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Das ist eine Angabe, die sich ursprünglich sicherlich nur auf die Hügel im Tiefland bezogen haben dürfte und nicht auf Gebirgshöhen. So hat die Zahlenangabe durchaus einen Sinn. Sie besagte dann, dass auch die höchsten Erhebungen im mesopotamischen Tiefland überflutet waren, indem der Meeresspiegel bis zu sechs Meter darüber anstieg.

      An dieser Stelle wird deutlich, dass die Genesis-Flut und die Gilgamesch-Flut trotz der scheinbaren Verschiedenartigkeit der geschilderten Flut doch gemeinsame Züge aufzuweisen haben. Aber ein tieferes Verständnis für die Zusammengehörigkeit beider Darstellungen erschließt sich uns erst, wenn wir auf die wahren Ursachen jener Naturkatastrophe zurückgehen. Darum müssen wir also von der Polsprung-Theorie ausgehen.

      Stellen wir uns vor, was geschieht, wenn es zu einer plötzlichen Verlagerung der Erde kommt, wenn die Erde kippt. Gewaltige Kräfte müssen da wirksam werden, um die Erde unter einer außerordentlichen Erschütterung kippen zu lassen. Die Meere auf der Erde jedoch, als bewegliches Element, werden wegen ihrer Trägheit der neuen Bewegungsrichtung nicht sogleich folgen können. So bleiben die Wassermassen gegenüber dem Erdkörper zunächst zurück. Wenn die Erde sich beim Kippen in einer bestimmten geographischen Region nordsüdlich dreht, wird das Meer gegen die Südküsten anbranden. So entstehen gewaltige Flutwellen, die das Tiefland überschwemmen, und zwar in unvergleichlich stärkerem Grade als bei irgendeinem Zyklon oder Seebeben, wie wir es kennen.

      So muss man sich das Zustandekommen der Sintflutkatastrophe in Mesopotamien vorstellen. Der Persische Golf reichte in der frühen Antike noch erheblich weiter in das Mündungsgebiet von Euphrat und Tigris hinein als heute. So lag das Kulturland des alten Sumer in unmittelbarer Meeresnähe.

      Alle Umstände, die im Gilgamesch-Epos angegeben sind, sprechen dafür, dass die Überschwemmungskatastrophe von einer solchen Erdverlagerung ausgelöst wurde.

      Die Gemeinsamkeiten der beiden Flutberichte dürften darauf beruhen, dass es sich um Polwende-Ereignisse handelte. Die erheblichen Verschiedenheiten ergaben sich aber deswegen, weil es dennoch zwei verschiedene Katastrophen waren, die aber beide ziemlich kurz aufeinander folgten, und zwar - nach meiner Rekonstruktion der biblischen Chronologie - im ersten Viertel des 3. Jahrtausends v. Chr. In einem späteren Kapitel komme ich darauf noch zurück und zeige auf, dass erstaunlicherweise schon Nostradamus die Frist zwischen beiden Ereignissen auf den Tag genau gekannt und überliefert hat.

      Die Analyse der Flutberichte legt allerdings nur bei der Gilgamesch-Flut nahe, dass ein Erdkippen stattfand. Denn bei der Genesisflut wird ja über keine plötzlich hereinbrechende Sturzflut berichtet. Das schließt indes eine solche nicht aus. Wenn die Kipprichtung seitlich geht, d. h. Sumer nahe dem Drehpunkt lag, dann wird es dort keine Sturzflut und keinen Südsturm geben. Am besten veranschaulichen Sie sich das einmal an einem Globus, indem Sie ihn nach verschiedenen Seiten kippen lassen.

      Bei beiden Ereignissen kann auch die Nähe eines anderen Himmelskörpers eine entscheidende Rolle gespielt haben. Das erscheint zunächst wiederum nur für die Genesis-Flut gesichert wegen der langen Überflutungsdauer, die mit der Anziehungskraft eines anderen Planeten zu erklären ist, der langsam an unserer Erde vorbeizog. Wie sich mir herausstellte, war es die Venus. Aus Südamerika ist übrigens überliefert, dass bei einer Erdkatastrophe die Wasser des Amazonas rückwärts liefen, d. h. das Meer drängte in das Amazonasbecken hinein, was wieder nur von derselben Venus-Nähe verursacht sein konnte.

      Dem Venus-Problem habe ich spezielle Untersuchungen gewidmet, die in Studienheften niedergelegt sind.

