtlichen überblicke mit der Zeit, wo die Sonne zum ersten Mal im Westen aufzugehen pflegte.

      Damals leitete der Gott zuerst durch seine Fürsorge die gesamte Umkreisung selbst.

      Die Menschen kannten keinen Krieg.

      ...ein Gott hütete sie, indem er selbst die Aufsicht führte ... Während seiner Hut aber gab es keine Staatsverbände ... dagegen hatten sie Früchte in reichem Maße, von Bäumen sowohl wie von vielen Gewächsen, welche nicht Ackerbau hervorbrachte, sondern welche die Erde von freien Stücken hervorwachsen

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