Polsprung. Hans J. Andersen

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Polsprung - Hans J. Andersen

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wird wiederum geltend gemacht, dass die Abnahme sich beschleunigen könnte, bis es plötzlich ganz zusammenbricht. Weil man bisher aber nicht begründen konnte, warum eine Beschleunigung eintreten sollte und warum vor allem eine magnetische Umpolung dann auch eine geographische Umpolung nach sich ziehen müsse, wird kein Naturwissenschaftler glauben, dass ein Polsprung nahe bevorsteht.

      Diese Skepsis halte ich auch für sinnvoll, solange man die Ursachen der Magnetfeld-änderungen allein mit dynamischen Prozessen im Innern der Erde erklärt. Die eigentliche Auslösung wird dagegen von außen kommen, womit bisher aber kaum jemand gerechnet hat. Erst die Impaktforschung hat ein gewisses Umdenken eingeleitet.

      Impakt ist die Bezeichnung für das Auftreffen eines Meteoriten, Asteroiden oder sonstigen Körpers auf die Erde. Das Sauriersterben vor 70 Mill. Jahren wird dadurch erklärt, dass damals ein Impakt zur Großkatastrophe führte.

      Dabei könnte es wohl zu einem Polsprung kommen, aber eine derart massive Katastrophe würde leicht für uns zu einem richtigen Weltuntergang führen; und ob kleinere Meteoriten für einen Polsprung ausreichen, bleibt wiederum zweifelhaft.

      Mein eigener Beitrag zur wissenschaftlichen Polsprungforschung geht von einer Bestandsaufnahme vorzeitlicher Polsprünge aus, soweit diese aus Überlieferungen datierbar sind, wie ich im Kapitel über die Naturgeschichte von Atlantis zusammengestellt habe. Eine Voraussetzung zur Auslösung eines Polsprungs fand ich in bestimmten Konstellationen der Präzession des Frühlingspunktes.

      Das dürfte nur eine notwendige, aber nicht hinreichende Bedingung sein. Außerdem wäre zu diskutieren, ob der nahe Vorübergang eines anderen größeren Himmelskörpers an der Erde einen Polsprung auslösen kann. Diese Diskussion knüpft an die Überlieferungen von Erdkatastrophen an, die durch den Planeten Venus verursacht wurden. Die Venus wurde in der frühen Antike deswegen gefürchtet - so bei den Mayas, die deshalb alle 52 Jahre eine Art Weltuntergang befürchteten. Aber da die Erforschung des Venusproblems immer noch in den Kinderschuhen steckt, möchten die Astronomen nicht akzeptieren, dass die Venus früher auf einer völlig anderen Bahn lief. Computer-Rückrechnungen, die von heutigen Bahnbedingungen ausgehen, lassen das nicht zu, und von dem Störer Typhon weiß man (angeblich) noch nichts.

      Als Ergebnis meiner Venusforschungen möchte ich dazu sagen, dass ich mehrere Nahvorübergänge der Venus zu datieren vermag - wie z. B. den Zeitpunkt der biblischen Sintflut, die ich mit der Venus in Verbindung bringe. Aber Polsprünge hat es dabei niemals gegeben. Bei meiner Analyse der zukünftigen Polsprünge wird sich indes zeigen, dass dabei wahrscheinlich noch ein ganz anderer Faktor mitspielt, an den noch niemand gedacht hat. Ich bitte den Leser, sich zu gedulden, das Buch aber auch nicht von hinten zu lesen, denn es ist ziemlich kompliziert.

      Bei nahen Vorübergängen anderer Planeten in der Vorzeit sind totale Umkehrungen des Erdkörpers vorgekommen, und zwar derart, dass die Nordhalbkugel unter den Südhimmel und die Südhalbkugel unter den Nordhimmel gelangte. Da dabei der Äquator seine Lage behält und keine Klimazonenverschiebung entsteht, ist nachträglich geologisch von einem solchen Polsprung um 180 Grad nichts mehr zu bemerken. Die Diskussion konzentriert sich dann darauf, was mit dem Erdmagnetfeld passiert, worauf ich noch zu sprechen komme.

      Solche Umkehrungen sind vom Geologen Suball und vom Geophysiker P. Warlow theoretisch begründet worden, worauf ich mich im Folgenden beziehe.

      In der Antike philosophierte Plato schon über die „Umkehrungen des Alls“, wie er es nannte. Ich habe für solche Totalumkehrungen erstmals die Bezeichnung „Polwende“ eingeführt.

