Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen 2. Heiko Schrang

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Die Jahrhundertlüge, die nur Insider kennen 2 - Heiko Schrang

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verbreitet, dass der Tacho der Todeslimousine bei 142 km/h stehengeblieben sei.

      Das sah der renommierte Grazer Gutachter, Harald Weinländer, der unmittelbar nach dem Unfalltod Haiders mit der Untersuchung des Unfallhergangs betraut war, ganz anders. "Ein Tachometer bleibt nicht einfach stehen. Da hätte der Dr. Haider schon einen Nagel hineinschlagen müssen", sagte er.[34] Die überhöhte Geschwindigkeit von 142 km/h wurde schnell in den offiziellen Meldungen revidiert und auf einmal sollte er bis zu 180 km/h schnell gewesen sein und das mit 1,8 Promille Alkohol im Blut.

      Tatsache ist, dass Haider am Abend vor seinem Tod an einer Party teilgenommen hatte, bei der auch Alkohol konsumiert wurde. Die Anwesenden sagten aber aus, dass Jörg Haider stocknüchtern gewesen sei, als er die Party verließ. Der Veranstalter der Party, Egon Rutter, sagte beispielsweise aus: „Ich bleibe dabei, Haider war nüchtern, als er gegen 0:15 Uhr unser Fest verließ.“ [35].

      ‚EVI‘-Werbeagenturchef Hansjörg Berger bestätigt gegenüber der ‚Bild am Sonntag‘ (BamS): „Im Club werden an diesem Abend Champagner, Bier und Fish 'n Chips gereicht. Er hat davon nichts angerührt, nicht mal Mineralwasser."[36]

      Nur eine Stunde später war er tot, mit angeblich 1,8 Promille im Blut.

      WER SIND DIE NUTZNIEßER VON HAIDERS TOD?

      Wie auch bei ähnlich gelagerten Fällen ist es so gut wie unmöglich, die wahren Drahtzieher zu überführen, da diese oftmals höchste Protektion genießen und sich so ihrer Verantwortung entziehen können. Bei allen ähnlich gelagerten Fällen wie beispielsweise Kennedy, Herrhausen oder Barschel lautet die essentielle Frage: Wer profitiert von diesem Tod?

      Die Liste derer, denen Haider ein Dorn im Auge bzw. denen er auf die Füße getreten war, ist so lang, dass sie den Rahmen dieses Buches sprengen würde. Beginnen wir in der Zeit kurz vor seinem ‚Unfall‘ und betrachten noch einmal die wichtigsten Fakten, um so Licht ins Dunkel zu bringen:

      Im Herbst 2008 überschlugen sich die Ereignisse in Österreich. Am 28. September 2008 errangen die FPÖ unter der Führung von Heinz-Christian Strache sowie Jörg Haiders neu gegründete Partei ‚Bündnis Zukunft Österreich‘ (BZÖ) bei den Nationalratswahlen einen erdrutschartigen Sieg. Das darauffolgende Treffen der konkurrierenden Parteichefs Strache und Haider fand am 08.10.2008 statt und führte zu einer Annäherung beider Seiten. Danach bestand grundsätzlich die Bereitschaft, miteinander an einer Koalition mitzuwirken und somit Regierungsverantwortung zu übernehmen. In dieser Zeit, genauer gesagt vom 8.-10.10.2008, stürzte die Wiener Börse radikal ab und musste zeitweise sogar geschlossen werden.

      In einem seiner letzten Fernsehauftritte hatte Haider gesagt: „In Wirklichkeit sind die Banken eine riesige Mafia, die die ganze Welt vergiftet.“[37] Kurze Zeit später war er tot, denn sein Traum an der Regierung mitzuwirken, endete am 11.10.2008, in einem Autowrack bei Klagenfurt.[38]

      In derselben Zeit stand die Welt, besser gesagt: die Finanzwelt, am Abgrund, infolge der Subprime-Krise, die in der Pleite von Lehman Brothers gipfelte und schließlich zur Zahlungsunfähigkeit von diversen EU-Staaten führte. Man darf wohl davon ausgehen, dass diese finanziellen Putsche und Vertragsbrüche innerhalb der EU, die in immer kürzeren Abständen folgten, mit dem Eurokritiker Haider in der Regierungsverantwortung nicht ganz so reibungslos über die Bühne gegangen wären.