      Die Gilgamesch-Flut dauerte dagegen nur wenige Tage, und wenn dabei ebenfalls ein anderer Himmelskörper in der Nähe war, dann müsste er schnell vorübergezogen sein. Das trifft auf Typhon zu, auch Nibiru genannt, der wegen seiner stark elliptischen Bahn die Erdbahn schnell überquert. In einem besonderen Buch über Typhon werde ich beweisen, dass es tatsächlich mit den Typhon-Umläufen so ist. Soviel zur Einordnung und Orientierung über die astronomischen Bedingungen.

      Typhon ist der Name eines Sterns, der nicht nur ein mythologisches Ungeheuer der Griechen bezeichnet, sondern einen Planeten, der auf einer Kometenbahn läuft; den die Chaldäer durchaus schon kannten, der aber von der modernen Astronomie bisher nicht wiederentdeckt werden konnte, weil er noch nicht wieder in Sicht kam. In meinem Typhon-Nibiru-Buch werde ich die Geschichte dieses Störers in unserem Sonnensystem erzählen, der als „Stern der Endzeit“ wiederkehren soll.

      Schließlich konnte ich durch Forschungen, die noch weiter in die Vorzeit zurückgreifen, begründen, dass beim biblischen Sintflutbericht auch Überlieferungen einer viel älteren Polwende eingearbeitet worden sind. Die Erkenntnis ist ja nicht neu, dass da zwei Flutberichte zusammengefasst wurden. Aber man wusste nicht, was das für Ereignisse waren. Ich habe erstmals im 5. Kapitel geschildert, was da zwei Jahrtausende vorher geschehen ist beim Untergang von Poseidonis. So darf ich für mich in Anspruch nehmen, die verschiedenen Flutkatastrophen unterschieden und sogar zuverlässig datiert zu haben.

      Eine derartige Flutkatastrophe kann niemals nur ein lokales Ereignis des Zweistromlandes gewesen sein. Diese Flut muss an vielen Küsten der Erde zu gleicher Zeit aufgetreten sein. Dementsprechend gibt es auch tatsächlich Überlieferungen bei vielen weit voneinander entfernt lebenden Völkern mehrerer Kontinente, die man in diesem Sinne interpretieren kann.

      Ebenso, wie es in allen Weltteilen Flutsagen gibt, findet man vielfach Berichte von kosmischen Orkanen wie in den indischen Veden, im persischen Avesta, in altamerikanischen Texten. „Diluvium venti“, die „Windes-Sintflut“, ist ein von alten Schriftstellern des abendländischen Kulturkreises oft gebrauchter Ausdruck. Es wäre indessen falsch, alle diese Berichte von Orkanen mit Fluten auf ein und dasselbe kosmische Ereignis beziehen zu wollen.

      Nach dem heutigen Stand der Forschung ist es sicher, dass es mehrere solcher Umwälzungen und verschiedene Flutkatastrophen gegeben hat. Man muss also die biblische Sintflut von anderen, in mancher Hinsicht ähnlichen Ereignissen unterscheiden.

      Die ältere Sintflutliteratur machte allerdings noch gar nicht den Versuch, zwischen verschiedenen Flutkatastrophen zu differenzieren, obgleich es doch auffallen musste, dass ganz verschiedene Fluttypen überliefert sind, wie von mir schon beschrieben.

      Ob es auch einmal eine extreme Hochflut gab, die sogar über hohe Gebirge hinwegging, möchte ich hier offenlassen. Das müsste noch wesentlich früher geschehen sein und auf andere Ursachen zurückzuführen sein, als es eine Polwende bzw. ein Polsprung zu erklären vermag. Aber in einer Studie über „Geheimnisvolles Südamerika“ kann ich mehr dazu aussagen.4

      2 Kommt es wieder zu einem Polsprung?

      Hat man sich erst einmal davon überzeugt, dass in der Vorzeit Erdverlagerungen - Polsprünge - stattgefunden haben, die sogar überliefert sind, dann wird man sich fragen, ob auch in unserer näheren Zukunft mit einer Wiederholung derartiger Katastrophen zu rechnen wäre.

      Von Kaiser wurde das grundsätzlich bejaht, und er entwickelte auch theoretische Modelle, wie sich so etwas abspielen würde und mit welchen Folgen. Als Anzeichen dafür, dass derartiges in einer nicht allzu fernen Zukunft eintreten könnte, wies Kaiser auf die Abnahme des erdmagnetischen Feldes hin.

      Geophysiker beruhigen sich allerdings mit dem Hinweis darauf, dass bei gleichbleibender Größenordnung dieser Abnahme es noch ca. ein Jahrtausend dauern

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