      Zunächst aber einige Überlegungen zum Problem, ob solche Totalumkehrungen physikalisch überhaupt möglich erscheinen.

      Nicht von der Wissenschaft, aber von zeitgenössischen Sehern wird eine Erdumwälzung vorausgesagt, und zwar unter verschiedenen Bezeichnungen. Es werde zu einem „Erdkippen“ oder einem „Kentern der Erde“ kommen. Das wird auch als Polsprung gedeutet, oft wird auch von einer angeblichen „Erdachsenverlagerung“ gesprochen.

      Was mit einem Kentern gemeint ist, kann man sich vorstellen: ein Umkippen der Erde infolge gestörten Gleichgewichts. Gewöhnlich denkt man dabei, dass die Erdachse sich verlagert. Aber ist das überhaupt möglich?

      Vom wissenschaftlichen Standpunkt aus wird dagegen eingewandt, dies könne es gar nicht geben, denn wegen der Rotation der Erde um ihre Achse verhält sich die Erde wie ein großer Kreisel im Weltraum, d. h. die Achse wird in ihrer Ausrichtung stabilisiert. Es gehört bekanntlich eine starke Kraft dazu, um einen Kreisel aus seiner Achslage zu bewegen; wenn Sie z.B. das Vorderrad Ihres Fahrrades in schnelle Drehung versetzen und dann den Lenker drehen wollen, spüren Sie den starken Widerstand dagegen.

      In Übereinstimmung damit hat die Erdachse wahrscheinlich schon seit sehr langer Zeit ihre Ausrichtung im Raum beibehalten, und nur eine sehr langsame Kreiselbewegung bedingt in rund 26.000 Jahren einen Umlauf des Frühlingspunktes (Platonisches Jahr).

      Es ist nicht einzusehen, warum sich daran zukünftig etwas ändern sollte - wenn auch nichts völlig unmöglich ist, sollten außergewöhnliche kosmische Bedingungen eintreten.

      Wenn dennoch ein Kentern der Erde, ein Erdkippen, eintreten sollte, dann müsste es so geschehen, dass dabei die Ausrichtung der Rotationsachse unverändert bleibt. So hat es auch schon der Geologe Suball5 mit seinem Hinweis auf die Umlegung eines Spielkreisels angenommen.

      Bild 1: Die 5 Stufen der „Kreiselumkehr“ nach L. Suball

      1. Umkehr nach der Kreiseltheorie von L. Suball

      Senkrechte Linie: Unverrückbare Rotationsachse

      1 Der Spielkreisel ruht in Ruhelage auf seinem runden (schweren) Ende in stabiler Form. Wird er in Drehung versetzt, geht ihm dieses stabile Gleichgewicht durch auftretende Zentrifugalkräfte sofort verloren und er wird gezwungen, sich umzulegen, um auf die (leichtere) Spitze zu kommen, auf welcher er in stabiler Form kreisen kann.

      2 Der Kreisel ist in der Umlegung begriffen und befindet sich in diesem Moment ungefähr 45° geneigt, ohne dass seine Drehachse mit der Umlegung mitgeht. Diese bleibt während der ganzen Umlegung um 180° unverrückbar in senkrechte Lage.

      3 Die Umlegung hat 90° erreicht.

      4 Der Kreisel hat in seiner Umlegung 135° erreicht und ist kurz vor dem Sprung auf die Spitze.

      5 Der Kreisel ist auf die Spitze gelangt, auf der er in stabilem Gleichgewicht kreisen kann, solange der Impuls anhält, welcher ihn in Drehung versetzte.

      Das bedeutet: In Wirklichkeit verlagert sich die Erdachse selbst überhaupt nicht! Sie behält ihre Ausrichtung auf den Polarstern. Nur die Erdkugel wird umgelegt.

      Der Zeitablauf für den Umlegungsprozess muss aber von geologischen Maßstäben ganz gelöst werden. Der über viele Jahrmillionen sich hinziehende Umlegungsprozess, an den Suball dachte, dürfte in etlichen Etappen einzelner Polsprünge aufzulösen sein. Denn nach den antiken Zeugnissen - und ebenso beim Kreisel - vollzieht sich die Polwende in einem ununterbrochenen Zug.

      2. Umkehr nach der Kreiseltheorie von P. Warlow6

      Die

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