      Im Gegensatz zu Haider fasste der größte Teil der europäischen Politiker die Verursacher der Finanzkrise mit Samthandschuhen an, da sie letztendlich nur Erfüllungsgehilfen derselben Mächte sind. Haider aber äußerte sich in der 'Elefantenrunde' im ORF am 25.09.2008 wie folgt:

      "Was wir brauchen, ist der Schutz vor ruinösen Produkten, denn in Wirklichkeit sind die Banken eine riesige Mafia, die die ganze Welt vergiftet haben mit diesen Produkten... Indem man von Amerika weg alles transportiert hat, und heute will keiner mehr verantwortlich sein. Ausgetragen wird's ja wieder auf dem kleinen Mann, weil der wird Arbeitsplätze verlieren, der wird also sein Einkommen verlieren, die großen Herrn sind sicherlich nicht gestraft. Und das ist der Punkt.“[39]

      Haider war aber nicht der einzige europäische Politiker, der es wagte, sich mit dem Großkapital anzulegen. Bereits vor ihm hatte sich auch der niederländische Rechtspopulist Pim Fortuyn mit der Wirtschaftslobby angelegt, indem er einen milliardenschweren amerikanisch-holländischen Luftwaffendeal blockierte. Er war im Jahre 2002 Spitzenkandidat seiner eigenen Partei und es sah ganz danach aus, dass er einen Wahlsieg davontragen könnte. Es sollte aber anders kommen: Kurz vor den Parlamentswahlen, am 06.05.2002, war Fortuyn auf dem Weg zu seinem Auto von einem Mann niedergeschossen worden.[40] Der Öffentlichkeit wurde, wie so häufig in solchen Fällen, ein verrückter Einzeltäter präsentiert. Nachdem kurzfristig der niederländische EU-Kurs durch Fortuyns Auftreten ins Wanken geraten war, wurde durch die neue Regierung wieder Kurs in Richtung EU gesetzt.

      Im Fall Haider gab es laut offizieller Meldungen nichts an der Unfallthese zu rütteln. Jedoch fand ein wichtiges Puzzleteil in den deutschen Medien keine Beachtung. Denn laut Aussage des Generalsekretärs der BZÖ, Petzner, war Haider im Besitz von Dokumenten, die die Entstehung der Finanzkrise und ihre Verursacher demaskiert hätten.

      Die Zeitung 'Österreich' schreibt in der Ausgabe vom 18.07.2009 in einem Artikel hierzu mit den Überschriften "Petzners Mord-Theorie - Haider-Intimus nannte Namen - 'Hochfinanz hatte Mordmotiv'", dass Haider brisante schriftliche und mündliche Informationen von zwei Finanzkonzernen und einem Geldinstitut kannte.

      Laut Petzner sei dies "schon ein starkes Motiv gewesen, dass Jörg Haider einfach zu viel wusste".[41]

      Einen Tag vor seinem Tod platzte die Bombe, indem Jörg Haider in seinem letzten Interview, erscheinen in der 'Kleinen Zeitung', einen Sondergerichtshof für Wirtschaftsdelikte, einen neuen Konsumentenschutz und eine Regierung der Einheit forderte.

      "Wer mit anvertrautem Geld leichtfertig umgeht, muss die Folgen spüren. Wir brauchen eine strengere Managementhaftung, eine Änderung des Strafrechts und einen Sondergerichtshof für Wirtschaftsdelikte. Manager, die über Grenzen gehen, müssen mit ihrem Vermögen haften. Die sind ja nicht arm, die haben gigantisch verdient. Auch ist die strafrechtliche Verantwortung klarzustellen, dann müssen sie eingesperrt werden...“[42] Diese unmissverständlichen Worte Haiders müssen wie eine Kampfansage an die Adresse der wahren Drahtzieher der Finanzkrise geklungen haben.

      Für seine Gegner bot Haider stets eine ideale Angriffsfläche und galt als Rechtspopulist schlechthin, was ihn zum meistgefährdeten Politiker Österreichs machte.

      Auch mit der Kritik an Israels Politik sparte er nicht. Haider lehnte sich jedoch noch weiter als Möllemann aus dem Fenster, indem er forderte, israelische Kriegstreiber müssten sich vor dem Kriegsverbrechertribunal in Den Haag verantworten.[43] In dieser Form wagte es kein europäischer Politiker der letzten Jahrzehnte, die Politik Israels zu kritisieren. Jeder, der das tut, müsste wissen, dass wenn er sich mit Israel anlegt, er es sich auch mit den USA verscherzt.

      Haider zeigte auch keinen Respekt vor dem Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, Ariel Muzicant. Anlässlich des ‚Politischen Aschermittwoch‘ im Jahre 2001 sprach Jörg Haider in Anspielung auf die bekannte Waschmittelmarke ‚Ariel‘ vor laufender Kamera: „… der Herr Ariel Muzicant: Ich verstehe überhaupt nicht, wie wenn einer Ariel heißt, so viel Dreck am Stecken haben kann; das verstehe ich überhaupt nicht.[44]

      Nicht zu vergessen ist der israelische Geheimdienst Mossad, der nah an Haider dran war, um nicht

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